Bei vielen Männern sind auch sogenannte Messenger- oder Botentaschen beliebt. Ihr Vorteil: Sie lassen sich um die Schulter hängen, sodass der Träger beide Hände frei hat. Bauer empfiehlt jedoch Anzugträgern davon abzulassen. „Der quer über die Brust laufende Riemen kann den Anzug-Look zerstören“, sagt Bauer. „Im schlimmsten Fall verzieht er alles: das Jacket, die Krawatte.“
Wer trotzdem nicht auf die Botentasche verzichten will, sollte zu einem Modell mit Henkel greifen, das sich bei Bedarf in der Hand tragen lässt. Der Riemen sollte außerdem möglichst dünn sein – dieser dominiert dann weniger das Gesamtbild beim Umhängen.
Beim Design gilt bei Messengertaschen um so mehr, dass es möglichst zurückhaltend sein sollte, findet Bauer: „Sie liegt eng am Körper an und verbindet sich mit dem Look.“ Und diesen sollte sie möglichst nicht stören. „Da braucht es keinen Schnickschnack. Das ist kein Statement, wie eine Aktentasche, die in der Hand wirkt“, sagt Bauer.
Außer der Botentasche hält auch zunehmend der Rucksack ins Geschäftsleben Einzug, stellt Dirk Schmidinger von Samsonite fest. „Die Generation, die mit Rucksäcken groß geworden ist, führt diese nun ins Büroleben ein“, sagt er.
Mit seiner sportlichen Herkunft stellt ein Rucksack zum Anzug für Bernhard Roetzel, Autor des Bestseller-Ratgebers „Der Gentleman“, einen Stilbruch dar: „Das sieht genauso albern aus, wie jemand im Blaumann mit Aktenkoffer“, sagt Roetzel.
Weniger streng sieht das Schmidinger: „Noch ist das nichts für den 60-jährigen Daxvorstand, aber wohl für einen Agenturchef, der mit Sakko und Chino unterwegs ist.“ Auch zum Anzug kann sich Schmidinger einen Rucksack gut vorstellen: „Es gibt sehr schöne Ledermodelle, die auch dem klassischen Anzugträger mit Burberry-Mantel stehen würden.“ Bei Rucksäcken gilt ansonsten das gleiche wie Akten- und Botentaschen, was Farbe, Qualität und Zurückhaltung angeht.