Tarifcheck: In welcher Branche Sie 2012 mehr Geld in der Tasche hatten

Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe

Bei den Banken und Versicherungen sind die Löhne im Jahr 2012 um zwei Prozent gestiegen. Ebenfalls zwei Prozent betrug die Inflationsrate im vergangenen Jahr. Das Plus auf dem Konto wurde also gleich beim Wocheneinkauf wieder aufgefressen.

Insgesamt sind die Tariflöhne in Deutschland im vergangenen Jahr trotz Inflation um 0,7 Prozent gestiegen. Der Bundesdurchschnitt lag laut einer Analyse der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung bei 2,7 Prozent mehr (Tarif-)Lohn. Da liegt die Versicherungsbranche deutlich drunter.

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Bergbau, Energie- und Wasserversorgung

Deutschlandweit gab es im Jahr 2012 für 8,6 Millionen Beschäftigte mehr Lohn. Viele der Erhöhungen sind bereits 2011 oder früher vereinbart worden. Auch bei den Bergleuten und den Angestellten der Energie- und Wasserversorgungsbetriebe sind die Tariflöhne gestiegen. Mit 2,1 Prozent mehr Gehalt bei zwei Prozent Inflation dürfte der Anstieg aber nicht zu spüren gewesen sein.

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Verbrauchsgütergewerbe

Ebenfalls nur 2,1 Prozent mehr Lohn bekommen die Angestellten aus der Verbrauchsgüterindustrie, also all diejenigen, die mit der Herstellung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, aber auch Konsumgütern wie Waschmittel, Kosmetik und Klebstoffen zu tun haben.

Insgesamt haben die Gewerkschaften im vergangenen Jahr Lohn- und Gehaltstarifverträge für gut 8,9 Millionen Beschäftigte abgeschlossen, davon etwa 7,9 Millionen in den alten Bundesländern. Die Laufzeit der Verträge beträgt durchschnittlich 18 Monate und liegt damit unter den 22,8 Monaten des Vorjahres.

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Gebietskörperschaften, Sozialversicherung

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben im vergangenen Jahr 2,2 Prozent mehr Lohn bekommen. Die Inflation abgezogen, haben die Angestellten also 0,2 Prozent mehr Lohn als im Vorjahr bekommen.

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Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Die Angestellten aus dem Bereich "Verkehr und Nachrichtenübermittlung", also Busfahrer, Lokführer, Taxifahrer, Binnenschiffer, Angestellte im Linienflugverkehr und bei Post- und Kurierdiensten bekamen 2,3 Prozent mehr Gehalt. Auch dieser Anstieg dürfte bei zwei Prozent Inflation kaum zu spüren gewesen sein.

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Baugewerbe und private Dienstleistungen

Im Baugewerbe und den Branchen private Dienstleistungen gab es immerhin 2,5 Prozent mehr Geld als noch 2011. 2011 hatte die hohe Inflation die Lohn- und Gehaltssteigerungen noch komplett aufgefressen. Doch mit 2,5 Prozent mehr liegen auch diese Branchen noch unterhalb des Bundesdurchschnitts.

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Handel, Nahrungs- und Genussmittelgewerbe

Genau dem Durchschnitt entsprechen die Tariferhöhungen in den Branchen Handel, Nahrungs- und Genussmittelgewerbe: 2,7 Prozent mehr Geld bekamen die Angestellten aus diesen Bereichen.

Rechnet man alle deutschen Tarifvertragsabschlüsse mit ihren unterschiedlichen Laufzeiten auf das Jahr um und berücksichtigt auch die länger laufenden Abschlüsse aus dem Vorjahr, dann ergibt sich insgesamt ein Anstieg der nominalen Tariflöhne und -gehälter von durchschnittlich 2,7 Prozent (2011: 2,0 Prozent).

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Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft

Bei den effektiven Bruttoeinkommen fiel der Zuwachs fast genauso hoch aus: Die Bruttolöhne und -gehälter sind im vergangenen Jahr nominal um 2,6 Prozent gestiegen. Abzüglich Inflation ein kleiner Anstieg um 0,6 Prozent. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass sich die Tariflöhne insgesamt stärker entwickelt haben als die Effektivlöhne. So bekamen die Landwirte, Förster und Gärtner im vergangenen Jahr zwar 2,9 Prozent mehr Gehalt, übrig blieb davon preisbereinigt aber nur ein Plus von 0,9 Prozent.

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Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe

Wer im Jahr 2012 im sogenannten Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe tätig war, hat drei Prozent mehr Lohn bekommen als noch im Jahr 2011. Preisbereinigt ergibt sich also ein Plus von einem Prozent. Für 2013 haben die Tarifrunden bereits begonnen. Die Forderungen bewegen sich zwischen fünf und sechs Prozent mehr Lohn.

Demnächst setzen sich wieder Gewerkschaften, Deutsche Bahn, die Energieversorger und die Länder zusammen, um die Gehälter der Angestellten zu verhandeln. Im Februar folgt die Eisen- und Stahlindustrie, Ende März das Bauhauptgewerbe, das Versicherungsgewerbe und erste Bereiche des Einzel-, Groß- und Außenhandels. Ende April stehen die Verträge in der Metall- und Elektroindustrie auf dem Tarifkalender.

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Investitionsgütergewerbe

Bei geforderten sechs Prozent mehr Lohn nimmt sich die 2012 stattgefundene tatsächliche Erhöhung im Investitionsgütergewerbe von 3,3 Prozent geradezu gering aus. Dabei hatten die Maschinenbauer & Co. deutschlandweit die höchste Tarifsteigerung. Wenn man bedenkt, dass die Inflation in den Vorjahren die Gehaltserhöhungen mitunter komplett ausgeglichen hat, sind die Forderungen aber vielleicht gar nicht mal so weit hergeholt.

Die ökonomische Ausgangssituation für die Tarifrunde 2013 ist nach Auffassung der Experten aber zurzeit noch offen. Die Prognosen deuten auf eine Abschwächung der Konjunktur im ersten Halbjahr hin.

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