Fachkräftesuche So finden Sie den perfekten Chef

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2. Ausführliches Anforderungsprofil

Egal ob plötzlich oder seit langem bekannt: Wenn eine Stelle neu besetzt werden muss, müssen die Verantwortlichen genau definieren, welche Fähigkeiten der neue Chef braucht. Dazu erstellen sie Anforderungsprofile. Wie essentiell dieser Schritt bei der Auswahl von Führungskräften ist, weiß auch Nicolas von Rosty, Deutschlandgeschäftsführer der Personalberatung Spencer Stuart. Er fragt bei seinen Mandanten im Detail nach: Woran messen sie den Erfolg der Führungskraft in einem Jahr? Woran in fünf Jahren? Welche strategischen Herausforderungen muss der Neue bewältigen? „Diese Gespräche können für Mandanten mitunter anstrengend sein“, sagt von Rosty, „weil sie sich weit öffnen müssen. Aber nur so können wir ein Suchprofil erstellen, dass auch wirklich passt.“

Wer passt zur Stelle?

Wirtschaftspsychologieprofessor Uwe Kanning von der Hochschule Osnabrück berät regelmäßig Behörden beim Erstellen von Anforderungsprofilen. Dabei fragt er Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter nach zentralen Situationen aus dem Arbeitsalltag und wie diese optimal gelöst werden müssten. Im Anschluss analysiert er die Gespräche und erstellt ein Anforderungsprofil. „Wenn die Unternehmen nun noch ausgeklügelte Leistungsbeurteilungssysteme hätten, könnten sie schon an dieser Stelle sehen, welche Kandidaten zum Anforderungsprofil passen“, sagt Kanning.

3. Externe Expertise

Geht es um Führungskräfte oder hoch spezialisierte Fachkräfte beauftragen viele Unternehmen Headhunter mit der Suche. Von Rosty, der vor allem Positionen im Top-Management besetzt, erstellt zunächst eine Liste mit Kandidaten, die die Voraussetzungen erfüllen. Diese spricht er mit den Auftraggebern durch. Wer übrig bleibt, wird kontaktiert und bei Interesse zu einem Vorgespräch bei Spencer Stuart eingeladen. Die Kompetenzen der Bewerber prüft von Rosty in einem Interview. Er fragt, die Kandidaten nach Situationen aus der jüngeren, beruflichen Vergangenheit und wie sie diese gemeistert haben. „Solche konkrete Verhaltensweisen sagen sehr viel mehr aus, als Standardfragen zur Motivation oder Stärken und Schwächen“, sagt der Personalberater. Aus diesem Gespräch erstellt von Rosty eine Auswertung für seinen Mandant. Auf deren Basis entscheidet der Auftraggeber, wen er zum persönlichen Gespräch lädt.

Die besten Tipps zur Chefauswahl
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Diese professionelle Hilfe macht auch dann Sinn, wenn die Unternehmen bereits einen internen Aufsteiger für die Position im Visier haben. „So können sie den Kandidat mit anderen auf dem Markt verfügbaren Führungskräften vergleichen“, sagt von Rosty.
Experten raten auch Familienunternehmern dazu, sich Hilfe von außen zu holen. Vor allem wenn ein Familienmitglied die Nachfolge antreten soll, verlieren die Firmengründer häufig ihren objektiven Blick.

Aber auch bei der Auswahl des Personalberaters gilt es einiges zu beachten. „Headhunter sind dann gut, wenn sie nicht nur gute Leute vorschlagen, sondern sich im nächsten Schritt auch trauen, deren Kompetenzen kritisch zu hinterfragen“, sagt Wirtschaftspsychologe Kanning.

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