Tatsächlich gehen aus der Lehrveranstaltung regelmäßig Patentanmeldungen hervor – so wie beim Maschinenbauer Wittenstein alpha, dem Industriepartner aus dem vergangenen Jahr: In Kooperation mit dem Maschinenbauer entwickelten die Studenten einen neuen Befestigungsmechanismus, der etwa bei Zahnradbahnen eingesetzt werden kann – dieser wird nun serienmäßig produziert. Kein Wunder, dass die Partner der Lehrveranstaltung schon bis 2025 feststehen.
Deutschlands beliebteste Fachhochschulen 2014
HTW Dresden
Über 40 Diplom-, Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen oder Produktgestaltung werden an der sächsischen Hochschule angeboten. Mit über 5000 Studenten ist die 1992 gegründete HTW Dresden die zweitgrößte der sächsischen Landeshauptstadt. Die Hochschule belegt Platz drei in Informatik, Platz acht in Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen, Platz neun in Elektrotechnik.
Hochschule Mannheim
Rund 5200 Studenten, 178 Professoren und 22 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge zählt die Hochschule Mannheim. Studiert wird zentral auf dem Campus in der Mannheimer Innenstadt. In Maschinenbau belegt die Hochschule Platz drei, in Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen jeweils Platz acht, in Elektrotechnik Platz neun.
So wie sie heute organisiert ist, existiert die Hochschule Esslingen erst seit 2006 – in diesem Jahr wurden die beiden Fachhochschulen in Esslingen, die Hochschule für Technik und die Hochschule für Sozialwesen zusammengelegt. Ihre Wurzeln reichen aber bis 1914 zurück – als die Königlich Württembergische Maschinenbauschule von Stuttgart in die Nachbarstadt Esslingen verlegt wurde. Rund 6.000 Studierende sind an der Hochschule Esslingen in 26 Bachelor- und 11 Masterstudiengängen eingeschrieben. Vor allem im Fach Maschinenbau kann die Hochschule am Neckar punkten – in dem Fach belegt sie Platz zwei. In den Fächern Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen jeweils Platz sechs.
Hochschule München
An der Hochschule München sind derzeit rund 18.000 Studenten eingeschrieben. Über 70 verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge werden angeboten. Seit 2001 ist die Hochschule EXIST-Gründerhochschule – eine Auszeichnung des Bundeswirtschaftsministeriums für eine ausgeprägte Gründungskultur. Bei den Personalern punkten vor allem die Absolventen im Fach Informatik (Platz eins). In Elektrotechnik belegt die Hochschule Platz zwei, in Wirtschaftsingenieurwesen Platz drei, in Betriebswirtschaftslehre Platz fünf, in Wirtschaftsinformatik Platz sieben.
FH Aachen
Mit über 12.000 Studenten, rund 230 Professoren und etwa 700 Mitarbeiter in Lehre und Forschung ist die 1971 gegründete FH Aachen eine der größten Hochschulen Deutschlands. Studieninteressierte können aus 53 Bachelor- und 22 Masterstudiengängen aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Design wählen. Studiert wird in Aachen und im 30 Kilometer entfernten Jülich. Beim Hochschul-Ranking konnten vor allem die Elektrotechniker punkten (Platz eins). Im Fach Maschinenbau landet die FH Aachen auf dem sechsten, in Informatik auf dem achten Platz.
HTW Berlin
Die Berliner Hochschullandschaft konnte beim diesjährigen Hochschul-Ranking enorm zulegen – auch dank der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Mit rund 13.000 Studenten ist sie die größte Berliner Fachhochschule. Über 70 Studiengänge aus den Bereichen Technik, Informatik, Wirtschaft, Kultur und Gestaltung werden angeboten. Studiert wird auf dem Campus Treskowallee in Karlshorst und auf dem Campus Wilhelminenhof in Oberschöneweide. Im Fach Maschinenbau erreicht die HTW Berlin den ersten Rang. Im Fach Informatik landet sie auf dem zweiten, im Fach Wirtschaftsingenieurwesen auf dem fünften Rang.
Mit rund 6.000 Studierenden und knapp 400 Professoren und Lehrbeauftragte ist die Hochschule Pforzheim eine der größten des Landes Baden-Württemberg. 29 Bachelor- und 13 Masterstudiengänge aus den Bereichen Design, Technik, Wirtschaft und Recht werden angeboten. Die Hochschule landet beim diesjährigen Ranking im Fach Betriebswirtschaftslehre auf Rang zwei, in Wirtschaftsinformatik auf Rang drei, in Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen jeweils auf dem vierten Platz.
Hochschule Karlsruhe
Bis ins Jahr 1878 kann die Geschichte der Hochschule Karlsruhe zurückverfolgt werden. Damals wurde die Großherzogliche Badische Baugewerkeschule gegründet – aus der die Hochschule später hervorging. Derzeit studieren an der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft, so der offizielle Titel, rund 8000 Studenten, verteilt auf 22 Bachelor- und 17 Masterstudiengängen. Die Hochschule Karlsruhe konnte die Personaler besonders im Fach Wirtschaftsinformatik (Platz eins) und Wirtschaftsingenieurwesen (Platz zwei) überzeugen. In Elektrotechnik belegt sie Platz drei, in Informatik Platz sechs, im Fach Maschinenbau den achten Rang.
ESB Reutlingen
Über 2.000 Studenten sind derzeit an der ESB Business School eingeschrieben; rund 60 Professoren lehren an der 1971 gegründeten FH, die zur Hochschule Reutlingen gehört. Beim diesjährigen Hochschul-Ranking belegt die EBS Reutlingen gleich in zwei Fächern den ersten Platz: Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen.
„Die primäre Aufgabe der Universitäten liegt darin, Studenten zu bilden, die später in der Wirtschaft arbeiten“, sagt auch Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin. Gerade die Berliner Hochschulen müssten besondere Anstrengungen unternehmen, sagt Thomsen. Er sieht es als Standortnachteil, dass in Berlin fast keine produzierenden Unternehmen vor Ort sind. Universitäten, die den Studenten über die bloße Vermittlung der Theorie hinaus etwas bieten, hätten einen Wettbewerbsvorteil.
Besonders in den Ingenieurstudiengängen müssten die Universitäten den Fokus auf die Ausbildung für die Wirtschaft legen. Den eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs heranzuziehen spiele mittlerweile nur eine sekundäre Rolle.
„Die Arbeitgeber fordern eine klare Denke und Eigenständigkeit“, sagt Thomsen, „und das muss die Universität vermitteln.“
Die TU Berlin hat deshalb in den letzten drei Jahren die Angebote, die den Studenten Qualifikationen für den Berufsalltag vermitteln sollen, ausgebaut. Mit ihrem sogenannten Career Service als Schnittstelle zwischen Hochschule und Arbeitswelt will die Uni-Verwaltung weit mehr bieten, als offene Stellen zu vermitteln. Über ein Alumni-Netzwerk begleiten derzeit 70 Absolventen TU-Studierende als Mentoren beim Berufseinstieg. Im Angebot sind außerdem Dutzende Kurse vom Präsentationstraining über Networking-Tipps bis hin zum Training für das Bestehen von Auswahlverfahren bei Bewerbungen.
Lampenfieber verschwunden
Auch Julian Jacob fühlte sich durch den Besuch der Vorlesungen allein noch nicht ausreichend aufs Berufsleben vorbereitet. Der 26-Jährige studiert an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen im Master. Er weiß, dass es in der Arbeitswelt nicht nur auf Fachwissen und gute Noten ankommt. Sondern etwa auf Führungsqualitäten oder einfach darum, vor den Kollegen eine überzeugende Präsentation zu halten.
Seit Jacob an der Uni ein Rhetorikseminar besucht hat, achtet er darauf, bei einem Vortrag immer locker auf zwei Beinen zu stehen, ein bisschen in die Knie zu gehen, nicht zu wackeln. Und bloß nicht die Arme so dicht am Körper halten, dass kein Bleistift mehr dazwischen passt.“