Neben dem Studium jobben – in Deutschland ist das die Regel. Rund zwei Drittel aller Studenten haben einen Nebenjob, das ergab eine Umfrage des deutschen Studentenwerkes. Im Schnitt arbeiten sie 13,5 Stunden in der Woche, Fachhochschüler kommen sogar auf 15 Stunden. Keine Frage, Aushilfsjob und Uni miteinander zu verbinden, kann stressig sein. Doch die gewonnene Praxiserfahrung hilft oft bei der weiteren beruflichen Laufbahn.
So zählen zwar laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Univativ unter 1.000 Studenten Kellnern, Kassier oder Verkäufer im Einzelhandel und Aushilfstätigkeiten im Büro immer noch zu den beliebtesten Nebenjobs. Doch viele angehende Akademiker stimmen ihre Nebentätigkeit auf die künftige Karriere ab. Das ist durchaus sinnvoll: Wer beispielsweise im zweiten Semester als Aushilfe in einem Startup arbeitet, lernt zwar noch nicht, ob es ihm liegt neue Geldgeber zu überzeugen oder Businesspläne zu schreiben, aber er lernt, ob ihm flache Hierarchien und die Arbeitsweise eines jungen Unternehmen gefällt – oder er später lieber in einem Konzern mit festen Strukturen arbeiten will.
Die besten Jobbörsen
Bei Jobmensa findet sich eine gute Auswahl an Studentenjobs und Praktika - ob als Nachhilfelehrer, als Hospitant in der Unternehmenskommunikation oder als Aushilfe im Webdesign. Ein nützlicher Zusatz: Bewerber können sich einen Lebenslauf anlegen. So können Arbeitgeber potenzielle Kandidaten gezielt ansprechen. Außerdem gibt es einen Newsletter mit den besten Angeboten. Die Stundenlöhne liegen im Schnitt zwischen sieben und 15 Euro die Stunde.
In diesem Portal findest du Praktika, Studentenjobs und Angebote für den Berufseinstieg. Mit aktuell xxx Stellenanzeigen gehört die Seite zu den kleinen Anbietern. Es werden vor allem klassische Aushilfstätigkeiten von Cateringfirmen, Marktforschungsinstituten und dem Einzelhandel angeboten.
In diesem Portal finden sich aktuell über xxxx Stellenangebote – doch dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Nebenjobs für Studenten, sondern auch um Vollzeitstellen für Berufseinsteiger. Trotzdem lohnt sich der Klick auf Absolventa, denn dort finden sich Studentenjobs mit Zukunftsperspektive. Viele große Unternehmen wie Nestlé, die Deutsche Bahn oder Ernst & Young werben mit einer Aushilfstätigkeit als Karriereeinstieg.
Bei diesen Webseiten handelt es sich um die Studentenableger der großen Jobbörsen Monster und Stepstone. Neben Praktika und Aushilfsjobs findet man auf diesen Portalen auch Unternehmen für die Betreuung von Diplomarbeiten und Angebote für Berufseinsteiger. Wie bei Absolventa inserieren hier eher die großen Unternehmen und nicht der Wirt von der Eckkneipe – dafür ist die Auswahl groß und die detaillierte Suchfunktion, wie zum Beispiel die Unternehmenssuche, praktisch.
Diese Seite richtet sich zwar nicht primär an Studenten, bietet aber eine gute Auswahl an Mini- und Teilzeitjobs. Ähnlich wie bei Studentjob findet man auch hier nicht den Job mit rosiger Zukunftsaussicht, aber dafür gibt es Aushilfsjobs auf der ganzen Welt. Außerdem stellt das Portal Informationsmaterial zum Thema Minijob zur Verfügung.
Solche Erkenntnisse sind wertvoll, denn Studentenjobs sind neben dem Praktikum fast die einzige Möglichkeit sich während des Studiums auszuprobieren und Praxis-Erfahrung zu sammeln. Und nicht selten ergibt sich daraus auch eine echte Berufsperspektive. Viele Unternehmen bieten Werkstudenten, die besonders positiv aufgefallen sind, nach dem Abschluss einen Praktikumsplatz oder gar einen Arbeitsvertrag an. Doch das heißt nicht, dass die klassischen Aushilfstätigkeiten der Karriere schaden. Auch beim Kellnern oder an der Supermarktkasse lernt man fürs Leben – etwa im Umgang mit schwierigen Kunden oder wie man am besten unter Stress arbeitet.
Doch wie finde ich die richtige Stelle? Gerade in beliebten Studenten- und Großstädten ist es oft schwer, den perfekten Nebenjob zu finden. Wo es die besten Aushilfstätigkeiten gibt, wie viel man als Student verdienen darf und wie das mit der Versicherung läuft – WiWo Online verrät Tipps und Tricks.
Wo finde ich online die besten Jobs?
Es gibt einige Portale und Suchmaschinen, die sich ausschließlich auf die Vermittlung von Studentenjobs und Praktika spezialisiert haben. Hinzu kommen aber auch bekannte Portale wie Monster und Stepstone, die über extra Rubriken für Studentenjobs verfügen. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die Webseite der Uni. Viele Hochschulen haben eigene Jobportale – zum Beispiel die Hochschulen in Düsseldorf, Köln oder Hamburg. Ein nützlicher Zusatz: Die Uni Düsseldorf hat nur Jobs mit einem Stundenlohn ab 8,50 Euro im Angebot. Eine weitere Möglichkeit sind Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn – auch dort werden Jobs für Studenten ausgeschrieben.
Wo finde ich offline die besten Jobs?
Wer offline nach einem Job sucht, hat einen großen Vorteil – weniger Konkurrenz. Außerdem gibt es immer noch Unternehmen, die lieber in der Zeitung annoncieren als im Netz zu posten. Der Blick in den Stellenmarkt der Tageszeitung kann sich also lohnen. Noch weniger Mitbewerber hat natürlich, wer selbst ein Gesuch aufgibt. Dafür braucht es allerdings konkrete Vorstellungen vom neuen Traumjob.
Am besten wirft man auch noch einen Blick auf das schwarze Brett der Uni. Gerade die wissenschaftlichen Aushilfsjobs hängen oft erst an der Pinnwand, bevor sie ins Netz kommen. Ebenfalls wichtig: Ohren offen halten! Viele Stellen werden über Kontakte vergeben. Am besten einfach mal die Kommilitonen mit interessantem Nebenerwerb ansprechen, vielleicht ist dort noch etwas frei.
Welcher Job passt zu mir?
Was den Verdienst betrifft, gilt generell: Eine Dauerbeschäftigung mit maximal 450 Euro Verdienst im Monat gilt als Minijob. Dabei ist es egal, wie viele Stunden man dafür arbeitet. Bei einem höheren Gehalt sieht das anders aus. Wer dauerhaft über 450 Euro verdient, darf pro Woche nicht mehr als 20 Stunden arbeiten. Wer es doch tut, ist den Studentenstatus los. Für angehende Akademiker, die Bafög erhalten, gelten andere Regeln. Bafög-Empfänger dürfen nicht mehr als 400 Euro verdienen. Wer diese Grenze überschreitet, muss mit entsprechenden Kürzungen rechnen.
Welchen Stundenlohn kann ich fordern?
Niemand sollte sich unter Wert verkaufen. Martin Schachmann, Buchautor eines Ratgebers für Studentenjob, rät mindestens zehn Euro pro Stunde einzufordern. Doch das sollte nur eine Richtlinie sein, denn der Lohn ist abhängig von vielen Faktoren: Die Branche, die Art des Jobs, die Vorkenntnisse, die Arbeitszeiten und auch der Ort spielt eine wichtige Rolle. Trotzdem sollte man versuchen, zu verhandeln. Am besten erkunden sich Studenten vorher, welcher Stundenlohn üblich ist und hebt im Gespräch mit dem potenziellen Chef seine Fähigkeiten und Stärken hervor.
Wie läuft das mit der Versicherung?
Seit dem 1. Januar 2013 unterliegen auch Minijobs der Versicherungspflicht in der Rentenversicherung. Minijobber tragen dabei selbst aber nur einen kleinen Teil der Beiträge: Der Arbeitgeber zahlt 15 Prozent des Bruttoverdienstes ein, der Beschäftigte übernimmt nur die Differenz zum normalen Beitragssatz. Aktuell liegt der bei 18,9 Prozent, der Student zahlt also 3,9 Prozent des Bruttolohns. Bei der Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber einen Pauschalbeitrag in Höhe von 13 Prozent – vorausgesetzt der Student ist gesetzlich versichert.
Wer dauerhaft mehr als 450 Euro im Monat verdient, bleibt nur dann kranken-, pflege- und arbeitslosenversicherungsfrei, wenn er weniger als 20 Stunden in der Woche arbeitet. In die Rentenversicherung müssen trotzdem Beiträge eingezahlt werden. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen jeweils 9,45 Prozent des Bruttoverdienstes. Liegt das Bruttogehalt zwischen 450 Euro und 850 Euro, befinden sich Studenten in der sogenannten Gleitzone und zahlen weniger. Studenten, die nur in den Semesterferien Vollzeit arbeiten, müssen außer der Lohnsteuer keine Beiträge zahlen. Vorausgesetzt sie arbeiten nicht mehr als zwei Monate oder 50 Tage pro Kalenderjahr.
Welcher Job passt zu mir?
Als erstes sollte man sich folgende Fragen stellen: Was ist am wichtigsten? Das Geld oder die Karrierechancen? Wem es primär um den Verdienst geht, der hat es einfach. Zum Beispiel kann man sich bei einigen Jobbörsen die Suchergebnisse nach der Höhe des Stundenlohns auflisten lassen.
Wer einen Job mit Zukunftsperspektive will, sucht vermutlich länger. Doch dafür kann es sich lohnen. Macht man sich als Werkstudent oder Aushilfe gut, hat man bereits den ersten Fuß in der richtigen Tür. Mit diesem Ausblick, lassen sich auch Abstriche beim Gehalt verschmerzen. Um einen Job mit Karriereaussicht zu ergattern, konzentriert man sich am besten auf Seiten wie Absolventa oder der Uni. Eine weitere Möglichkeit ist es, beim Professor nachzufragen. Auch wenn er selbst gerade niemanden einstellen will, hat er bestimmt Kontakte zu Unternehmen oder anderen Forschungseinrichtungen.
Was sind die lukrativsten Jobs?
Am besten bezahlt werden oft leider die Jobs, die nichts für jedermann sind: Nachts oder am Wochenende schuften, schwere körperliche Arbeit oder besonders eintönige Tätigkeiten. Aber es gibt auch Jobs, bei denen alles stimmt: Knete und Karrierechancen.
Was muss ich beachten wenn ich im Ausland jobben will?
Die Semesterferien stehen an, warum nicht mal im Ausland jobben? An den beliebten Urlaubsorten werden in den Ferien immer wieder Saisonkräfte gebraucht. Bei den Arbeitgebern handelt es sich meist um Hotels oder Restaurants, aber auch Tauchschulen oder Surfcamps suchen häufig Verstärkung für die Hauptsaison. Neben einer tollen Umgebung, bieten Jobs im Ausland die Möglichkeit Sprachkenntnisse zu vertiefen. Eine Auswahl bietet:
Die lukrativsten Jobs
Für diesen Job sind beste Sprachkenntnisse gefragt. Besonders sinnvoll ist diese Nebentätigkeit deshalb für Dolmetscher- oder Sprachstudenten. Aber auch für diejenigen, die zweisprachig aufgewachsen sind oder für ausländische Studenten, die sehr gut deutsch sprechen. Die Bezahlung liegt im Schnitt bei 15 bis 30 Euro pro Stunde. Aktuelle Stellenangebote und weitere Informationen findet man beim Bundesverband für Übersetzer und Dolmetscher unter www.bdue.de.
Dieser Nebenjob ist besonders geeignet für Lehramtsstudenten. Der Verdienst liegt zwischen 14 bis 30 Euro die Stunde. Wie auch bei den Dolmetschern handelt es sich bei dieser Tätigkeit oft um eine freie Mitarbeit. Am besten einfach persönlich bei den örtlichen Abendschulen, VHS-Schulen oder Nachhilfeinstituten nachfragen, ob sie Aushilfen suchen.
Medizinstudenten haben es gut: Für sie gibt es besonders viele studiennahe Tätigkeiten – und ein paar sind auch noch ganz gut bezahlt. Als Nachtwache im Krankenhaus bekommt man zwischen 10 und 15 Euro in der Stunde. Wer neben dem Operieren auch noch schreiben kann, kann sich mit dem Verfassen von Informationspapieren für Patienten was dazuverdienen. Pro Text werden bis zu 250 Euro gezahlt.
Auch Studenten der Betriebswirtschaft und Informatik können gute Jobs ergattern. Werkstudenten im Marketingbereich verdienen zwischen zwölf und 15 Euro. Technikaffine Studenten haben es noch besser: Wer fachkundige Hilfe in Computerfragen liefert oder gar programmieren kann, dem winken Stundenlöhne zwischen 20 Euro und 50 Euro.
Kann ich mich nicht einfach selbstständig machen?
Gerade für Studenten mit besonderer Begabung, kann sich die Selbstständigkeit lohnen. Programmierer, Illustratoren oder Autoren können sich auf einer Plattform für Freelancer anmelden – dort werden Leute für einzelne Projekte gesucht. Die größte Webseite heißt freelancer, dort werden aktuell über 6.000 Jobs auf Zeit angeboten. Mittlerweile gibt es auch viele Plattformen, die auf einzelne Berufe spezialisiert sind: 99 Designs etwa richtet sich an Grafikdesigner. Bei Workhub oder Clickworker lagern Unternehmen einfache Tätigkeiten aus, zum Beispiel das Anlegen großer Adresslisten.
Wer selbstständig arbeiten will, muss folgendes beachten: Zunächst muss geklärt werden ob der Student freiberuflich oder gewerblich arbeitet. Gewerbetreibende sind zum Beispiel Makler oder Gaststättenbetreiber. Die Anmeldung erfolgt beim Gewerbeamt der Gemeinde, dieses informiert alle weiteren Behörden und Kammern. Handelt es sich um eine Freiberuflichkeit, reicht eine Anmeldung beim Finanzamt. Eine Hilfestellung gibt es auf der Seite des Existenzgründungsportal (www.existenzgruender.de).
Doch Vorsicht, auch bei der Selbstständigkeit gibt es Grenzen beim Gehalt. So dürfen Bafög-Empfänger innerhalb eines Jahres maximal 3.800 € dazu verdienen, ohne das die Leistungen gekürzt werden. Auch hier gilt: Wer mehr als 20 Wochenstunden während der Vorlesungszeit arbeitet, verliert den Studentenstatus.
Was für Ansprüche habe ich als Studentenjobber?
Minijobber werden vor dem Gesetz wie Teilzeitbeschäftigte behandelt und haben ebenso Anspruch auf bezahlten Urlaub wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Der gesetzliche Urlaubsanspruch beträgt jährlich mindestens 4 Wochen beziehungsweise 24 Werktage. Da das Bundesurlaubsgesetz jedoch von 6 Werktagen, sprich von Montag bis Samstag ausgeht, muss der Urlaub auf die entsprechend vereinbarten Werktage umgerechnet werden. Dabei ist nur relevant, wie viele Werktage der Arbeitnehmer pro Woche arbeitet, die Anzahl der Stunden spielt keine Rolle.
Beispielrechnung:
Student A, der an fünf Werktagen pro Woche arbeitet, stehen 20 Urlaubstage zu, auch wenn er nur 20 Stunden in der Woche insgesamt arbeitet. Student B, der diese 20 Stunden hingegen an nur 2 Werktagen abarbeitet, stehen nur 8 Urlaubstage zur Verfügung.
Auch bei einer Krankmeldung gelten für Minijobs die gleichen Rechte wie für Teilzeitangestellte. Sie haben bis zu sechs Wochen Anspruch auf Lohnfortzahlung.