Taschen fürs Büro Das verrät Ihr Rucksack über Sie

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Und was sind Sie?

Der Mainstream-Hipster

Herschel Retreat Quelle: PR

Hörschel. Mit Ö. Nicht Herschel, wie Berkel oder Herlitz. Hörschel sieht zwar aus wie ein Turnbeutel der Ära Turnvater Jahn, stammt aber aus Kanada. Es ist quasi die Grundausstattung des angehenden Hipsters. Sofort zu erkennen an den zwei farblich abgesetzten Riemen und der kubischen Form, kommt der Hörschel in aller Regel zusammen mit Hornbrillen, Holzfällerhemden, Bart bei den Herren, Wollmützen bei beiden Geschlechtern und dem demonstrativ zur Schau getragenen Willen, eben hip zu sein. Was auch immer das genau ist. Erst 2009 gegründet, gelang es den Brüdern Lyndon und Jamie McCormack, eine Ästhetik zu generieren, die vertraut wirkt. Als gäbe es sie schon immer. Damit kommen die Kollegen morgens mit ihrem Flat White, einem Kaffee, in der Hand ins Büro. Abends radeln sie auf Opas altem Stahlrennrad, das sie für Mördergeld haben aufmotzen lassen, zum nächsten Deli.

Der Kampfradler

Ortlieb Commuter Daypack Quelle: PR

Platz da, jetzt komm ich. Einmal zugerollt und festgeklemmt, ist das Commuter Bag von Ortlieb wasserdicht. Wer das trägt, fährt immer. Bei Regen, Schnee und Wind. Mit dem Rückenwind der Selbstsicherheit (dank des umweltfreundlichen Transportmittels Trekkingfahrrad und selbstverständlich mit korrekter Beleuchtung nach StVO) und der daraus folgenden Überzeugenden den anderen per Auto den Dienstweg verpestenden Kollegen moralisch überlegen zu sein, geht der Vollzeitradler noch dampfend vom Nahkampf mit allen anderen Verkehrsteilnehmern mit erhobener Brust an seinen Schreibtisch - bereit für hitzige verkehrspolitische Diskussionen. Nebenbei hat er natürlich noch mit seiner aufopfernden aber leider auch müffelnden Art, den Planeten vorm Untergang gerettet.

Der Modische

Prada (links) und Aigner Rucksack Bruno Quelle: PR

Nur weil einem kein persönlicher Assistent den Koffer hinterherträgt, heißt das ja nicht, dass man als selbsttragender Mitarbeiter nicht ein klares Signal setzen kann: Ich trage den nicht, weil es praktisch und bequem ist, sondern, weil ich es mag und es schmückt. Ich bin oben. Durchgestylt bis in die Spliss-freien Haarspitzen darf schließlich auch der schnöde Transportbeutel nicht den Gesamteindruck des wertig Gekleideten stören. Am Arbeitsplatz sind dezent Modezeitschriften und Zettel mit den Terminen für die Bartpflege beim Barbershop abgelegt. Feiner Duft umgibt den Kollegen wie die Aura es Ewigschönen, auch wenn sich seine gelegentlichen Verspätungen auch daraus ergeben, dass das Grooming im privaten Wellness-Palast etwas mehr Zeit erforderte. Für diese Kollegen haben sich neben Gucci, MCM, Philipp Plein auch die zurückhaltenden Vertreter der modischen Großmarken dem Thema Rucksack genähert. Aigner etwas zünftiger, Prada etwas existientialistischer und Zegna mit der nötigen Noblesse.

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