Hochschulranking 2014 Das sind Deutschlands beste Unis

Seite 4/5

Wettbewerbsvorteile

Tatsächlich gehen aus der Lehrveranstaltung regelmäßig Patentanmeldungen hervor – so wie beim Maschinenbauer Wittenstein alpha, dem Industriepartner aus dem vergangenen Jahr: In Kooperation mit dem Maschinenbauer entwickelten die Studenten einen neuen Befestigungsmechanismus, der etwa bei Zahnradbahnen eingesetzt werden kann – dieser wird nun serienmäßig produziert. Kein Wunder, dass die Partner der Lehrveranstaltung schon bis 2025 feststehen.

Deutschlands beliebteste Fachhochschulen 2014

„Die primäre Aufgabe der Universitäten liegt darin, Studenten zu bilden, die später in der Wirtschaft arbeiten“, sagt auch Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin. Gerade die Berliner Hochschulen müssten besondere Anstrengungen unternehmen, sagt Thomsen. Er sieht es als Standortnachteil, dass in Berlin fast keine produzierenden Unternehmen vor Ort sind. Universitäten, die den Studenten über die bloße Vermittlung der Theorie hinaus etwas bieten, hätten einen Wettbewerbsvorteil.

Besonders in den Ingenieurstudiengängen müssten die Universitäten den Fokus auf die Ausbildung für die Wirtschaft legen. Den eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs heranzuziehen spiele mittlerweile nur eine sekundäre Rolle.

„Die Arbeitgeber fordern eine klare Denke und Eigenständigkeit“, sagt Thomsen, „und das muss die Universität vermitteln.“

Die TU Berlin hat deshalb in den letzten drei Jahren die Angebote, die den Studenten Qualifikationen für den Berufsalltag vermitteln sollen, ausgebaut. Mit ihrem sogenannten Career Service als Schnittstelle zwischen Hochschule und Arbeitswelt will die Uni-Verwaltung weit mehr bieten, als offene Stellen zu vermitteln. Über ein Alumni-Netzwerk begleiten derzeit 70 Absolventen TU-Studierende als Mentoren beim Berufseinstieg. Im Angebot sind außerdem Dutzende Kurse vom Präsentationstraining über Networking-Tipps bis hin zum Training für das Bestehen von Auswahlverfahren bei Bewerbungen.

Wie Absolventen von Privatunis im Vergleich zu jenen von staatlichen Hochschulen abschneiden. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Lampenfieber verschwunden

Auch Julian Jacob fühlte sich durch den Besuch der Vorlesungen allein noch nicht ausreichend aufs Berufsleben vorbereitet. Der 26-Jährige studiert an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen im Master. Er weiß, dass es in der Arbeitswelt nicht nur auf Fachwissen und gute Noten ankommt. Sondern etwa auf Führungsqualitäten oder einfach darum, vor den Kollegen eine überzeugende Präsentation zu halten.

Seit Jacob an der Uni ein Rhetorikseminar besucht hat, achtet er darauf, bei einem Vortrag immer locker auf zwei Beinen zu stehen, ein bisschen in die Knie zu gehen, nicht zu wackeln. Und bloß nicht die Arme so dicht am Körper halten, dass kein Bleistift mehr dazwischen passt.“

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%