Recht auf Bildungsurlaub Spanisch-Kurs statt Büro-Frust

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Kann der Chef den Bildungsurlaub ablehnen?

Kann der Chef den Bildungsurlaub ablehnen?

In Bundesländern, in dem es einen Rechtsanspruch auf Bildungsurlaub gibt, darf der Vorgesetzte nur aus dringenden, betrieblichen Gründen ablehnen. Wie beim normalen Urlaub gilt: Haben im gewünschten Zeitraum schon zu viele Kollegen frei, darf der Chef nein sagen, muss die Weiterbildung aber zu einem anderen Zeitpunkt gewähren. Arbeitnehmer können in diesem Fall auch verlangen, dass der Anspruch ins nächste Jahr übertragen wird. In Bayern oder Sachsen kann der Chef dagegen den Bildungsurlaub komplett ablehnen.

Warum Arbeitgeber betriebliche Weiterbildung anbieten

Ist es den Kollegen gegenüber nicht unfair, Bildungsurlaub zu nehmen und sie mit der Arbeit allein zu lassen?

Mitarbeiter haben genauso einen Rechtsanspruch auf diese Bildungsmaßnahme, wie sie auch einen Rechtsanspruch auf Erholungsurlaub haben. Den lässt ja auch niemand sausen, weil die Daheimgebliebenen darunter leiden könnten. „Es ist liegt in der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, den Beschäftigten Weiterbildung zu ermöglichen, sei es durch entsprechende Arbeitsorganisation oder sei es – bei ständigem Auftragsdruck und Personalmangel – durch Einstellung weiterer Mitarbeiter(innen)“, heißt es beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Und was ist mit der Familie?

Einige Seminarhäuser bieten professionelle Kinderbetreuung an. Außerdem bieten viele Träger auch Seminare in den Ferienzeiten mit Übernachtung an, an denen alle Familienmitglieder teilnehmen können.

Warum Menschen eine Weiterbildung machen

Wer trägt die Kosten?

In manchen Bundesländern gibt es Bildungsprämien oder Förderprogramme. Da der Arbeitgeber während der Freistellung das Gehalt weiter bezahlt, müssen Arbeitnehmer jedoch im Normalfall die Kursgebühren sowie eventuelle Kosten für Anfahrt und Übernachtung selbst tragen.

Sind die Kosten steuerlich absetzbar?

Ja, Weiterbildungsmaßnahmen, die Arbeitnehmer selbst bezahlt haben, können von der Steuer abgesetzt werden. Dafür müssen die Ausgaben bei der Steuererklärung im Bereich “Aufwendungen für Weiterbildung” geltend gemacht werden. Die Belege über die Seminargebühren, sowie Fahrt- und Unterbringungskosten sollte man entsprechend aufheben.

Was passiert, wenn ich nicht zum Kurs gehe?

Wer sich für einen Bildungsurlaub anmeldet und dann stattdessen eine Woche Zusatzurlaub mit der Liebsten verbringt, riskiert die fristlose Kündigung, wenn er sich erwischen lässt.

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