Wie bereitet man den Jobwechsel denn am besten vor?
Als erstes muss man sich natürlich darüber Gedanken machen, wo man hinwill. Darüber sollte man sich auch mit Menschen auseinander setzen, aber um Gottes Willen nicht mit den Kollegen!
Wieso nicht?
Es gibt Menschen, die ihren Kollegen da vertrauen und es gibt sicher auch vertrauenswürdige Menschen, aber in der Regel sind die Kollegen auf denjenigen neidisch, der das sinkende Schiff verlassen will, weil sie ja in der Hölle zurückbleiben müssen. Deshalb ist es ganz wichtig, nicht mit diesen Leuten zu sprechen.
Halten sich die Jobwechsler Ihrer Erfahrung nach daran?
Meistens wird dagegen verstoßen. Dann sagt man dem Lieblingskollegen doch etwas, der hält nicht dicht und so weiter.
Mit wem soll ich denn über meine Pläne reden?
Ganz wichtig ist es, dass man zuhause darüber spricht: mit dem Partner, mit Freunden. Man sollte jemanden haben, mit dem man seine beruflichen Probleme und Perspektiven bespricht und der einen auch kritisch hinterfragt.
Entsprechend sollte ich die Suche nach dem neuen Job auch nicht während der Arbeitszeit betreiben.
Um Gottes Willen, nein, das muss man streng trennen. Es geziemt sich absolut nicht, einer schönen Frau einen Blick zuzuwerfen, wenn Sie mit Ihrer Freundin oder Ihrer Frau unterwegs sind. Und genauso wenig sucht man offensichtlich nach einem neuen Job, wenn Kollegen dabei sind.
Darf man nicht einmal heimlich einen Blick riskieren, wenn die Freundin gerade nicht hinschaut?
Wenn man morgens im Büro die Zeitung liest, kann man natürlich auch mal die Stellenanzeigen durchblättern, aber wenn Sie montags in Ihrer Frühstückspause die Zeitung vom Wochenende mit dem Stellenmarkt lesen, machen Sie sich verdächtig. Und selbst, wenn man ein Einzelbüro hat, sollte man verdammt vorsichtig sein. Alles, was über den Computer oder oftmals auch die Telefonanlagen läuft, gesammelt oder beobachtet werden kann. Das sollte man sich selbst ersparen.
Jobchancen für Arbeitslose: So stehen die Chancen in den einzelnen Bundesländern
Zu Jahresbeginn ist der Arbeitsmarkt im Aufwind. Laut der Arbeitsmarktstudie einer Job-Suchmaschine kommen in Deutschland dennoch auf eine offene Stelle 5,96 Arbeitslose. Es gibt jedoch große regionale Unterschiede, was die Konkurrenz um vakante Jobs angeht.
Baden-Württemberg ist das Bundesland mit den besten Jobchancen für Arbeitslosen. Mit lediglich 1,81 Arbeitslosen pro offener Stelle ist hier die Konkurrenz um einen Job deutschlandweit am niedrigsten.
In Bayern konkurrieren zwei Arbeitslose (1,91) um einen Job.
Hamburg belegt mit durchschnittlich 1,95 Arbeitslosen pro offener Stelle Platz drei unter den Top-Bundesländern. Insgesamt kommen im Stadtstaat 71.935 gemeldete Arbeitslose auf 36.836 offene Stellen.
In Hessen sind 179.124 Menschen arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen 61.110 offene Stellen. Auf einen Job kommen also fast drei mögliche Bewerber (2,93). Damit liegt Hessen immer noch auf Platz vier der Bundesländer, die die besten Jobchancen für Arbeitslose bieten.
Berlin schafft es mit 3,5 Arbeitslosen pro Stelle gerade noch in die Top 5. Verglichen mit dem Spitzenreiter Baden-Württemberg ist es in der Hauptstadt fast doppelt so schwer, einen Job zu finden.
In Bremen stehen 36.679 arbeitslos gemeldete Personen 8.352 vakanten Stellen gegenüber. Auf jeden Job kommen also 4,39 potentielle Bewerber.
In NRW kommen auf eine offene Stelle 5,32 Arbeitssuchende. Damit belegt das Bundesland Platz sieben im Ländervergleich.
Mit 5,77 Jobsuchern pro offener Stelle ist Rheinland-Pfalz auf Platz acht.
161.544 Menschen sind in Sachsen arbeitslos gemeldet. Demgegenüber stehen 26.847 offene Stellen. Auf einen Job kommen also 6,02 Bewerber.
Noch etwas größer ist die Konkurrenz in Thüringen: Hier kommen 79.514 Arbeitslose auf 12.948 Stellen. Um einen Job konkurrieren also statistisch gesehen 6,14 Menschen.
Im Norden Deutschlands kommen auf eine offene Stelle 6,3 Bewerber. Jedenfalls stehen 100.271 Arbeitslosen 15.909 offene Stellen gegenüber.
Das Saarland kommt mit 9,53 Arbeitslosen pro offener Stelle unter die Flop 5 der deutschen Bundesländer.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die Aussichten für arbeitslose, einen Job zu finden, eher gering. Hier kommen 11,27 Arbeitslose auf eine offene Stelle.
In Brandenburg stehen 108.034 Arbeitslose 9.424 offenen Stellen gegenüber. Damit kommen 11,46 Arbeitslose auf eine Stelle.
Am schlechtesten sind die Jobchancen in Sachsen-Anhalt: Hier kommen 11,54 arbeitslose Menschen auf eine offene Stelle. Im bundesweiten Vergleich kann es für Bewerber daher doppelt so schwer sein, einen Job zu finden. Verglichen mit dem Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg,
Bayern oder Hamburg sogar sechsmal so schwer.
Wann muss ich den Vorgesetzten von meinen Wechselplänen informieren?
Ich kenne eigentlich nur eine Branche, wo ich garantieren kann, dass es ganz wichtig ist, dem Chef vorher Bescheid zu sagen, dass man sich wegbewirbt.
Und die wäre?
Unter Medizinern ist das Gang und Gäbe, dass man erst zum Oberarzt, wenn nicht sogar zum Chefarzt geht und sagt, dass man vorhat zu wechseln. Natürlich immer verbunden mit Komplimenten: Ich habe hier so viel gelernt, es war so schön – aber trotzdem muss ich mir noch andere Kliniken anschauen. Denn in der Medizin ist es üblich, dass der Chefarzt, bei dem ich mich bewerbe, meinen aktuellen Chefarzt anruft und nach meinen Referenzen fragt. Wenn der von nichts wusste, ist der natürlich angefressen.