Weiterbildung Was man über den MBA wissen muss

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Strenge Voraussetzungen

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Bis auf wenige Ausnahmefälle ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium Pflicht, genauso wie Berufserfahrung. Einigen Schulen reicht ein Jahr im Job. Gerade bei den hochwertigen Programmen werden jedoch zwei bis drei Jahre vorausgesetzt. Bei den sogenannten Executive MBAs für Bewerber mit längerer Berufserfahrung und Führungsverantwortung bestehen die Schulen sogar auf mindestens fünf Jahre im Beruf – in einigen Fällen sogar noch deutlich mehr.

Weiterhin reicht es nicht aus, die eigenen Sprachkenntnisse im Lebenslauf mit einem "fließend Englisch" zu charakterisieren. Sie müssen häufig mit einem anerkannten Sprachtest nachgewiesen werden – zum Beispiel dem Toefl-Test.

Ein zweites häufig gefordertes Zertifikat ist das des Graduate Management Admissions Tests (GMAT). Es belegt, dass der Teilnehmer die Fähigkeit zu einem weiterführenden Wirtschaftsstudium mitbringt. Doch Vorsicht: Unterschiedliche Schulen verlangen unterschiedliche Punktzahlen als Testergebnis. Der GMAT kostet etwa 190 Euro und kann in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, München und Hamburg abgelegt werden.

Je nach Business School müssen Bewerber zusätzlich Motivations- und Empfehlungsschreiben einreichen.

Übersicht: Welche Universitäten und Fachhochschulen bei Personalberatern vorne liegen.

Wie wichtig ist den Unternehmen der MBA?

"Der MBA ist keine Grundvoraussetzung für eine Führungsposition", sagt Kracht von der Beratung Kienbaum. Ein solcher Titel zeigt aber Motivation und Qualifikation des Kandidaten. Wobei gerade letztere stark vom absolvierten Programm abhängt. "Die Personalmanager können sehr wohl zwischen einem hochwertigen Abschluss und einem Discount-MBA unterscheiden", sagt Kracht. Und auch die Zahlen zeigen, dass der Titel bei Beförderungen oder Einstellungsverfahren den Ausschlag geben kann. Das MBA-Ranking der "Financial Times" belegt einen deutlichen Gehaltsanstieg nach dem Erwerb des MBA – zumindest bei den Premiumanbietern. Absolventen einiger Top-Schulen verdienen durchschnittlich mehr als doppelt so viel wie vorher.

Doch Kracht macht noch eine weitere Beobachtung: In den vergangenen zehn Jahren sei die Unterstützung der Unternehmen für ihre Mitarbeiter, die einen MBA draufsatteln, deutlich gestiegen. Die Arbeitgeber helfen bei der Finanzierung, bieten Bildungsurlaub oder flexible Arbeitszeiten an und erleichtern den Studenten so die Doppelbelastung. Der demografische Wandel macht es möglich. Denn über großzügige Weiterbildungsangebote wollen die Unternehmen den Nachwuchs an sich binden.

Reicht nicht doch ein BWL-Master?

Aus eigener Erfahrung weiß Wüstemann von der Mannheim Business School, dass für eine Reihe der Kandidaten die Vorstellungen von einem MBA "eher nebulös" sind. "Sie halten ihn für eine fachliche Vertiefung in Betriebswirtschaftslehre", sagt der Präsident der Schule. Wer also eine Experten- oder Projektlaufbahn einschlagen möchte, auf den passt ein spezialisierter BWL-Master besser.

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