Leistungsfähigkeit Besser im Job durch Nüsse

Eine ausgewogene Ernährung hat Auswirkungen auf unsere Produktivität und Leistungsfähigkeit. Allerdings ist es nicht so leicht, immer alles richtig zu machen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Das sollten Sie essen, wenn Sie viel sitzen
BeerenBeinahe weltweit gelten Beeren als Nahrungs- und Heilpflanzen. Denn sie verfügen über einen hohen Vitamin - und Mineralstoffgehalt und enthalten eine hohe Anzahl an Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken. Himbeeren etwa enthalten Kalium, Eisen und Magnesium. Stoffe, die die Knochenbildung anregen. Während Brombeeren die Verdauung fördern. Das Vitamin C und Eisen fördert die Blutbildung. Quelle: Pexels
KurkumaAuch die Kurkumaknolle gilt in vielen Regionen der Welt als Heilpflanze - wirkt sie doch durch den Wirkstoff Kurkumin entzündungshemmend. Außerdem lindert Kurkuma Magen-Darm-Beschwerden und unterstützt die Verdauung. Medizinisch wird es bisher tatsächlich nur bei diesen beiden Beschwerden eingesetzt. Bei Laborversuchen wurde die Wirkung des Stoffes aber schon bestätigt. Quelle: Popova Olga - Fotolia
FischLachs, Forelle, Karpfen: Fische gelten grundsätzlich als sehr gesund, vor allem wegen der Omega-3-Fettsäuren. Auch diese wirken entzündungshemmend. Und wir nehmen oft viel zu wenig davon zu uns. Dabei haben zahlreiche Studien belegt, dass die Omega-3-Fettsären das Risiko für Herzerkrankungen und für einen Schlaganfall mindern. Außerdem sind sie gut für das Gehirn - und damit auch das Denken. Quelle: dpa
KnoblauchDie Kollegen wird der Verzehr der Knolle sicher nicht unbedingt gefallen. Aber für die Gesundheit ist sie durchaus förderlich, besonders für das Immunsystem. Außerdem wird dem Knoblauch eine leichte Cholesterinsenkende Wirkung zugesprochen. Und das gehört zu einer gesunden Ernährung und letztlich auch zur ganzen Gesundheit dazu. Quelle: Sarote - Fotolia
Nüsse und SamenWenn wir viel sitzen, läuft unser Stoffwechsel auf Sparflamme. Die Folge: Jede Kalorie, die wir zusätzlich zu uns nehmen, wird in Fett umgewandelt und das kann über die Zeit ansetzen. Nüsse, wie Walnüsse & Co, aber enthalten mit Omega-3-Säuren, sogenannte gesunde Fette, die sich gut auf das Herz- und Kreislauf-System auswirken. Quelle: dpa
OlivenölDas Öl, am besten frischgepresst, wirkt entzündungshemmend. Es kann zwar keine Kopfschmerzen lindern, aber das Risiko auf Herz- und Kreislauferkrankungen mindern - und bei der Gewichtsabnahme helfen. Das wohl größte Problem, wenn wir uns kaum bewegen. Quelle: dpa
AvocadoObwohl Avocados einen ziemlich hohen Fettgehalt haben, sind sie sehr gut für Figur und Gesundheit. Warum? Sie machen lange satt und enthalten darüber hinaus noch wichtige Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Quelle: AP

Wenn der Tag mit Terminen vollgepackt ist, bleibt das Essen manchmal auf der Strecke – oder man greift schnell zu einem Stück Pizza oder einem Schokoriegel. Das ist nicht nur ungesund, sondern mindert auch Leistungsfähigkeit und Produktivität.

Eine Studie der Universität Kopenhagen hat gezeigt, dass sich diese um ein bis zwei Prozent erhöht, wenn sich die Angestellten einer gesünderen Ernährung bewusst werden – und diese auch umsetzen. Zudem waren die Mitarbeiter nach der Umstellung weniger häufig krank. Im Rahmen der Studie wurden in einer Reihe von Unternehmen unter anderem die Speisepläne der Kantinen anpasst, zusätzlich gab es Vorträge zum Thema Gesundheit und Ernährung.

Über die Ernährung und den Rhythmus kursieren viele Mythen, allerdings auch eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, die versucht haben, herauszufinden, was man Essen sollte, um am Arbeitsplatz produktiv und leistungsfähig zu bleiben. Reicht auch ein Kaffee zum Frühstück, wenn keine Zeit mehr für Brot oder Müsli bleibt? Keineswegs!

Die zehn häufigsten Milchersatzprodukte

Ernährungswissenschaftler empfehlen deshalb, morgens wenigstens eine Kleinigkeit zu essen, sei es nur ein Obst oder ein Joghurt. „Die meisten Menschen, die das Frühstück auslassen, snacken am Tag immer wieder zwischendurch oder essen mittags oder abends eine zu große und ungesunde Mahlzeit, da es ihnen nur darum geht, den Hunger irgendwie zu stillen,“ sagt Andreas Pfeiffer, der am Deutschen Institut für Ernährungsforschung die Abteilung Klinische Ernährung leitet.

Und das ist nicht nur ungesund, sondern hat auch negative Einflüsse auf die Leistungsfähigkeit. Denn der menschliche Organismus sei nicht darauf ausgelegt, ständig zu essen. Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, sollten wir das allerdings bewusst tun. Denn wenn man immer nur nebenbei isst, nimmt das nicht wahr, das Sättigungsgefühl setzt verspätet ein und der Hunger kommt schneller wieder. „Es ist besser, wenn man langsam und in Ruhe isst, sich nicht ablenkt und die Nahrung bewusst zu sich nimmt,“ sag Christina Zimmer vom Zentrum für Ernährungsmedizin des Berliner Vivantes-Klinikums. Dazu gehört auch, sich vom Schreibtisch zu entfernen, denn unabhängig davon, was der Chef erlaubt, ist Essen am Arbeitsplatz ungesund.

Pflanzliche Nährstoffquellen

Sich bewusst Pausen zu nehmen, sollte aber nicht bedeuten, dass man jede Stunde zum Kühlschrank gehen sollte. „Energiereserven anzugreifen und Fette zu verbrennen, ist für den Stoffwechsel hilfreich und wichtig. Eine Studie der Humboldt-Universität Berlin hat zudem herausgefunden, dass ein gemeinsames Essen mit den Arbeitskollegen zwar vor einer Besprechung das soziale Geschick steigert, die Konzentration allerdings merklich senkt.

„Manchen Menschen reichen drei große Mahlzeiten täglich, andere wiederum halten die Karenz-Zeit von vier bis sechs Stunden zwischen den Mahlzeiten nicht aus und greifen zwischendurch auf kleine Mahlzeiten zurück. Dann sollte man aber darauf achten, dass die Mahlzeiten insgesamt nicht zu groß ausfallen. Man sollte also nicht drei große Mahlzeiten essen und zusätzlich keine zu großen Mengen zwischendurch snacken“, merkt Zimmer an. Häufigeres Essen von großen Portionen zeigt sich nämlich auch durch mehr Kalorien in der Gesamttagesbilanz.

Motivation durch Zucker

Schlechte Nachrichten gibt es auch für diejenigen, die im Büro immer wieder Süßes naschen, um den Alltag zu überstehen – oder weil sie schlicht keine Zeit haben, für ein ausgewogenes Mittagessen: Süßigkeiten sollten auf keinen Fall täglich verzehrt werden und wenn man schon zu einem Schokoladenriegel oder einer Packung Gummibärchen aus dem Automaten greift, dann sollte das direkt nach einer festen Mahlzeit passieren.

Nach einem 12-Stunden-Tag haben viele keine Lust, noch zu kochen oder zum Sport zu gehen. Verständlich. Workaholics sollten dann aber darauf achten, nur dreimal täglich zu essen – im Abstand von mindestens vier Stunden.

Denn wer kennt es nicht: Gerade hat man Schokolade gegessen, kommt das Verlangen nach einem größeren Gericht. Das liegt am Zuckerspiegel. Wer leicht verdauliche Kohlenhydrate zu sich nimmt, wie man sie in Schokolade oder Weizenmehlprodukten findet, bekommt einen erhöhten Blutzuckerhaushalt. Sobald er wieder gesunken ist, kommt die Lust auf eine „richtige Mahlzeit“. Dazu kommt es aber nicht, wenn man vorher schon eine feste Mahlzeit zu sich genommen hat und der Zuckerspiegel noch erhöht ist.

Wer es nicht mehr bis zum Feierabend aushält und unbedingt einen Energieschub braucht, kann statt Schokolade und Gummibärchen einen Nuss-Mix aus Mandeln, Cashews, Walnüssen und Haselnüsse essen. Nüsse liefern Energie schnell und führen zu einer besseren Leistung des Gehirns. Die in Nüssen enthaltenen Vitamine, etwa Vitamin B1 und B3 helfen gegen Unruhe und Nervosität. Auch Obst wie Kiwis, Äpfel oder Bananen liefern gesunde Kohlenhydrate als Zwischensnack.

Ernährungswissenschaftler empfehlen zudem Knäckebrot mit einem leichten Aufstrich und dazu Gurken und Tomaten - damit ist zusätzlich die Aufnahme von Vitaminen abgedeckt.

Immer beliebter als Zwischensnack wird griechischer Joghurt, der aus Meermilch hergestellt wird und eine festere Konsistenz als ein klassischer Joghurt hat. Er enthält deutlich mehr Proteine und führt zu einer länger anhaltenden Sättigung, was ihn dafür qualifiziert, den Heißhunger zwischendurch vorzubeugen.

Der Heißhunger am Abend

Bei der letzten Mahlzeit am Tag gilt es zu bedenken, dass sie den Schlaf beeinflusst – und damit auch, wie leistungsfähig wir am nächsten Tag sind: Daher empfohlen, sie nicht direkt vor dem Schlafengehen, sondern mindestens zwei Stunden vorher zu sich nehmen. „Der zirkadiane Rhythmus der Hormonausschüttung beeinflusst auch, wie wir auf Kohlenhydrate reagieren“, sagt Pfeiffer, der auch Leiter der Medizinischen Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Charité Berlin ist.

In einer Ernährungsstudie unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) hat er gezeigt, dass die sogenannte innere Uhr eine Rolle für die Regulation von Stoffwechselprozessen spielt und auch der Zuckerstoffwechsel einer bestimmten Tagesrhythmik unterliegt.

„Wer zum Übergewicht neigt, sollte also vermeiden, spät abends zu essen und vor allem auf Kohlenhydrate verzichten.“ Süßigkeiten oder Obst nach dem Abendessen aktivieren den Stoffwechsel, sorgen für einen unruhigen Schlaf und einen erhöhten Zuckerspiegel in der Nacht. Ebenso kamen Beobachtungsstudien am Menschen zu dem Ergebnis, dass Personen, die morgens kohlenhydratreich, aber fettarm essen, ein vermindertes Risiko für Typ-2-Diabetes haben.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%