Studium Eine gute Uni allein macht noch keine Karriere

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Die Uni auf bisherige Absolventen checken

Fehler, die Sie bei der Bewerbung vermeiden sollten
Sich nicht genügend Zeit nehmenEin Jobsuchender muss seinen Lebenslauf, genauso wie das Anschreiben, in jeder Bewerbung neu erstellen und der Stellenanforderungen und dem Unternehmen anpassen, bei dem er sich bewirbt. Das bedeutet: Jedes Schreiben muss sorgfältig vorbereitet werden. Wer sich keine Zeit nimmt, wird möglicherweise auch keine klaren Gedanken zu Papier bringen. Sehr selten kommt es vor, dass Personaler bei Serienbewerbungsschreiben tatsächlich den Kandidaten zum Vorstellungsgespräch einladen. Quelle: Fotolia
AnschreibenDas richtige Anschreiben ist nicht länger als eine Seite. Idealerweise bezieht sich der Bewerber oder die Bewerberin in dem Schreiben auf die Anforderungen der Stellenausschreibung und hebt hervor, warum gerade er sich für diese Stelle eignet. Dabei muss vor allem der Fehler vermieden werden: den Lebenslauf 1:1 wiederzugeben. Formulierungen wie "Aus Ihrer Anzeige habe ich entnommen, dass Sie eine freie Stelle zum XXX haben und diese gerne besetzen möchten", "Diese Stelle vereint meine Leidenschaft und Expertise im Bereich XYZ", oder ""Sie legen Wert auf Respekt, Vertrauen und Fairness - aber nur, weil diese Werte selbst die Grundlage Ihres Führungsstils bilden", sollten Sie vermeiden. Quelle: Fotolia
Der richtige StilNüchtern, präzise, klar – ein Bewerbungsschreiben muss eindeutig ein Bewerbungsschreiben sein. Nicht mehr, nicht weniger. Also: förmliche Anrede, kein „Du“, keine Emoticons oder Smileys.
Die richtige AnredeWer mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ anfängt, zeigt sofort, dass er sich keine Mühe gemacht hat, um herauszufinden, an wen genau er sich zu richten hat. Mit ein oder zwei Telefonaten vorab kann man das klären. Genauso fatal und peinlich: Bei der Anrede, das Geschlecht der Ansprechperson zu verwechseln.  
Zu viel schreibenAm besten den Lebenslauf kurz und knackig halten. Ein Beispiel: Wenn man fünf oder mehr Sprachen spricht, ist das sicherlich gut für das Rumkommen in der Welt. Und wer sich beim Auswärtigen Amt bewirbt, erhöht damit seine Erfolgschancen. Bei Personalern könnte die multiple Sprachenfähigkeit jedoch folgenden Reflex auslösen:  Da spricht diese Bewerberin fünf Sprachen – und wird wahrscheinlich mehr Kohle heraushandeln wollen. Was dann mit der jeweiligen Bewerbung passiert: Sie landet auf dem Haufen „Aussortiert“.
Zu wenig schreibenGenauso ist es falsch viel zu wenig zu schreiben. Lücken im Lebenslauf fallen Personalern sofort auf. War der Bewerber in dieser Zeit krank? Oder arbeitslos?  Solchen Zweifeln gilt es vorzubeugen – indem man einen lückenlosen Lebenslauf abgibt. Quelle: dpa
FotoDer erste Eindruck zählt. Und ob der gut ist, kann nur der Personaler selbst entscheiden. Die Gefahr besteht darin, dass man das Bewerbungsbild auch falsch wählen kann. Partybilder oder Ganzkörperbilder sind ein No-Go. Und bevor man solche Bilder einsendet, raten Bewerbungscoachs neuerdings: am besten gar kein Bild. Quelle: dpa

So sollte bei der Auswahl der Hochschule nicht der alleinige Fokus auf dem möglichen Ansehen bei potentiellen Arbeitgebern liegen. Angehende Studenten sollten das zwar beachten, bestimmte Hochschulen „als alleinige Grundlage für die Karriereplanung" würden allerdings überbewertet, sagt Hartmann. Sie hält wenig davon, sich allein vom Renommee leiten zu lassen. Vielmehr sollten Studenten nach ihren Interessen entscheiden. So könne es zwar sein dass der Fachbereich einen exzellenten Ruf genieße, die gewünschte Studienrichtung dort aber gar nicht angeboten werde. Dann sollte man lieber an eine andere Hochschule gehen, so ihr Rat: „Das Studium an einer Hochschule mit schlechterem Renommee - aber der individuell gefragten Vertiefungsrichtung - wird sicherlich erfüllender sein.“

Doch was, wenn das gewünschte Studium von mehreren Hochschulen angeboten wird und Studenten nun vor der Wahl stehen, die beste Bildungseinrichtung mit Blick auf die Karriere zu wählen? „Ein Gespräch mit der Fachstudienberatung der jeweiligen Hochschule kann dabei helfen herauszufinden, ob eine Uni das passende Renommee für den Wunscharbeitgeber hat“, sagt Hartmann. Dort könnten angehende Studenten dann auch erfahren, mit welchen Unternehmen die Fachbereiche kooperieren und wo viele Absolventen landen.

Denn gerade diese Absolventen könnten Studenten später zum passenden Job im Wunschunternehmen verhelfen. Anerkanntes Renommee einer Hochschule hin oder her: Wer als Personaler die Bewerbung eines Studenten seiner alten Uni auf dem Schreibtisch hat, schaut genauer hin. Hat das Unternehmen mit Studenten der betreffenden Hochschule außerdem in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, dürfte das die Einladung zum Bewerbungsgespräch erleichtern. Denn Absolventen und Studenten seien „Botschafter einer Universität, denn sie tragen durch ihre Kenntnisse, ihr Auftreten und ihre Wertvorstellungen, die sie im Studium erlernt haben, entscheidend zum Ruf ihrer Alma Mater bei“, sagt Schneider von der Uni Mannheim.

Die Frage „Wo arbeiten Alumni meiner Uni heute?“ kann bei der Jobsuche nützen. Zur Antwort reicht eine einfache Suche bei Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn aus, wie Raoul Wintjes von Karriereexperten.de gegenüber dem Unicum-Magazin verrät: „Wer an der Uni Köln BWL studiert hat, sucht einfach nach allen Kölner Alumni.“ Schon würden die Netzwerke Unternehmen anzeigen, bei denen mittlerweile besonders viele Absolventen der Uni Köln arbeiten. „Die Chance, sich hier für einen Job zu bewerben, könnte also größer sein als anderswo“, sagt Wintjes.

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