Forschungs-Ranking Konstanz ist Deutschlands heimliche Elite-Uni

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Geheimtipps deutscher Spitzenforschung

Das Ranking zeigt zudem, dass nicht allein entscheidend ist, wo jemand studiert, sondern wo er was studiert. So akquirierten die Hochschulen in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt 5,8 Milliarden Euro an DFG-Drittmitteln. Doch je nach Fach schneiden die Universitäten unterschiedlich gut ab. Die besten Hochschulen einer Fachrichtung bei der Bewertung der absolut eingeworbenen DFG-Mittel sind:

Geistes- und Sozialwissenschaften: Wer Geschichte, Soziologie oder Germanistik studieren will, kommt an den Berliner Hochschulen nicht vorbei. Zumindest stehen die Freie Universität und die Humboldt-Universität bei der Forschungsförderung hoch im Kurs. Zusammen akquirierten sie DFG-Mittel in Höhe von 154 Millionen Euro – jede Uni deutlich mehr als die Nummer drei aus Heidelberg.

Lebenswissenschaften: Die LMU München ist der Spitzenreiter der Forschungsbereiche wie Medizin, Biologie und Ernährungswissenschaft. Sie liegt mit 125 Millionen Euro eingeworbenen Mitteln aber nur ganz knapp vor den Universitäten aus Heidelberg (Platz zwei) und Göttingen (Rang drei). Beide Unis sammelten jeweils mehr als 110 Millionen Euro ein.

Ingenieurwissenschaften: Keine Überraschung ist der erste Platz für die RWTH Aachen in den Fächern wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Dort akquirierten die Professoren in drei Jahren knapp 144 Millionen Euro ein. Das ist fast doppelt so viel wie die Uni Darmstadt. Die Universität Erlangen-Nürnberg folgt auf Rang drei.

Naturwissenschaften: Die Universität Bonn führt das Ranking der Naturwissenschaften einschließlich Mathematik an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Universität Hamburg und die LMU München.

Die Uni Bonn ist noch so ein Geheimtipp deutscher Spitzenforschung. Die Hochschule am Rhein hat nämlich nach der LMU in München die meisten Leibniz-Preisträger vorzuweisen. Die Auszeichnung, die seit 30 Jahren vergeben wird, gilt als „der renommierteste Forschungsförderpreis in Deutschland“, so der DFG-Förderatlas.

Insgesamt zeigt der Förderatlas, dass sich die deutschen Hochschulen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben. „Die besondere Stärken unseres Forschungsstandorts ist seine polyzentrische Ausprägung“, sagte Dorothee Dzwonnek, Generalsekretärin der DFG. Die Expertin lobte die Exzellenzinitiative als wertvollen Beitrag der Politik. Der Wettbewerb habe einen deutlichen "Systemeffekt" ausgelöst. Profitiert hätten nicht nur die geförderten Hochschulen, sondern alle Universitäten. Dzwonnek: „Es wird die Spitze gestärkt ohne die Breite abzusenken."

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