Zu lange Sakko-Ärmel und Blümchen auf dem Hemd
Die Sünde Der Hemdsärmel ist zu kurz, der Sakko-Ärmel zu lang, von der Manschette ist nichts zu sehen. Die Folge: Das Business-Outfit wirkt unvollständig.
Steht dann noch der Kragen ab und hängt die Schulter über, ist das Bild komplett. Der Träger sieht aus, als müsste er noch in den Anzug hineinwachsen. Das suggeriert, dass die Person auch in seine Aufgaben erst hineinwachsen müsse.
Die Erlösung Der Saum des Sakkos sollte am besten nicht ganz bis zur Daumenwurzel reichen, die Hemdmanschette schaut gut einen Zentimeter hervor. Ein Tipp für den Hemdenkauf: Nach dem Waschen sind exakt passende Hemden häufig zu klein, weil das Material einläuft. Kaufen Sie das Hemd mit etwas längeren Ärmeln.
Die Sünde Florale Muster, Fransen oder Pelzbesatz am Ärmel, riesige Goldknöpfe oder farblich abgesetzte Taschen - allzu feminine Kostüme werden häufig mit Begriffen wie verspielt oder romantisch assoziiert. Beides Eigenschaften, mit denen sich karrierebewusste Frauen im Beruf wohl nicht beschreiben würden.
Die Erlösung Schlichte Schnitte, kein Schnickschnack. Schlicht heißt nicht langweilig. Ein perfekt geschnittener Anzug oder Kostüm steht für Eleganz und Geradlinigkeit. Das schnörkellose Design lenkt den Betrachter auf das Wesentliche, die Persönlichkeit.
Außerdem ist ein Anzug praktisch. Jacke und Rock oder Hose bilden eine Einheit. Es sind keine langen Entscheidungsprozesse nötig, um ein passendes Kombiteil zu finden. Dadurch verkürzt sich die morgendliche Zeit vor dem Kleiderschrank.
So kleiden Sie sich richtig
Wie kleidet man sich ordentlich? Dabei geht es um mehr als die Frage, ob mit oder ohne Krawatte. Welche Aussagen lassen sich durch welche Kleidung transportieren? Das ist keineswegs Jacke wie Hose. Ein Crashkurs.
Im Englischen heißt es „it fits“, wenn etwas passt. Daher das Wort „Outfit“. Ihre Kleidung sollte in drei Kategorien passen: Dem Anlass entsprechend, dem Typ entsprechend und der individuellen Aussage entsprechend. Genau in der Schnittmenge liegt das für sie optimale Outfit.
Anzug oder Kostüm sollten Werte wie Vertrauen und Sicherheit widerspiegeln. Das gilt auch für Mitarbeiter im Back-Office. Ein Ziel ist Understatement. Die Kleidung sollte modern und nicht bieder wirken; dunkle Business-Farben wirken am besten.
Es gilt, einen Tick schicker zu sein als im klassischen Business. Hosen mit Pullover gehen maximal in der Werbebranche. Ansonsten eher kompletter Hosenanzug oder Blazer-Hose-Kombi für Damen, Anzüge und Kombinationen für Herren. Anspruchsvoll, gehobene Qualität und dunklere Farben.
Professioneller Look ist hier unabdingbar. Klassische Kostüme, Anzüge und Kombinationen in mittleren bis dunkleren Farbtönen. Farben dürfen nicht ins Auge springen, sollten aber modern sein.
In der Werbung oder bei den Medien darf es bunter und ausdrucksstark zugehen. Hier ist Nähe angesagt und schwarze Kleidung ist da sehr hinderlich.
Für besonders große Männer empfehlen sich farbliche Unterteilungen. Also zum Beispiel blaue Hose oder roter Pullover. Das unterbricht die Größe und lässt Sie weniger lang wirken. Männer mit langen Beinen tragen am besten längere Jacken und Ärmel.
Ist Ihr Körper insgesamt kurz, empfiehlt sich farblich Ton in Ton. Farbliche Unterteilungen würden die Kürze betonen. Haben Sie kurze Beine, sollten Sie von Hosenaufschlägen absehen – und auch davon, Ärmel aufzukrempeln.
Tiefsinnige und Kreative wollen sich ausdrücken. Die Erscheinung darf Außergewöhnliches bieten, also kreativer Kragen, Schmuck, extravagante Brille oder bunte Farben. Bodenständige Typen verwenden besser natürliche Materialien und Erdtöne. Dramatiker und Extrovertierte mögen vielleicht asymmetrisch geschnittene Kleidung – sie sollten dann aber darauf achten, dass sie niemals billig wirkt. Zu sportlichen Typen passen Blau und Grün.
Sollten Sie eine schlanke Frau sein und Kleidergröße 32 bis 34 tragen, sehen Röhrenjeans super aus. Ab Kleidergröße 40 sehen Sie mit ihnen dicker aus. Es liegt also stets an der Form ihres Körpers.
Sind Schulter, Taille und Hüfte gleich breit, empfiehlt sich eine gerade Hose oder ein gerader Rock.
Die Schulter ist schmaler als die Hüfte. Hier sollten Sie Hosen und Rücke in der sogenannten A-Linie mit kurzen Oberteilen kombinieren.
Die Schulter ist breiter als die Hüfte: Hier empfehlen sich Caprihosen, Röhrenhosen und enge Röcke. Die schmalen Hosen lassen sich gut in Stiefel stecken.
Die Figur ist wie eine 8 geformt. Sie ist eine sehr weibliche Figurform. Die Röcke sind konisch geschnitten, sie werden zum Knie hin schmaler. Passende Hosen sind Hosen in Bootcut-Schnitten.
Die Sünde Wilde Muster und der falsche Schnitt eines Hemdes können das gesamte Outfit zerstören. Zum Beispiel, wenn ein viel zu langes und weites Hemd in einer schmal geschnitten Anzughose steckt. Die Falten der Stoffmassen lassen eine schlanke Silhouette nur noch erahnen. Ein wild gemustertes Hemd lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf sich und hat somit im Job nichts zu suchen.
Die Erlösung: Das zeitgemäße Business-Hemd ist angemessen schmal geschnitten – aber immer passend zur Figur. Das bezieht sich nicht nur auf die Rumpfweite, sondern auch auf Ärmelweite und Armlochtiefe. Der perfekte Hemdensaum endet auf Schritthöhe.
Bei den Materialien wählen Sie bitte Naturfasern, also Baumwolle, Seide, Leinen. Verzichten Sie auf Synthetisches und vor allem auf bügelfreie Hemden. Sie mögen praktisch sein, mit gutem Stil haben sie jedoch nichts zu tun. Bei der Farbe entscheiden Sie sich am besten für das Bewährte und nicht für das Experiment. Wählen Sie ein weißes Hemd. So lenken Sie den Blick Ihres Gegenübers auf Ihr Gesicht und somit, auf das, was Sie zu sagen haben. Die Kombination aus dunklem Anzug und weißem Hemd sorgt für mehr Präsenz.
Kurze Ärmel, Unterhemd und Comic-Krawatten
Die Sünde Viele Männer entscheiden sich gerade im Sommer für Kurzarmhemden. Häufiges Argument: Die Hitze, das Schwitzen. Das ist falsch. Lange Ärmel aus leichtem Stoff kühlen und schützen vor der Wärme. Und selbst wenn Sie schwitzen, ist es immer noch angenehmer Baumwolle auf der Haut zu spüren als das Innenfutter des Sakkos.
Die Erlösung Verbannen Sie Kurzarmhemden aus Ihrem Kleiderschrank. Komplett. Sofort. Für immer.
Die Sünde Egal ob T-Shirt, Unterhemd oder Langarmshirt - es stört, wenn es durchscheint.
Die Erlösung Am besten verzichten Sie auf ein Unterhemd. Fühlen Sie sich ohne unwohl, beachten Sie Folgendes: Entscheiden Sie sich für eine körpernahe Form aus glattem Stoff und – sprechen wir vom Trägerunterhemd – für hohe Ausschnitte im Arm- und Brustbereich. Eine gute Alternative: Hautfarbende Unterhemden, die sind nahezu unsichtbar.
Die Sünde Comic-Krawatten, poppige oder witzige Motive gehören nicht auf Business-Krawatten. Auch synthetische Stoffe am Hals sind tabu.
Die Erlösung Die Krawatte ist ein wichtiges Accessoire der männlichen Garderobe. Sie ist ein Schmuckstück, weil sie Ihrem Outfit Farbe verleiht. Krawatten bringen individuellen Geschmack in einheitliche Business-Outfits. Zum Beispiel durch das Material, das Muster oder durch die Art des Knoten. Krawatten symbolisieren Korrektheit und Seriosität. Wählen Sie deshalb Modelle aus Seide, Wolle oder Kaschmir. Wählen Sie Tupfen, Paisleys, dezente Karos oder Streifen. Beachten Sie dabei die Richtung. Aus der Sicht des Betrachters sollten die Linien von links nach rechts steigen. Eine andere Möglichkeit ist die einfarbige Krawatte – mit prominenten Fans wie zum Beispiel Cary Grant.
Die Sünde Anzüge, geschnitten wie vor dreißig Jahren: mit V-förmigem Jackett und weit fließende Hosen.
Die Erlösung Der moderne Anzug hat eine schlanke Silhouette: Das Sakko ist leicht antailliert mit mäßig unterpolsterten Schultern, die Hose in gerader Linienführung ohne überflüssige Weite. Er ist in natürlicher Weise auf den Körper geschnitten und verzichtet auf alles Extreme. Die Jackenlänge variiert. Je nach Mode sind sie etwas kürzer oder länger geschnitten, in jedem Fall bedeckt das Sakko Hüfte und Gesäß. Legen Sie wert auf den korrekten Sitz von Hemd, Revers und Kragen. Bei Verhandlungen schaut Ihnen ihr Geschäftspartnern auf den Hals-, Schulter- und oberen Brustbereich. Eine gute Passform beginnt beim Reverskragen. Dieser schmiegt sich dicht um den Hals und steht niemals seitlich ab. Das Revers liegt glatt und sauber auf. Die Schulternaht verläuft in korrekter Linie zum Ärmeleinsatz.
Hochwasserhosen und schmutzige Schuhe
Die Sünde Tragen Männer ihre Hosen eher zu lang, sind sie bei Frauen oft zu kurz. Beides wirkt nachlässig und somit wenig kompetent. Die falsche Hosenlänge verdirbt den Gesamteindruck.
Die Erlösung Die korrekte Hosenlänge richtet sich nach der Saumweite. Je weiter das Bein, umso länger darf die Hose sein. Reicht ein schmaler Hosensaum ungefähr bis zur Fersenkappe des Schuhs, so kann ein weiter Saum durchaus zwei Zentimeter über dem Boden enden. Hier spielt natürlich auch die Absatzhöhe des Schuhs eine wichtige Rolle. Optimal: Die hintere Bügelfalte Ihrer Hose fällt gerade durch, ohne einzuknicken. Vorne sitzt die Hose leicht auf. Die Fersenkappe des Schuhs ist etwa zur Hälfte bedeckt.
Die Sünde Schmutzige Schuhe oder abgelaufene Absätze signalisieren: Der Träger ist unordentlich und nimmt seine Aufgaben nicht ernst. Das gleiche gilt für billige Schuhe. Ein preiswerter Treter mindert den Wert des ganzen Outfits.
Die Erlösung Schuhe sind heute ein Statussymbol. Sie zeigen damit, wer Sie sind – oder auch, wer oder was Sie sein wollen. Investieren Sie in Schuhe, dadurch gewinnt Ihre gesamte Erscheinung. Aber gute Schuhe brauchen eine gute Pflege. Putzen Sie diese regelmäßig – auch die Sohlenkanten. Lassen Sie Ihre Schuhe nach dem Tragen mindestens 24 Stunden ruhen. Verwenden Sie Spanner, damit sie in Form bleiben. Sind die Absätze abgelaufen, suchen Sie einen Schuster auf. Kaufen Sie Modelle aus bestem Leder und ausgezeichneter Verarbeitung.
Die Sünde Viele Frauen tragen milchige, hell glänzende Strümpfe. Das ist aus zwei Gründen ungünstig: Erstens lenkt ein heller, glänzender Strumpf den Blick allzu sehr auf das Bein. Zweitens machen solche Modelle die Beine dicker.
Die Erlösung Wählen Sie Strümpfe in neutralen Farben. Die klassischste Variante sind hautfarbene und schwarze Strümpfe. Beachten Sie dabei, dass die Farbe Ihren Hautton trifft und weder zu hell noch zu dunkel ist. Tragen Sie auch zu einem dunkelblauen Kostüm schwarze Strumpfhosen – das sieht weniger uniform aus. Transparentes Material ist besser als blickdichtes. Finden Sie die Mitte zwischen Hochglänzend und Matt. Verzichten Sie auf Spitzenoptik, bunte oder gemusterte und Netz- und Nahtstrümpfe.
Die Sünde Deutsche Männer tragen gerne statt Mantel eine sportliche Multifunktionsjacke über dem Anzug. Dadurch wird jedes Outfit zerstört, egal wie gut der Anzug sitzt und wie blank die Schuhe glänzen.
Die Erlösung Verzichten Sie auf praktische Elemente wie Kapuze, wasserabweisende Stoffe oder Atmungsaktivität - tragen Sie einen Mantel aus Wolle oder Kaschmir. Wählen Sie einen modernen Schnitt. Männer wechseln Ihren Mantel nicht selten erst dann, wenn er abgetragen ist. Dementsprechend oft sieht er aus wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Zu lang, zu weit, der falsche Ton, die falsche Knöpfung.
Ein moderner Mantel ist kurz, schlank geschnitten und einreihig geknöpft. Mögliche Formen sind der Slipon oder der Kurzmantel mit Revers. Ersterer hat einen Umlegekragen, verdeckte Knopfleiste und Raglanärmel. Etwas eleganter ist der Kurzmantel mit Revers. Durch die optische Anlehnung an den Anzug wirkt der Kurzmantel formeller als der Slipon.