Uhren Diese Modelle schmücken Sie beim beruflichen Aufstieg

Eine mechanische Uhr ist Statussymbol, Schmuck und vielleicht Sparanlage. Sie verrät mehr über den Träger, als der vermutet. So finden Sie die Richtige für sich.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Gut aussehen im Büro - dazu tragen Uhren bei. Quelle: PR

Sie ist ein Relikt. Die Uhr. Die Zeit lässt sich überall ablesen. Am Telefon, am Smartphone, am Computer. Am Handgelenk wird sie zum Statement. Sie gilt gemeinhin als einziger Schmuck, den Männer tragen, auch wenn das sich in Zeiten von Piercings sicher gewandelt hat. Doch welche kaufen? Wer mehr sucht als einen einfachen Zeitanzeiger mit Quarzwerk, sondern ein wertiges Stück kaufen möchte, das auch in einigen Jahren gefällt, sieht sich trotz Smartwatches und Sportuhren einer unüberschaubaren Zahl an Modellen gegenüber.

Und nicht jede Uhr passt zu jeder Lebensphase oder zu jedem Job. Denn dort wo Kostüm oder Anzug vorherrschen, bleibt nur wenig Raum, seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Hier ein paar Vorschläge und Alternativen zu Evergreens der Uhrenwelt:

Für den Berufseinstieg

Erster Tag im neuen Job – da möchte keiner unangenehm auffallen. Falls doch, hiermit gelingt das auf jeden Fall: die Horological Machine von MB & F. Die meisten Berufseinsteiger werden jedoch einen dezenteren und – augenscheinlich auch bescheideneren – Auftritt wählen. Das bedeutet nicht, dass am Handgelenk eine einfache Quarzuhr ticken muss, die vor allem eines ausstrahlt: langweilige Vernunft.

Gespür für Werte wie Langlebigkeit und Nachhaltigkeit lassen sich mit geschickt gewählten Modellen an den Tag legen. Allen voran sind in diesem Segment zwei deutsche Hersteller, die seit Jahren sehr erfolgreich sind: Junghans aus dem Schwarzwald und Nomos aus Glashütte.
Die Junghans-Modelle, die nach dem Gestalter Max Bill benannt sind, bieten eine klare Formensprache und – je nach Ausführung – ein mechanisches Uhrwerk. Der Vorteil: Auch die Modelle mit Quarzwerk sehen nicht anders aus als die mechanischen Geschwister.

Welche Uhr passt zu mir?
Aus dem Schwarzwald kommt die Meister Driver mit Handaufzug. Junghans greift historische Uhrenästhetik auf. Dazu zählt zum Beispiel der äußere Rand, der aussieht wie Schienengleise und im französischen Uhrensprech auch so heißt. Eine geradlinige Uhr mit mechanischem Uhrwerk ist für unter 1200 Euro zu haben. Quelle: PR
Das Unternehmen Laco aus Pforzheim interpretiert geschickt Entwürfe, die in der Uhrenwelt den Status des Klassikers erreicht haben - in diesem Fall Bauhaus-Entwürfe, wie sie schon vor vielen Jahrzehnten in Glashütte gefertigt wurden. In der Cottbus 40, die immerhin auch das Datum anzeigt, steckt für 400 Euro ein mechanisches Uhrwerk. Mit einem anderen Armband ändert die Uhr auch immer ihre Wirkung. Ein Modell, das wandelbar ist. Quelle: PR
Die Davosa Ternos ähnelt nicht nur ein wenig einer Rolex Submariner - sie sieht im Grunde exakt so aus. Das mag für Rolex ärgerlich sein, da aber der Schriftzug die Uhr klar als Nicht-Rolex ausweist, ist sie eben auch kein Fake, die gerne unter seltsamen Bedingungen auf den Straßen der Metropolen der Welt verhökert werden. Die Davosa ist auch keine Billiguhr - aber im Vergleich zum optischen Vorbild mit knapp über 1000 Euro um ein vielfaches günstiger. Und aus der Entfernung kaum von der zu unterscheiden. Quelle: PR
Mit Limitierungen versuchen selbst die prestigeträchtigsten Marken, den Markt für Sammler von hochwertigen Uhren zu befeuern. Was rar ist, ist begehrt. Dafür werden die Jahreszahlen von Geburtsjahrgängen des Unternehmensgründer bis zum schlichten Geburtstag des Modelles alle möglichen Begründungen für exakt diese Zahl angegeben. Bei Stowa aus Baden-Württemberg ist es nun das eigene 90-jährige Firmenjubiläum. 90 Stück gibt es deswegen jeweils von den Varianten der Fliegeruhren. Das kostet dann 1120 Euro - samt mechanischem Automatikwerk und Glasboden. Quelle: PR
Das Unternehmen Sinn ist ein Sonderfall unter den Uhrenherstellern, stammt es doch weder aus der Schmuckstadt Pforzheim oder einer der Schweizer Orte wie Le Brassus, deren Ortsnamen schon Uhrenkenner mit der Zunge schnalzen lassen. Aber Sinn hat sich von Frankfurt aus einen Ruf erarbeitet. Das Modell 240C kostet immerhin 2000 Euro, zeigt aber in einem Edelstahlgehäuse mit kratzfestem Saphirglas auch eine zweite Zeitzone an. Quelle: PR

Bei Nomos in Glashütte hingegen sind ausschließlich mechanische Uhrwerke verbaut und inzwischen auch einige aus eigener Herstellung. Werden andernorts fertige Werke von Schweizer Produzenten zugekauft und je nach Anspruch aufgehübscht, steckt in Nomos eigenen Uhrwerken Gehirnschmalz und eigene Teile. Das verspricht eine höhere Wertstabilität. Die Erfolgsgeschichte von Nomos ist untrennbar mit dem Modell Tangente verbunden, das zwar noch unter 2000 Euro zu haben ist, aber damit trotzdem keine Uhr ist, die man sich so einfach zum Geburtstag wünscht.

Allen genannten Modelle kommt eine Entwicklung der vergangenen 15 Jahre entgegen: Es sind Unisex-Uhren. Frauen tragen immer größere Uhren und die einst üblichen Durchmesser von 36 bis 38 Millimeter sind am männlichen Handgelenk eine Weile unpopulär gewesen. Mit farbigen Armbändern erhält eine Uhr eine andere Wirkung.

Nach der Beförderung

Wer sich unter eine Gruppe aufstrebender Berater und Banker mischt kann sicher sein: Eine Rolex ist mindestens vertreten. Die Marke, die schadlos die Umarmung durch Gangsterrapper übersteht, ist die gesuchte Allzweckwaffe im Arsenal des Managers. Das Modell Submariner ist so stilbildend, das sich über die Jahre zahlreiche Hersteller an der Gestaltung orientiert haben – manchmal zu sehr.
Die Oyster Submariner Date wird mehrheitlich in schwarz getragen. Die Ausführung in Grün trug den Zusatz Frogmariner und war besonders begehrt. Zur Swatchgroup gehört die Marke Certina, die sich mit ihren Modellen an den Einsteiger widmet. Die DS-Action weicht in der Summe der kleinen Unterschiede von dem Original für 8200 Euro klar ab – die maskuline sportliche Erscheinung ist hingegen die gleiche. Und auch für diese Taucheruhr gilt: Sie wird inzwischen selbstverständlich von Frauen getragen.

Wer bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen, dass ein Kollege mal einen genauen Blick aufs Zifferblatt werfen will, kann sich bei dem Hersteller Davosa die Produktpalette anschauen. Für etwas über 1000 Euro gibt es Modelle, die sich extrem am Vorbild Rolex orientieren.

Für Freunde und Querdenker
Seit Oktober 2017 erhältlich ist diese Metro Neomatik von Nomos Glashütte mit einem sogenannten Silver-Cut-Schliff im Zifferblatt. Quelle: PR
An einer Rolex kommt man kaum vorbei: Erfahrene Sammler schätzen ihre robuste Alltagsfähigkeit, Rapper ihr Prestige, spitze Rechner mit der Wertentwicklung. Unter den 10 am häufigsten gesuchten Uhrenmodellen bei der Plattform Chronext landeten neun aus dem Hause Rolex. Die Oyster Submariner ist ein Klassiker. Sie gehört zur Standardausrüstung vieler Berater. Sie ist so erfolgreich, dass zahllose Modelle die Optik aufgreifen. Quelle: PR
Das Unternehmen Wempe ist in erster Linie ein sehr großer Juwelier mit Filialen in aller Welt. Dort bekommt man Uhren fast aller wichtigen Marken. Aber auch welche, die den eigenen Namen auf dem Zifferblatt tragen. Früher war es nicht unüblich, dass sich Juweliere Uhren haben bauen lassen, um sie mit ihrem Namen zu verzieren. Wempe hat in Glashütte aber sogar eine eigene Produktion. Dieses Modell lehnt sich eng an die erfolgreiche Optik der Uhren aus dem Hause Rolex an, ist aber deutlich billiger. Es handelt sich sogar um einen Chronometer. Das bedeutet, dass die Uhr sich einem staatlichen Genauigkeitstest unterziehen muss. Diese Prüfstelle befindet sich ebenfalls in Glashütte, es ist eine Filiale des Eichamts in Sachsen. Quelle: PR
Die Schweizer Marke Baume & Mercier gehört zum großen Luxusreich von Richemont. Clifton Club heißt die neue Serie, mit der ebenfalls das Publikum angesprochen wird, das sich für eine prägnante sportliche Uhr begeistert und etwas sucht, das schmückt, ohne zu auffällig zu wirken. Zwischen 2000 bis 3000 Euro kosten die Modelle je nach Ausführung des Armbands. Quelle: PR

Nur eines ist auf wenig ratsam: Im Urlaub in Asien oder beim Städtetrip nach New York eines der schnell auf der Straße angebotenen Fake-Modelle kaufen. Und schon gar keine, die eine Uhr für 100.000 Euro nachahmt, aber nur 150 Dollar kostet. Alle Kollegen, die schon mal bei einem Juwelier vor der Auslage standen, werden wissen, was Sie da angeblich haben und die Stirn runzeln. Es macht sicher keinen guten Eindruck, wenn man mehr Geld zur Schau stellt, als man tatsächlich hat oder eben auf Fälschungen zurückgreifen muss.
Wer sich ein wenig abheben will von den Kollegen, kann dies mit einem der zahlreichen Modelle aus der Gattung Fliegeruhr tun. Die heißen so, weil sie bestimmte Charakteristika aufweisen, die in der Frühzeit der Fliegerei wichtig waren. Das allerwichtigste für Piloten war zu Beginn, dass sie die Uhrzeit schnell und zuverlässig ablesen können.

Große Uhren mit heute fast untragbaren Durchmessern waren nicht unüblich. Geblieben ist für die heutige modische Anlehnung das schwarze Zifferblatt und die weißen Zeiger und eine große Aufzugskrone, da die Uhren oft mit Handschuhen bedient wurden.

Was den Deutschen beim Online-Luxus-Kauf wichtig ist

Solche Fliegeruhren sind eine Domäne der maskulinen Marke IWC aus Schaffhausen. Die „Big Pilot’s Watch“ ist so ein Statement, das je nach Statur des Trägers sehr auffällig, aber auch passend aussehen kann. Die Optik der Instrumente aus Cockpits ist intakt – mit rund 10.000 Euro aber auch nicht mehr ganz Eine weitaus preiswertere Alternative sind Modelle aus dem Haus Stowa.

Die in Engelsbrand in Baden-Württemberg ansässige Marke bietet eine ganze Palette an kleineren bis größeren Fliegeruhren an mit typischen Merkmalen der Gattung – schon für gut ein Zehntel des Preises der IWC, deren Wert natürlich über Jahre bestehen bleibt. Die Stowa Fliegeruhren werden mit Uhrwerken aus der Produktion der ETA hergestellt, einem der größten Zulieferer für Uhrenwerke, der zur Swatchgroup gehört.

Für den Chefposten

Es sollte nun jeder wissen im Unternehmen: Sie haben Karriere gemacht. Sie sind oben, Chefin, Boss und Bestimmerin. Alles hört auf ihr Kommando. Selbst beim kooperativsten Führungsstil – irgendwer muss die Entscheidungen treffen. Das sind Sie. Eine Uhr, die dazu passt, kann viele Signale aussenden. Sie kann vom Geldsegen künden, der damit einhergeht, sie kann ihn leugnen (und dennoch unendlich viel Geld kosten), sie kann vom vernünftigen Umgang mit Geld sprechen – und Geschmack verraten.
Dann geht es um die Frage, wen sie beeindrucken oder hinters Licht führen wollen. Große Uhren mit viel Knöpfen – das ist zum einen modern und sieht nach Geld aus. Wer sich in einem Umfeld bewegt, das mit ziemlicher Sicherheit nicht viel von Uhren versteht, ist es jeweils leichter, die gewünschte Nachricht auszudrücken.
Ab gewissen Summen – und über die reden wir in der Chefklasse – sind mechanische Uhren auch Wertanlage. Diesen Aspekt sollte man bei der Wahl nicht ganz außer Acht lassen. Wertstabil sind nur sehr wenige Marken – welche das sind, das verrät oft der Blick in die Auktionsergebnisse von Sotheby’s oder dem Spezialisten Antiquorum.

Für Kenner und Detailverliebte
Eleganter und feinsinniger kann man seine Kollegen nicht hinters Licht führen. Mechanische Uhren lassen sich von weitem in nahezu allen Fällen daran erkennen, dass der Sekundenzeiger nicht springt, sondern wandert. Je höher die Schwingung im Uhrwerk getaktet ist, desto gleichmäßiger zieht der Sekundenzeiger übers Zifferblatt. Appledesigner Jonathan Ive legte Wert darauf, die analogen Zifferblätter der Applewatch dementsprechend zu programmieren. Die True Seconds Geophysique der Manufaktur Jaeger LeCoultre hat einen springenden Sekundenzeiger. Wie eine Quarzuhr. Die uhrmacherische Finesse, die dafür nötig ist, um das zu realisieren, lässt sich Jaeger LeCoultre mit rund 7000 Euro bezahlen. Quelle: PR
Diese Uhr muss man sich verdienen. Nicht nur das Geld für den Kaufpreis, sondern auch beim Händler. Es ist eine Jubiläumsuhr anlässlich des 40. Geburtstages der Nautilus der Genfer Manufaktur Patek Philippe. Einst ein Wagnis für die Marke, die seit je im obersten Segment Uhren verkauft, wurde sie trotz des vermeintlich unedlen Materials Stahl zum Erfolg. 2016 dann kam mit der 5711/P eine optisch kaum vom Vorgänger zu unterscheidendes Modell auf den Markt. Die Besonderheit: Platingehäuse. Der Kaufpreis liegt bei 90.000 Euro, wenn Sie denn eine bekommen. Quelle: PR
Schlicht. Schön. Unauffällig. Das ist eine Uhr für jeden Tag, trotzdem ist sie ausgesprochen rar. Ein Automatikwerk aus der Manufaktur Parmigiani in einem Gehäuse aus Weißgold, das mit dem bloßen Auge auch für eines aus Stahl durchgehen würde. Die Uhr kostet allerdings knapp 10.000 Euro. Quelle: PR
Sieht aus wie ein hochwertiges Farbdisplay, sind aber mechanische Scheiben in Öl unter Glas. Eine optische Täuschung mit tickendem Herz, die aus dem Hause Ressence kommt. Für den Typ 3 müssen 33.000 Euro bezahlt werden. Quelle: PR

Wenn es um Versteigerungsrekorde geht, dann wird einem immer wieder ein Name begegnen: Patek Philippe. Die Manufaktur aus Genf ist in Familienbesitz hat in der Unternehmenshistorie zahlreiche wichtige Entwicklungen vorgestellt: Wer sich eine kauft, kann davon ausgehen, sie auch Jahre später noch mindestens für das gleiche Geld veräußern zu können – gute Pflege und Besitz von Papieren und Verpackung vorausgesetzt.
Wer mit einer Patek Philippe für viel Geld vor allem unter Kennern noch ein besonderes Hochziehen der Augenbrauen aus Respekt erzielen will, wählt Modelle aus Platin. Optisch kaum bis gar nicht von Weißgold oder Stahl zu entscheiden, verraten nur Gewicht, aber vor allem ein kleiner Diamant auf dem Gehäuse, dass es sich um das teuerste Gehäusematerial handelt.
Dezenter lassen sich heftige Investitionen in die Armbanduhr kaum tragen. Nur anders. Die Restaurationsarbeit historischer Uhrwerke von Michel Parmigiani für die Familie Sandoz mündete in dem Aufbau einer eigenen Marke. Parmigiani-Uhren sind dezent und die Marke vor allem unter Uhrenkennern bekannt – und teuer.

Das sind die teuersten Uhren der Welt
Nein, für den Preis von 2.424.074 Euro (UVP) bekommt der Kunde nicht zwei Uhren. Aber eine, deren Rückseite aussieht wie eine normale Uhr. Patek Philippes Grandmaster Chime ist das aktuell teuerste Modell der Manufaktur aus Genf, die als eine der wenigen Luxusuhrenmarken noch in privater Hand ist und nun von Thierry Stern geführt wird. Die Grandmaster Chime ist eine Minutenrepetition. Das bedeutet, dass nach dem Betätigen eines Schiebeschalters, mehrere Gongtöne die Uhrzeit mitteilen. Diese technische Ausstattung gehört zu den sogenannten "Grand Complications", die besonders aufwändig sind und nur von Uhrmachern mit langer Erfahrung montiert werden können. Was kann die Uhr noch? Mondphase, ewiger Kalender, Alarm mit Zeitschlag, Anzeige der noch zur Verfügung stehenden Gangreserve, zweite Zeitzone, vierstellige Jahresanzeige - sogar die Position, in der sich die Krone gerade befindet, ist abzulesen. So weiß der Nutzer, ob er beim Drehen der Krone das Uhrwerk oder die Feder für das Schlagwerk aufzieht, die Zeiger oder den Alarm einstellt. Quelle: PR
Die Breguet Taschenuhr Classique Grande Complication besitzt - hier gut zu erkennen in der Öffnung - ein Tourbillon, das zu den komplizierteren Mechanismen im Uhrenbau zählt. Früher beherrschten nur wenige Manufakturen diese Technik, inzwischen einige mehr. Das Tourbillon ist jedoch eigentlich eine Erfindung für die Taschenuhr, nicht die Armbanduhr. Die Unruh, die den Takt der Uhr vorgibt, wird von der Schwerkraft beeinflusst. Umso mehr, wenn sie wie bei einer Taschenuhr, die meiste Zeit in einer Position verweilt. Um diesen Einfluss auszugleichen wurde das Tourbillon entwickelt. Es dreht den ganzen Unruh-Teil einmal pro Minute um die eigene Achse. Die Breguet für 843.200 Euro besitzt zudem ein Läutwerk, die sogenannte Minutenrepetition, die mittels Klangfedern die Uhrzeit anzeigt, wenn ein Schieberegler betätigt wird. Quelle: PR
Bei dieser Uhr gestaltet der Käufer den Preis ein wenig mit. Gut - unter einer Million wird er nicht liegen. Das ist der Basispreis. Und es ist sicher die außergewöhnlichste Weise, eine Uhr zu veredeln, die mit der Funktion nichts zu tun hat. Das kleine Schiff im Foto ist ein Skulptur von Willard Wigan. Der erarbeitet in Wochen kleine Kunstwerke, die so winzig sind, dass sie nicht nur in ein Nadelöhr passen - dort baut er sie normalerweise auch ein. In Zusammenarbeit mit Greubel & Forsey gibt es die Chance, so eine Skulptur in die Uhr zu bekommen. Betrachtet wird sie durch eine Lupe an der Seite des Gehäuses. Natürlich kann die Uhr noch mehr: Gangreserve von 72 Stunden und ein Tourbillon sind verbaut. Quelle: PR
Doch, auch unter einer halben Million Euro gibt es unerschwingliche Uhren. Die All-in-One von Chopard wurde dieses Jahr vorgestellt und kostet 369.310 Euro - mit Diamanten: 395.690 Euro. Dafür bekommt der Besitzer allein 3,01 Karat an Diamanten - 60 Stück. Die Differenz von 26.380 Euro zeigt aber: Der Preis kommt von der Mechanik. Das Uhrwerk mit Tourbillon ist ein Chronometer. Das heißt, das Uhrwerk musste sich einer Genauigkeitsprüfung unterziehen. Sieben Tage hält die Feder das Uhrwerk in Gang. Auf der Rückseite sind unter anderem abzulesen: Gangreserve und Sonnenauf- und Untergangszeiten von Genf. Quelle: PR
Sicher sind folgende Fakten: Die Uhr ist 50,55 Millimeter tief und von der Metallschlaufe bis zum Boden 131,7 Millimeter hoch. Sie trägt den Namen 57260 - 57 für die Zahl der verbauten Komplikationen, 260 für das Alter des Herstellers, die Marke Vacheron Constantin. Die Uhr besitzt aber auch Neuheiten, von denen es schwer zu begreifen ist, was sie tun. Der retrograde Schleppzeiger-Chronograph, zum Beispiel. Retrograde ist ein Zeiger, der sich nicht im Kreis dreht, sondern eher wie eine Tachonadel funktioniert. Der Schleppzeiger ist dafür da, Zwischenzeiten zu messen. Und es geht weiter: Neun astronomische Kalenderfunktionen, die Sonnenwenden, Tierkreiszeichen oder Stunde und Minute der Sternzeit anzeigen. Die Sonnenaufgangszeit für den Besitzer oder die Dauer des Tages werden ebenfalls dargestellt. Acht hebräische Kalenderfunktionen sind enthalten, darunter das Alter des hebräischen Jahres. Und und und. Ein Superlativ. Auch beim Preis - nur der ist nebulös. "Ein vielfaches der Tour de L'ill", heißt es bei Vacheron Constantin. Die kostet eine Million. Wenn man gegenüber der Manufaktur die acht Millionen Dollar erwähnt , die das amerikanische Magazin Forbes als Kaufpreis wissen will, dann wird nicht gedroht, eine Gegendarstellung zu erwirken. Sie ist teuer. Das ist Fakt. Quelle: PR
Die Manufaktur Parmigiani gehört zu den etwas unbekannteren Marken im Reigen der Luxusuhrenhersteller. Ihr Namensgeber ist Uhrmacher und restaurierte historische Uhren, bevor er seine eigene Marke gründete mit der Unterstützung der Stiftung Sandoz Family Foundation. Aktuell ist das Modell Tecnica Ombre Blanche für 716.000 Euro . Die Uhr hat eine Minutenrepetition und ihre Klangfedern mit dem Zusatz "Kathedral" sollen einen besonders beeindruckenden Ton erzeugen. Dazu besitzt sie einen Tourbillon, der ursprünglich für Taschenuhren entwickelt wurde und die Auswirkungen der Schwerkraft auf die Unruhe ausgleichen soll. Ebenfalls dabei: ein ewiger Kalender. Quelle: PR
Auf Anhieb ist nur zu erahnen, was Audemars Piguet alles in die Royal Oak Offshore Grande Complication Squelette verbaut hat, um den Preis von "etwa 800.000 " Euro zu errechnen. Sie besitzt ein Automatikwerk, muss also nicht aufgezogen werden. Die Minutenrepetition lässt via Klangfedern die Zeit erschallen. Der ewige Kalender heißt, dass die Datumsanzeige auch nach Schaltjahren noch exakt läuft. Sie zeigt auch die Kalenderwoche an. Der Chronograph, also die Stoppuhr, nimmt auch Zwischenzeiten - die Funktion heißt auch Schleppzeiger oder - noch schöner - Rattrapante. Und natürlich zeigt sie auch Stunde, Minute und Sekunde an. Und die Bauteile des hoch komplexen Uhrwerks wurden dann auch noch an den Stellen ausgespart, wo das technisch keine Einschränkung der Funktion oder Stabilität bedeutet - die Skelettierung. Auflage: drei Stück. Quelle: PR

Für eine einfache Dreizeiger-Uhr, die lediglich Minuten, Stunden und Sekunden anzeigt, werden mehr als 10.000 Euro fällig. Ähnlich dezent und zeitgleich hochwertig sind Patek Philippes Modelle Calatrava oder Nautilus, die selten aus der Ferne als das erkannt werden, was sie sind: Hochwertige Schmuckstücke.
Wer es ästhetisch etwas moderner mag, kann auf eines der spannendsten Modelle im mechanischen Uhrenbau der vergangenen Jahrzehnte zurückgreifen: Die Modelle der sehr jungen Marke Ressence. Die Besonderheit: Die Anzeige unter dem gewölbten Uhrglas ist samt der mechanischen Teile von Öl umgeben. Der obere Teil der Uhr ist deswegen geschlossen, die Uhr wird von unten per mechanischem Uhrwerk angetrieben, die Kraft wird über Magneten übertragen. Von außen ist das alles kaum zu erkennen. Sie wirkt aber als sei es es ein hochauflösendes Display. Was auf die Schnelle keiner vermutet: Sie kostet bis zu 33.000 Euro. Understatement pur.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%