Semesterstart Die kreativsten Studentenunterkünfte

Anstatt sich auf das Studium zu konzentrieren, haben viele Erstsemester ganz andere Probleme: Deutschlandweit fehlen rund 70.000 Studentenwohnungen. Bei all den Bemühungen schien ein Aspekt vergessen worden zu sein: Die Studenten brauchen nicht nur einen Sitzplatz in den Vorlesungen, sie brauchen vor allem einen Platz für ihr Bett. Jetzt ist schnelle Hilfe gefordert. Die kreativsten Studentenunterkünfte.

Das AltersheimWohnen mit Senioren: In Kiel können Studenten schon seit zwei Jahren ein Zimmer im Altersheim beziehen. Ungefähr 250 Euro bezahlen die Mieter für 25 Quadratmeter im Kurt-Engert-Haus. Doch es geht noch günstiger: Wer bereit ist kleine Aufgaben zu übernehmen, zum Beispiel die Senioren zum Essen zu begleiten, bekommt sogar noch einen Rabatt bei der Miete. Im Hannoveraner Altenheim Eilenriedstift ist das Mitarbeiten Plicht. Jeder Student, der dort sein Quartier bezieht, muss pro Woche ein paar Stunden bei der Betreuung der älteren Mitbewohner helfen. Dafür sind in den 250 Euro Miete die Nutzung von Sauna, Schwimmbad und Kegelbahn enthalten. Quelle: dpa
Der SchlafwagenEigentlich ist das Basecamp in Bonn ein Hotel für Eisenbahn-Liebhaber und Abenteurer. Dort nächtigen die Gäste in historischen Wohnwagen oder Schlafwagen der Deutschen Bahn aus den 70er Jahren. Doch zum Semesterbeginn machte das Hotel den Bonner Studenten ein besonderes Angebot: Für 50 Euro die Woche konnten obdachlose Studenten im Oktober einen der Wagen beziehen.  Quelle: Fotolia
Der ContainerNachdem der Unternehmer Jörg Duske ein Containerdorf für Studenten in den Niederlanden besichtigt hatte, stand für ihn fest: Das wäre auch eine Möglichkeit für Berlins angehende Akademiker. Am Plänterwald im Südosten Berlins baute er deshalb ein Studentendorf aus Schiffscontainern. Etwas über 25 Quadratmeter Platz bieten die kleinen Wohneinheiten, für Paare oder WGs lassen sich auch zwei Container zusammenschieben. Der Preis: ein möblierter Container inklusive Heizung, warmen Wasser und Internet kostet knapp 400 Euro. Quelle: dpa
Das SchaufensterEin Bett, eine Zimmerpflanze, Adiletten: Fabian Sauer hatte es sich im Schaufenster eines Münsteraner Warenhauses richtig gemütlich gemacht. Einen Tag lang und eine Nacht wohnte der 26-jährige Student dort, dann zog er wieder aus. Und warum? Die Aktion sollte die Bewohner der Studentenstadt auf den Wohnungsmangel hinweisen. Mit Erfolg. Danach stellten mehrere private Vermieter ihre leeren Zimmer den Studenten zur Verfügung. Quelle: Fotolia
Die KaserneDie Diskussion gibt es schon lange: Warum nicht Studenten da unterbringen, wo früher die Soldaten stramm standen? Seit der großen Bundeswehrreform und Aufhebung der Wehrpflicht sind viele Kasernen überflüssig geworden. In den Universitätsstädten Heidelberg und Gießen werden bereits ehemalige US-Kasernen für Studentenunterkünfte genutzt. Quelle: Fotolia
Die PolizeiwacheEine ehemalige Polizeiwache in Köln-Kalk soll künftig Studenten statt Verbrecher beheimaten. Mitte September hatte der Landtag dem Verkauf der ehemaligen Polizeiwache an ein städtisches Wohnungsunternehmen zugestimmt. Das Unternehmen will das seit Jahren leerstehende Gebäude nun zu einem Studentenwohnheim umfunktionieren. Die Wache in der Kapellenstraße liegt in der Nähe des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln und ist deswegen für Studenten gut geeignet. Bereits im April nächsten Jahres sollen dort die ersten Studenten einziehen. Quelle: dpa
Die KircheWohnen in einem alten Krankenhaus, einer Kirche oder in einer Fabrikhalle – und das für 180 Euro. Das Hauswächter-Unternehmen Camelot vermittelt Bewohner auf Zeit für leer stehende Immobilien, gerade für Studenten ist das eine Alternative für den Übergang. Um Hauswärter zu werden, muss man sich ganz normal bei der Firma Camelot bewerben und anschließend persönlich vorstellen. Doch es gibt auch einen Haken: Finden sich neue Mieter für das leerstehende Objekt, muss der Hauswächter innerhalb von vier Wochen wieder ausziehen. Quelle: dpa
Das KinderzimmerVor allem die vielen Universitätsstädte setzen vermehrt auf private Zimmervermietung. Das leerstehende Gäste- oder Kinderzimmer, der ausgebaute aber ungenutzte Keller – fast jede Familie mit Eigenheim hat freie Räume. Um das zu ändern, wurden in Paderborn zum Beispiel 50.000 Brötchentüten mit dem Aufruf bedruckt, leere Räume an Studenten zu vermieten. In Aachen werden unter extraraum.de freie Räume von privaten Vermietern angeboten. In Köln, Bielefeld, Bonn und vielen weiteren Städten gibt es ähnliche Initiativen. Quelle: AP
Der CampingplatzWenn im Oktober die Universitäten sich füllen, lehren sich für gewöhnlich die Campingplätze. Wer ein wetterfestes Zelt oder gar ein Wohnmobil sein eigen nennt, kann hier unterkommen. Spätestens wenn der erste Schnee fällt, sollte man sich lieber eine stabilere Unterkunft suchen. Quelle: dpa
Die Couch bei FreundenGlücklich, wer sich in der äußersten Not auf gute Freunde verlassen kann. Die Couch im Wohnzimmer ist für die ersten Nächte im neuen Studentenleben ein Notnagel. Wenn es zu lange dauert, leidet nicht nur der Rücken, sondern bald auch die Freundschaft. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
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