Die Wortwahl sagt viel über einen Menschen aus, denn unsere Sprache - die verbale und die Körpersprache - entspringt zunächst unserem Unterbewusstsein. Es sei denn, wir wählen unsere Sprache bewusst und entscheiden uns für eine positive, gehirngerechte Sprache.
Was ist eine gehirngerechte Sprache?
Unser Gehirn kennt kein „nicht“ und kein „kein“, es verarbeitet Information in Bildern. Darum klappt auch der weitbekannte Auftrag aus der Psychologie nicht: „Denken Sie jetzt bitte nicht an einen rosa Elefanten“. Natürlich tun Sie jetzt genau das, was Sie nicht tun sollten: Sie denken an einen rosa Elefanten.
Zur Autorin
Nicola Rohner bietet seit über 10 Jahren unter dem Namen high balance ganzheitliche Trainings und Coachings für Unternehmern, Organisationen und Individuen an. Dabei zeichnet ihre Arbeit die ganzheitliche Herangehensweise aus. Sie ist spezialisiert auf Themen wie Mindful Leadership, Achtsamkeit, Life Balance und Emotionale Intelligenz. Dabei nutzt sie mitunter Methoden wie Meditation, Atemtraining und Yoga und setzt diese selbstbewusst auch und gerade im Business Kontext ein – dort, wo sie am meisten gebraucht werden.
So gehen die meisten Menschen leider viel zu häufig mit Sprache um. Dann bewegen wir uns gedanklich und verbal in Szenarien, die wir vermeiden wollen. Eine achtsame, positive Kommunikation sorgt für einen Abgleich zwischen unserem Innen und Außen und erhöht damit unsere Authentizität.
Authentizität meint eine möglichst große Übereinstimmung zwischen dem, was wir denken, fühlen, zeigen (Körpersprache) und sagen (Sprache).
Eine positive Wortwahl stärkt unsere Motivation, Denkleistung und Fokussierung, denn wenn wir unserem Gehirn mitteilen, was wir nicht wollen, weiß es noch lange nicht, was es anstelle dessen machen soll. Orientierung ist das Stichwort. Wo lenke ich meine Energie hin? Im Mentaltraining sprechen wir von einer „hin-zu motivierten“ anstatt von einer „von-weg motivierten“ Sprache.
Nehmen wir an, Sie stören sich an der Unpünktlichkeit eines Mitarbeiters oder eines Kollegen/in: Nun löst eine Formulierung wie: „Ich störe mich an deiner Unpünktlichkeit“ ganz andere Bilder und Emotionen aus, als eine Formulierung wie z.B.: „Da für mich Pünktlichkeit ein sehr hoher Wert ist, würde mir die Zusammenarbeit mit dir noch mehr Spaß machen, wenn du dich an unsere zeitlichen Absprachen hältst.“
Es geht darum, welche Bahnen wir mit dem, was wir sagen, in unserem Gehirn anlegen, welche "Muskeln wir trainieren" und welche Motivation wir wecken, wenn wir mit anderen oder mit uns selbst kommunizieren.
Die meisten Menschen kennen die unbewussten neurologischen Abläufe nicht und werden diese demnach auch nicht aktiv steuern können.
Das heißt der oben genannte Kollege oder Mitarbeiter würde sich nach dem Gespräch mit Ihnen unwohl und demotiviert fühlen, ohne dass er oder sie weiß, warum genau.
Die Art und Weise wie wir kommunizieren hat massive Auswirkungen auf die Qualität unserer Beziehungen - die zu unserem Umfeld und die zu uns selber. Achten Sie doch einmal darauf, was Sie über sich selber denken, wie Sie Ihre Handlungen im Alltag bewerten, also wie Sie mit sich selber reden. Meist ist das nicht sehr freundlich. Wie würden Sie sich fühlen, wenn andere so mit Ihnen sprechen würden?