Ticket zum Erfolg? Welche Chancen Betriebswirte wirklich haben

Wem nicht besseres einfällt, der studiert BWL, heißt es. Auf der anderen Seite erhalten Betriebswirte angeblich nebst Abschlusszeugnis auch gleich den festen Arbeitsvertrag und einen dicken Scheck. Was ist dran an den BWL-Mythen?

Betriebswirtschaftslehre (BWL) gehört zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland - dementsprechend überlaufen sind Hörsäle und Seminare. Allein im Wintersemester 2011/2012 haben sich rund 200.000 Erstsemester für BWL eingeschrieben. Tendenz steigend. An dem oft kolportierten Gerücht, BWL sei ein Studium für alle die, die nicht wissen, was sie studieren sollen, scheint allerdings nicht allzu viel dran zu sein. Jedenfalls ziehen die Meisten ihr BWL-Studium durch: Laut dem Hochschul-Informations-Systems (HIS) liegt die Abbruchquote bei 27 beziehungsweise elf Prozent an Fachhochschulen. Quelle: dpa/dpaweb
Immerhin: Wer nicht weiß, was er mit seinem BWL-Studium nachher anstellen soll, muss sich wenig Sorgen machen: Von der Chefposition bis zum Buchhalter ist alles möglich. Quelle: Fotolia
Wer es bis auf den Chefsessel bringen will, braucht allerdings mehr als nur ein gutes Zeugnis von der Universität: Business Englisch ist ein Muss, allgemein sind Sprachkenntnisse von Vorteil. Auch Auslandserfahrungen und Praktika helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Viele Unternehmen haben ihre aktuellen Führungskräfte bereits in betriebseigenen Praktika und Trainees kennen gelernt. Quelle: Fotolia
Der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte beklagt allerdings, dass viele junge Betriebswirte, die frisch von der Universität kommen, noch nicht richtig auf den Job vorbereitet sind. Oft mangelt es an den sogenannten Soft Skills wie Teamfähigkeit oder der Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten. Quelle: dpa
Trotzdem gilt: Wer sich im Studium nicht allzu dumm angestellt hat, hat später gute Karrierechancen. Laut einer Untersuchung des HIS bekleiden 37 Prozent der Betriebswirte bereits nach fünf Berufsjahren eine Stelle im mittleren oder oberen Management. Quelle: dpa
Außerdem kommen die Wirtschaftswissenschaftler so gut wie überall unter: Vom mittelständischen Betrieb über das Kreiskrankenhaus bis hin zum Global Player. Im WirtschaftsWoche-Ranking der beliebtesten Arbeitgeber der Wirtschaftswissenschaftler landete allerdings Audi: 17,8 Prozent der Befragten wünschen sich den Autobauer als Arbeitgeber. Quelle: dpa
Dass die BWLer auch bei den Arbeitgebern gefragt sind, macht sich beim Gehalt bemerkbar: Laut der Erhebung des HIS verdienen Betriebswirte nach zehn Jahren im Beruf 60.000 Euro brutto im Jahr. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verdient nur gut die Hälfte. Spitzenverdiener in der Branche schaffen es auch auf gut 80.000 Euro Brutto-Jahresgehalt. Quelle: dpa
Schon als Berufseinsteiger stehen die Betriebswirte sehr gut dar: Das Einstiegsgehalt liegt laut Daten des Beratungsunternehmens PersonalMarkt bei durchschnittlich 40.700 Euro. In den großen Beratungsgesellschaften liegt das Einstiegsgehalt pro Jahr auch schon mal bei 60.000 Euro. Quelle: dpa
Das meiste Geld verdienen Betriebswirte übrigens bei Banken, Finanzdienstleistern, in der Telekommunikations- und Pharmabranche. Auch Konsumgüterhersteller zahlen ihren BWLern überdurchschnittliche Gehälter. Quelle: dpa
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