Auch andere Firmen haben längst erkannt, wie wichtig zufriedene Beschäftigte sind. Der Internet-Dienstleister Jimdo begründet seinen Einsatz von Feelgood-Managern damit, dass man keine ausgelaugten Mitarbeiter wolle, sondern solche, die Lust auf ihre Aufgaben haben.
Monika Kraus-Wildegger vom Online-Portal Goodplace nennt den Feelgood-Manager sogar eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit - durch den Wandel von der Industrie- hin zur Wissensgesellschaft, den Fachkräftemangel, die Digitalisierung und den Wertewandel: „Wenn man diesen Vierklang nimmt, wird der Mensch immer mehr zum unverzichtbaren Produktionsfaktor.“
Der Feelgood-Manager sei da, um die Bedürfnisse der Beschäftigten aufzufangen und ein gutes Miteinander zu schaffen, sagt Kraus-Wildegger, die selbst Seminare zum Thema anbietet. Die Spezialisten für Unternehmenskultur sollen für „beste Rahmenbedingungen“ sorgen. Davon profitiert wiederum auch die Firma.
Deutschlandweit gebe es mittlerweile zwischen 80 und 100 Menschen mit dem ungewöhnlichen Berufsprofil des Feelgood-Managers, zwei Drittel davon seien Frauen. Doch Kraus-Wildegger glaubt, dass sich das bald verschieben könnte und zunehmend Männer den Beruf für sich entdecken.
In dem Münchner Startup, das seit September 2014 besteht, macht sich der Einsatz der Wohlfühlmanagerin schon ein bisschen bemerkbar. „Ich muss mich in der Früh nicht aus dem Bett quälen. Und ich habe auch kein Problem damit, viele Stunden hier zu sein“, sagt Benjamin Gosse. „Das ist sicherlich auch ein Verdienst von der Evi.“