Familienfreundliche Business Schools Familie und MBA-Studium? Kein Problem!

Viele MBA-Studenten sind verheiratet und haben Kinder – eine attraktive Zielgruppe, die nun die Business Schools ins Visier nehmen. Welche Schulen besonders familienfreundlich sind.

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Cranfield-Student Rammrath mit Tochter Lavinia: Zwischen den anstrengenden Kursen entspannt sich der deutsche MBA-Anwärter am liebsten im Kreis seiner Familie Quelle: Frank Reinhold für WirtschaftsWoche

Wenn Florian Rammrath Ablenkung braucht, spielt er am liebsten mit Lego-Klötzen. Zugegeben, mit 34 Jahren ist er der Zielgruppe des beliebten Kinderspielzeugs längst entwachsen – erst recht als MBA-Student an der britischen Cranfield School of Management. Doch Rammrath ist dort nicht allein: Mit ihm übergesiedelt sind seine Frau und die beiden Töchter, drei Jahre und neun Monate alt. Er erhole sich regelrecht, wenn er in der Mittagspause mit ihnen spielen könne, erzählt Rammrath: „Danach kann ich mich besser auf die Lerninhalte konzentrieren.“

Wer einen MBA machen will, stellt sich vorher in der Regel fast immer dieselben Fragen: Welche Universität verschafft mir nach dem Abschluss die besten Jobchancen? Wie groß sind die verschiedenen Ehemaligen-Netzwerke? Was kostet mich das Studium? Bei vielen MBA-Aspiranten kommt mittlerweile eine neue Frage hinzu: Welche Business School ist besonders familienfreundlich?

Die Bewerberzahlen an den Managerschmieden steigen derzeit wieder. Interesse haben einerseits Hochschulabsolventen, etwa Ingenieure, Informatiker oder Naturwissenschaftler, die aktuell keine Stelle finden und deshalb noch einmal eine akademische Ehrenrunde durch den Hörsaal einer Business School drehen; die anderen haben ihre Einstiegsposition in der Krise verloren und überbrücken so die Arbeitsmarkteiszeit; wieder andere wollen wirtschaftliches Wissen nachholen, nachdem sie bereits einige Jahre gearbeitet haben.

MBA-Bewerber legen Wert auf familienfreundliches Lernumfeld

So oder so kein schlechter Plan. Laut einer Studie der amerikanischen „Business Week“ verdienen MBA-Absolventen nach der Weiterbildung bis zu 82 Prozent mehr. Die Studiengebühren haben sie dadurch innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder hereingeholt.

Die Struktur der Bewerber zeigt jedoch ganz klar: Das Gros der Studenten ist nicht selten über 30 Jahre alt und hat häufig einen Partner – viele sogar bereits Nachwuchs. Entsprechend großen Wert legen sie auf ein familienfreundliches Lernumfeld – zumal in der aktuellen Wirtschaftskrise, in der die Familien erst recht enger zusammenrücken.

Bis 1999 studierte Florian Rammrath Ingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Physikalische Chemie an der FH München, seine Diplomarbeit schrieb er über die „Optimierung eines Löschwasserrückhaltebeckens“. Danach arbeitete er zunächst bei der deutschen Niederlassung eines japanischen Technologiekonzerns, bevor er 2005 zur Firma Isis Sentronics wechselte, einem Hersteller von Scannern und Sensoren in Mannheim.

Mit Wirtschaft hatte er einerseits bisher nicht allzu viel am Hut gehabt, und das wollte er ändern. Andererseits kam für ihn nicht infrage, seine Frau und seine Töchter ein Jahr lang alleine zu lassen. Deshalb verbrachte die Familie vor knapp zwei Jahren ihren Urlaub in Großbritannien.

Wenn man das so nennen kann.

Innerhalb von drei Tagen besuchten die Rammraths drei Universitäten: Cranfield, Oxford und Cambridge. Danach stand die Entscheidung sofort fest, wo Rammrath seinen Master machen würde.

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