Um Indexwerte zu ermitteln, wurden die Mitarbeiter auf ihre Produktivität, Effizienz und Qualität geprüft. Das Kriterium Qualität ermittelten die Studienautoren zum Beispiel, in dem sie fragten, wie zufrieden Kunden mit den Ergebnissen der vergleichbaren Aufgaben waren. Also: Wie gut hat der Mitarbeiter eine Aufgabe gelöst? Beim Faktor Produktivität prüften sie, wie lange ein Mitarbeiter braucht, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Und bei dem Kriterium Effizienz wurde bewertet, wie häufig ein Mitarbeiter andere um Hilfe bei seiner Aufgabe bitten musste, weil er selbst nicht weiter kam.
Dabei stellte sich heraus, dass es drei Typen von Arbeitnehmern gibt:
- der Quality Worker: Typ übergründlich, dafür furchtbar langsam
- der Productive Worker: Typ superschnell, dafür nicht gründlich
- der Generalist: Typ ausreichend schnell und ausreichend gründlich
Okay, auch das überrascht niemanden, der schon mal mit anderen zusammen gearbeitet hat. Und wer ganz ehrlich zu sich selbst ist, weiß auch, ob er oder sie mehr der Typ schnarchnasiger Erbsenzähler oder doch eher der Highspeed-Fehlerteufel ist. Auch wenn der erste Impuls natürlich ist, sich selbst als schnell und gründlich einzuordnen.
Die unterschiedlichen Typen eines Teams
Er übernimmt gerne die Vorbildfunktion, hält das Team zusammen und spornt die anderen an. Außerdem spricht er Bedenken an und präsentiert Lösungen für Probleme. Um ihn zu motivieren, kann der Chef ihm zusätzliche Verantwortung übertragen – sowohl hinsichtlich inhaltlicher Entscheidungen als auch beim Führen der restlichen Mannschaft. Sich immer wieder neu zu beweisen, ist seine zentrale Motivation.
Er kann ständig Höchstleistungen abrufen, liebt Herausforderungen und reagiert schnell auf neue Anforderungen – auch unter Druck. Der Top-Performer erwartet regelmäßige Belohnungen für Erfolge. Diese können sowohl materieller Natur sein, aber auch Lob und Aufstiegschancen motivieren ihn.
Er ist neutral und fair gegenüber allen Beteiligten, egal ob Kollegen, Kunden oder Lieferanten. Er hat die Gabe Emotionen und Fakten zu trennen. Dieser Typ fühlt sich besonders in Abteilungen beziehungsweise Betrieben wohl, die ihr Handeln an Unternehmenswerten ausrichten. Auch ihn motiviert eine gewisse Entscheidungsfreiheit, allerdings braucht er Richtlinien, an denen er sich orientieren kann.
Er ist ein langjähriger Mitarbeiter, auf dessen Leistung man sich verlassen kann. Außerdem teilt er sein Wissen gerne, bringt so das gesamte Team voran. Auch der Profi will durch neue Aufgaben gefordert und gefördert werden. Motivieren Sie ihn, in dem Sie ihn als Mentor für neue Mitarbeiter oder Verbindungsmann zwischen verschiedenen Abteilungen einsetzen. Das zeigt, wie sehr Sie seine Erfahrung schätzen.
Die meisten Neuen wollen schnell lernen und sich im Team einfügen. Sie bringen neue Ideen und wertvolles Wissen mit. Mit einem Einarbeitungsplan könnte der Vorgesetzte den Neuankömmling motivieren. Seine Rolle sollte darin ebenso geklärt werden, wie die übergeordneten Geschäftsziele. Regelmäßiges Feedback sind besonders für die Neuen wichtig.
Nachdem die Typisierung abgeschlossen war, begann also das große Stühlerücken. Und siehe da: Generationen von Lehrern hatten recht, als sie die Störer aus der letzten Reihe nach vorn - und vor allem - neben andere Schüler gesetzt haben. Sitzen in einer Abteilung nur Trantüten, die penibel darauf bedacht sind, jedes Komma hundert Mal zu prüfen, gibt es zwar mit Sicherheit keinerlei Qualitätsbeanstandungen, von Deadlines und eingehaltenen Lieferzeiten kann sich der Arbeitgeber dafür verabschieden. Umgekehrt ist es auch nicht sonderlich clever, in einem Team nur schnelle Schluderer zu haben.
Sprich: Die Mischung macht's. Dann ergänzen sich beide Typen, die Studienautoren bezeichnen dies als Spillover- oder Übertragungseffekt. Die beiden Typen stecken sich quasi mit ihrer Arbeitsweise gegenseitig an und gleichen so ihre Schwächen aus.
Am besten funktioniere das, wenn man jeweils Tandems aus einem Productive und einem Quality Worker bilde. Dadurch steigt die Produktivität des Einzelnen um rund acht Prozent, die Effektivität erhöht sich um 16 Prozent und die Qualität der Arbeit eines einzelnen Mitarbeiters um drei Prozent.
Im Ergebnis steigt durch eine solche Maßnahme die Performance des gesamten Unternehmens um durchschnittlich 15 Prozent. In harten US-Dollar heißt das: Wer mehr als 2000 Mitarbeiter hat und die richtig zusammen setzt, kann pro Jahr gut eine Million grüne Scheinchen mehr verdienen.
Aber Achtung: Die Generalisten sollten besser unter sich bleiben, damit ihre Produktivität konstant bleibt. Sonst stecken sie sich mit der unerwünschten Arbeitsweise an. Diesen Typ unauffälliger, aber beeinflussbarer Durchschnittsschüler kennt man ja aus der Schule.