Der Hochschulchef nahm sich vor, alle Fächer eng mit den Wirtschaftswissenschaften zu verzahnen – unter anderem auch Mathematik und Informatik. Die Studierenden sollten lernen, wirtschaftliche Herausforderungen mit deren Methoden zu lösen. „Ob Marketingkampagnen, Versicherungstarife oder Produktionsplanung – ohne Mathematik und Informatik können viele Unternehmen heute nicht mehr existieren“, sagt Arndt.
Außerdem bietet die juristische Fakultät in Kooperation mit der BWL-Fakultät den Bachelor-Studiengang Unternehmensjurist an. Angehende Justiziare sollen sich dort auf eine Karriere in Konzernen vorbereiten.
Bevor Arndt sich in den Ruhestand verabschiedet, legt er den Fokus der Uni Mannheim in diesem Jahr vor allem auf Internationalisierung. Mehr als neun Millionen Euro werden investiert, die Austauschprogramme mit Partneruniversitäten weltweit ausgebaut.
Wie sehr ein Studium in Mannheim den Weg ins Management ebnet, zeigte im vergangenen Jahr eine Auswertung des Business-Netzwerks Xing. Mehr als 4,7 Millionen Fach- und Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben dort bislang Angaben zu ihrem Werdegang gemacht.
Xing wollte wissen, welche Universitäten am häufigsten in den Führungsriegen deutscher Unternehmen vertreten sind. Und siehe da: Die meisten Top-Manager brachte demnach die Uni Mannheim hervor.
Vernichtendes Urteil über Bachelor-Absolventen
Doch Arndt geht es nicht nur darum, die Absolventen mit einem guten Abschluss fit für die Karriere zu machen: „Wir wollen erfahrene und reife Persönlichkeiten finden“, sagt er. Damit will die Hochschule verhindern, den Unternehmen unreife Absolventen zu liefern. Ein Problem, das bei der jüngsten Befragung für das Hochschulranking viele Personaler bemängeln.
Vor allem über Bachelor-Absolventen fällt die Umfrage ein vernichtendes Urteil: 62 Prozent der Befragten kritisierten deren mangelnde praktische Erfahrung, 49 Prozent monierten fehlende Reife der Absolventen.
Und gerade wenn es um den ersten Job geht, sind solche Makel ein enormes Hindernis auf dem weiteren Lebensweg: 91 Prozent der Personalchefs achten vor allem auf die Persönlichkeit der Bewerber, 87 Prozent sind praktische Erfahrungen der Kandidaten wichtig.