Studentische Förderung mit Rückzahlung je nach Karrierestufe
Wer in erster Linie gerade nicht das Geld für sein Wunsch-Studium aufbringen kann und damit rechnet später genügend zu haben, um die Summen zurückzahlen zu können, der kann auch Förderungen in Betracht ziehen, die zinslose Darlehen anbieten.
So bietet die Studienförderung der Deutschen Bildung eine Studienfinanzierung unabhängig von der eigenen finanziellen Situation oder dem Einkommen der Eltern. Sie richtet sich „an motivierte Studenten“, kann ergänzend zum Bafög in Anspruch genommen werden und wird ab dem Berufseinstieg in einkommensabhängiger Höhe zurückgezahlt. Gefördert werden deutsche Staatsbürger, die an einer Hochschule eingeschrieben sind, (oder Studierende mit einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis in Deutschland) und keinen negativen Schufa-Eintrag haben.
Die finanzielle Förderung kann über bis zu 42 Monate genutzt werden und beträgt maximal 15.000 Euro. Darüber hinaus verspricht die Studienförderung WissenPlus eine Art Rund-um-Betreuung während des Studiums. „Wir unterstützen dich mit hochwertigen Soft-Skill-Trainings im Studium und bei der Berufsvorbereitung. Wir beraten dich bei deinen Bewerbungen für Jobs und Praktika. Und wir bringen dich mit attraktiven Arbeitgebern und Experten aus der Praxis zusammen. Zum Beispiel bei unserem jährlichen Symposium zu einem aktuellen Trend-Thema aus der Arbeitswelt“, heißt es auf der Website der Stiftung Deutsche Bildung.
Ein ähnliches Angebot gibt es beim Bildungsfonds von Festo. Studierende können zwischen 5000 und 40.000 Euro für Studiengebühren, Lebenshaltungskosten oder Auslandsstudien bekommen. Auch hier ist die Rückzahlung nach dem Berufseinstieg einkommensabhängig. „Dadurch zahlen Sie nie mehr zurück, als sie sich aufgrund Ihres Einkommens auch leisten können“, heißt es bei Festo. Gefördert werden allerdings nur Studierende bestimmter Fachrichtungen – und zwar der sogenannten MINT-Studienrichtungen und angrenzender Wissenschaftsbereiche – also etwa Mathematik, Informatik, Ingenieurswesen, Naturwissenschaften und Technik. Allerdings auch Wirtschaftspsychologie und Betriebswirtschaftslehre.
Unternehmen fördern zukünftige Arbeitskräfte
Wer schon konkrete Jobvorstellungen während des Studiums hat oder sich zumindest vorstellen kann, sich auch von einem Unternehmen, das ein möglicher zukünftiger Arbeitgeber sein könnte, fördern zu lassen, für den gibt es ebenfalls häufig interessante Angebote. Zwar nicht mit unterdurchschnittlichen Leistungen, aber der reine Einserschüler muss man dafür häufig nicht sein.
Der Energieriese RWE bietet mit seinem RWE-Fellows-Programm Studierenden Konzern-naher Studiengänge eine Studienförderung. Wer ein Fach studiert, dass eine Bedeutung für die Energiewirtschaft hat, hat Chancen auf ein solches Stipendium. Elektrotechnik, Maschinenbau, Bohrtechnik aber auch Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik oder -mathematik und ähnliche Fächer sind prädestiniert für den RWE-Fellowship. Darüber hinaus wünscht man sich bei RWE eine fachliche und regionale Nähe zu den Konzernstandorten. Wer beispielsweise eine Ausbildung, ein Praktikum oder eine Studienarbeit innerhalb des Konzerns absolviert, hat gute Chancen auf das Stipendium.
Die deutschen Städte mit den meisten Studenten
Der Deutsche Akademische Austauschdienst veröffentlicht regelmäßig Berichte zum deutschen Hochschul- und Forschungssystem. Stand dieser Auswertung: Herbst 2016.
In der nordrhein-westfälischen Hauptstadt Düsseldorf sind 45.000 Studenten eingeschrieben. Die Heinrich-Heine-Universität, die Robert-Schumann-Musikhochschule und die Fachhochschule Düsseldorf bieten die meisten Studienplätze. Dazu kommen die IUBH, die EBC Hochschule und die FOM.
An der Hochschule Bochum sind 55.000 Menschen als Studenten eingeschrieben. Die Fachbereiche dort: Architektur, Bauingenieurwesen, Geodäsie, Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Mechatronik und Wirtschaft.
An der FH Aachen, der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH), der Hochschule für Musik und Tanz Köln (Standort Aachen), der FOM Hochschule und der Katholischen Hochschule in Aachen sind insgesamt mehr als 57.000 Studierende immatrikuliert.
Münster ist Fahrrad- und Studentenstadt. 57.000 Menschen sind an der FH Münster, der Deutschen Hochschule der Polizei, der FOM Hochschule, der Katholischen Hochschule oder des Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eingeschrieben.
In Frankfurt am Main sind rund 70.000 Studierende eingeschrieben. Hier befinden sich zahlreiche Hochschulen - einige davon privat: die Goethe-Universität, die Staatliche Hochschule für Bildende Künste, die Hoschule Fresenius, die Provadis School of International Management, Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst die FOM Hochschule, die HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, die Frankfurt School of Finance & Management und die Hochschule Europa Campus (EC).
Die Hochschullandschaft Duisburg-Essen, die sich eine Universität mit dem gleichen Namen teilt, führt in ihrem Verzeichnis 82.000 immatrikulierte Studierende. Sowohl Duisburg als auch Essen hat noch weitere Hochschuleinrichtungen - unter anderem die FOM (in Duisburg und Essen), die FHöV NRW in Duisburg und Folkwang Universität der Künste in Essen.
Köln hat die zweitgrößte Universität Deutschlands - insgesamt sind an den Kölner Hochschulen 93.000 Studenten immatrikuliert. Neben der bereits genannten TH Köln sind in der Millionenstadt am Rhein auch die Deutsche Sporthochschule, die Hochschule für Musik und Tanz, die Rheinische Fachhochschule, die Katholische Hochschule, die FOM, die HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, die CBS Cologne Business School, die Hochschule Fresenius Köln - Fachbereich Wirtschaft & Medien, die Hochschule Macromedia, die Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die IB Hochschule und die Internationale Filmschule angesiedelt.
In der Hansestadt Hamburg sind insgesamt 97.000 Studenten immatrikuliert. Sie studieren an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (FH), der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, der Hamburger Fern-Hochschule (HFH), der EBC Hochschule, der Hochschule Fresenius - Fachbereich Wirtschaft & Medien, der Hochschule für bildende Künste, der Hochschule für Musik und Theater, der MSH Medical School, der HAW Hamburg, der Diploma Hochschule und der Universität Hamburg.
In München sind 120.000 Studierende an Hochschulen eingeschrieben - nur von einer Stadt getoppt. Sie studieren an der Technischen Universität, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), der Hochschule Macromedia, der Hochschule für Philosophie, der Hochschule für angewandte Wissenschaften, der Hochschule München, die Hochschule für Fernsehen und Film, der Hochschule Fresenius - Fachbereich Wirtschaft & Medien, der FOM, der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft, der Munich Business School, der Hochschule für den öffentlichen Dienst, der International School of Management und einiger mehr.
Auch bei den Studenten ist Berlin deutsche Hauptstadt. 175.000 Menschen sind an einer der unzähligen Hochschulen in Berlin immatrikuliert. Die größten sind die Freie Universität, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität und die Universität der Künste.
Als Stipendiaten bekommen Studierende bei RWE monatlich 500 Euro, einen persönlichen Mentor sowie Persönlichkeitsseminare und Exkursionen in der RWE-Konzernwelt.
Auch Heidenhain, ein oberbayerischer Hersteller mechatronischer Messgeräte, bietet ein Förderprogramm für den akademischen Nachwuchs. Wer als Studierender im Unternehmen mitarbeitet, der kann für sein technisches oder naturwissenschaftliches Studium finanzielle Unterstützung bekommen. Studenten der Ingenieurswissenschaften oder aus den Bereichen Physik, Informatik oder Elektro- und Informationstechnik können eine Chance auf Förderung bei Heidenhain bekommen. Wer ein Stipendium bekommt, der erzählt einen Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von 800 Euro.