Uhren Diese Modelle schmücken Sie beim beruflichen Aufstieg

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Für den Chefposten

Es sollte nun jeder wissen im Unternehmen: Sie haben Karriere gemacht. Sie sind oben, Chefin, Boss und Bestimmerin. Alles hört auf ihr Kommando. Selbst beim kooperativsten Führungsstil – irgendwer muss die Entscheidungen treffen. Das sind Sie. Eine Uhr, die dazu passt, kann viele Signale aussenden. Sie kann vom Geldsegen künden, der damit einhergeht, sie kann ihn leugnen (und dennoch unendlich viel Geld kosten), sie kann vom vernünftigen Umgang mit Geld sprechen – und Geschmack verraten.
Dann geht es um die Frage, wen sie beeindrucken oder hinters Licht führen wollen. Große Uhren mit viel Knöpfen – das ist zum einen modern und sieht nach Geld aus. Wer sich in einem Umfeld bewegt, das mit ziemlicher Sicherheit nicht viel von Uhren versteht, ist es jeweils leichter, die gewünschte Nachricht auszudrücken.
Ab gewissen Summen – und über die reden wir in der Chefklasse – sind mechanische Uhren auch Wertanlage. Diesen Aspekt sollte man bei der Wahl nicht ganz außer Acht lassen. Wertstabil sind nur sehr wenige Marken – welche das sind, das verrät oft der Blick in die Auktionsergebnisse von Sotheby’s oder dem Spezialisten Antiquorum.

Für Kenner und Detailverliebte
Eleganter und feinsinniger kann man seine Kollegen nicht hinters Licht führen. Mechanische Uhren lassen sich von weitem in nahezu allen Fällen daran erkennen, dass der Sekundenzeiger nicht springt, sondern wandert. Je höher die Schwingung im Uhrwerk getaktet ist, desto gleichmäßiger zieht der Sekundenzeiger übers Zifferblatt. Appledesigner Jonathan Ive legte Wert darauf, die analogen Zifferblätter der Applewatch dementsprechend zu programmieren. Die True Seconds Geophysique der Manufaktur Jaeger LeCoultre hat einen springenden Sekundenzeiger. Wie eine Quarzuhr. Die uhrmacherische Finesse, die dafür nötig ist, um das zu realisieren, lässt sich Jaeger LeCoultre mit rund 7000 Euro bezahlen. Quelle: PR
Diese Uhr muss man sich verdienen. Nicht nur das Geld für den Kaufpreis, sondern auch beim Händler. Es ist eine Jubiläumsuhr anlässlich des 40. Geburtstages der Nautilus der Genfer Manufaktur Patek Philippe. Einst ein Wagnis für die Marke, die seit je im obersten Segment Uhren verkauft, wurde sie trotz des vermeintlich unedlen Materials Stahl zum Erfolg. 2016 dann kam mit der 5711/P eine optisch kaum vom Vorgänger zu unterscheidendes Modell auf den Markt. Die Besonderheit: Platingehäuse. Der Kaufpreis liegt bei 90.000 Euro, wenn Sie denn eine bekommen. Quelle: PR
Schlicht. Schön. Unauffällig. Das ist eine Uhr für jeden Tag, trotzdem ist sie ausgesprochen rar. Ein Automatikwerk aus der Manufaktur Parmigiani in einem Gehäuse aus Weißgold, das mit dem bloßen Auge auch für eines aus Stahl durchgehen würde. Die Uhr kostet allerdings knapp 10.000 Euro. Quelle: PR
Sieht aus wie ein hochwertiges Farbdisplay, sind aber mechanische Scheiben in Öl unter Glas. Eine optische Täuschung mit tickendem Herz, die aus dem Hause Ressence kommt. Für den Typ 3 müssen 33.000 Euro bezahlt werden. Quelle: PR

Wenn es um Versteigerungsrekorde geht, dann wird einem immer wieder ein Name begegnen: Patek Philippe. Die Manufaktur aus Genf ist in Familienbesitz hat in der Unternehmenshistorie zahlreiche wichtige Entwicklungen vorgestellt: Wer sich eine kauft, kann davon ausgehen, sie auch Jahre später noch mindestens für das gleiche Geld veräußern zu können – gute Pflege und Besitz von Papieren und Verpackung vorausgesetzt.
Wer mit einer Patek Philippe für viel Geld vor allem unter Kennern noch ein besonderes Hochziehen der Augenbrauen aus Respekt erzielen will, wählt Modelle aus Platin. Optisch kaum bis gar nicht von Weißgold oder Stahl zu entscheiden, verraten nur Gewicht, aber vor allem ein kleiner Diamant auf dem Gehäuse, dass es sich um das teuerste Gehäusematerial handelt.
Dezenter lassen sich heftige Investitionen in die Armbanduhr kaum tragen. Nur anders. Die Restaurationsarbeit historischer Uhrwerke von Michel Parmigiani für die Familie Sandoz mündete in dem Aufbau einer eigenen Marke. Parmigiani-Uhren sind dezent und die Marke vor allem unter Uhrenkennern bekannt – und teuer.

Das sind die teuersten Uhren der Welt
Nein, für den Preis von 2.424.074 Euro (UVP) bekommt der Kunde nicht zwei Uhren. Aber eine, deren Rückseite aussieht wie eine normale Uhr. Patek Philippes Grandmaster Chime ist das aktuell teuerste Modell der Manufaktur aus Genf, die als eine der wenigen Luxusuhrenmarken noch in privater Hand ist und nun von Thierry Stern geführt wird. Die Grandmaster Chime ist eine Minutenrepetition. Das bedeutet, dass nach dem Betätigen eines Schiebeschalters, mehrere Gongtöne die Uhrzeit mitteilen. Diese technische Ausstattung gehört zu den sogenannten "Grand Complications", die besonders aufwändig sind und nur von Uhrmachern mit langer Erfahrung montiert werden können. Was kann die Uhr noch? Mondphase, ewiger Kalender, Alarm mit Zeitschlag, Anzeige der noch zur Verfügung stehenden Gangreserve, zweite Zeitzone, vierstellige Jahresanzeige - sogar die Position, in der sich die Krone gerade befindet, ist abzulesen. So weiß der Nutzer, ob er beim Drehen der Krone das Uhrwerk oder die Feder für das Schlagwerk aufzieht, die Zeiger oder den Alarm einstellt. Quelle: PR
Die Breguet Taschenuhr Classique Grande Complication besitzt - hier gut zu erkennen in der Öffnung - ein Tourbillon, das zu den komplizierteren Mechanismen im Uhrenbau zählt. Früher beherrschten nur wenige Manufakturen diese Technik, inzwischen einige mehr. Das Tourbillon ist jedoch eigentlich eine Erfindung für die Taschenuhr, nicht die Armbanduhr. Die Unruh, die den Takt der Uhr vorgibt, wird von der Schwerkraft beeinflusst. Umso mehr, wenn sie wie bei einer Taschenuhr, die meiste Zeit in einer Position verweilt. Um diesen Einfluss auszugleichen wurde das Tourbillon entwickelt. Es dreht den ganzen Unruh-Teil einmal pro Minute um die eigene Achse. Die Breguet für 843.200 Euro besitzt zudem ein Läutwerk, die sogenannte Minutenrepetition, die mittels Klangfedern die Uhrzeit anzeigt, wenn ein Schieberegler betätigt wird. Quelle: PR
Bei dieser Uhr gestaltet der Käufer den Preis ein wenig mit. Gut - unter einer Million wird er nicht liegen. Das ist der Basispreis. Und es ist sicher die außergewöhnlichste Weise, eine Uhr zu veredeln, die mit der Funktion nichts zu tun hat. Das kleine Schiff im Foto ist ein Skulptur von Willard Wigan. Der erarbeitet in Wochen kleine Kunstwerke, die so winzig sind, dass sie nicht nur in ein Nadelöhr passen - dort baut er sie normalerweise auch ein. In Zusammenarbeit mit Greubel & Forsey gibt es die Chance, so eine Skulptur in die Uhr zu bekommen. Betrachtet wird sie durch eine Lupe an der Seite des Gehäuses. Natürlich kann die Uhr noch mehr: Gangreserve von 72 Stunden und ein Tourbillon sind verbaut. Quelle: PR
Doch, auch unter einer halben Million Euro gibt es unerschwingliche Uhren. Die All-in-One von Chopard wurde dieses Jahr vorgestellt und kostet 369.310 Euro - mit Diamanten: 395.690 Euro. Dafür bekommt der Besitzer allein 3,01 Karat an Diamanten - 60 Stück. Die Differenz von 26.380 Euro zeigt aber: Der Preis kommt von der Mechanik. Das Uhrwerk mit Tourbillon ist ein Chronometer. Das heißt, das Uhrwerk musste sich einer Genauigkeitsprüfung unterziehen. Sieben Tage hält die Feder das Uhrwerk in Gang. Auf der Rückseite sind unter anderem abzulesen: Gangreserve und Sonnenauf- und Untergangszeiten von Genf. Quelle: PR
Sicher sind folgende Fakten: Die Uhr ist 50,55 Millimeter tief und von der Metallschlaufe bis zum Boden 131,7 Millimeter hoch. Sie trägt den Namen 57260 - 57 für die Zahl der verbauten Komplikationen, 260 für das Alter des Herstellers, die Marke Vacheron Constantin. Die Uhr besitzt aber auch Neuheiten, von denen es schwer zu begreifen ist, was sie tun. Der retrograde Schleppzeiger-Chronograph, zum Beispiel. Retrograde ist ein Zeiger, der sich nicht im Kreis dreht, sondern eher wie eine Tachonadel funktioniert. Der Schleppzeiger ist dafür da, Zwischenzeiten zu messen. Und es geht weiter: Neun astronomische Kalenderfunktionen, die Sonnenwenden, Tierkreiszeichen oder Stunde und Minute der Sternzeit anzeigen. Die Sonnenaufgangszeit für den Besitzer oder die Dauer des Tages werden ebenfalls dargestellt. Acht hebräische Kalenderfunktionen sind enthalten, darunter das Alter des hebräischen Jahres. Und und und. Ein Superlativ. Auch beim Preis - nur der ist nebulös. "Ein vielfaches der Tour de L'ill", heißt es bei Vacheron Constantin. Die kostet eine Million. Wenn man gegenüber der Manufaktur die acht Millionen Dollar erwähnt , die das amerikanische Magazin Forbes als Kaufpreis wissen will, dann wird nicht gedroht, eine Gegendarstellung zu erwirken. Sie ist teuer. Das ist Fakt. Quelle: PR
Die Manufaktur Parmigiani gehört zu den etwas unbekannteren Marken im Reigen der Luxusuhrenhersteller. Ihr Namensgeber ist Uhrmacher und restaurierte historische Uhren, bevor er seine eigene Marke gründete mit der Unterstützung der Stiftung Sandoz Family Foundation. Aktuell ist das Modell Tecnica Ombre Blanche für 716.000 Euro . Die Uhr hat eine Minutenrepetition und ihre Klangfedern mit dem Zusatz "Kathedral" sollen einen besonders beeindruckenden Ton erzeugen. Dazu besitzt sie einen Tourbillon, der ursprünglich für Taschenuhren entwickelt wurde und die Auswirkungen der Schwerkraft auf die Unruhe ausgleichen soll. Ebenfalls dabei: ein ewiger Kalender. Quelle: PR
Auf Anhieb ist nur zu erahnen, was Audemars Piguet alles in die Royal Oak Offshore Grande Complication Squelette verbaut hat, um den Preis von "etwa 800.000 " Euro zu errechnen. Sie besitzt ein Automatikwerk, muss also nicht aufgezogen werden. Die Minutenrepetition lässt via Klangfedern die Zeit erschallen. Der ewige Kalender heißt, dass die Datumsanzeige auch nach Schaltjahren noch exakt läuft. Sie zeigt auch die Kalenderwoche an. Der Chronograph, also die Stoppuhr, nimmt auch Zwischenzeiten - die Funktion heißt auch Schleppzeiger oder - noch schöner - Rattrapante. Und natürlich zeigt sie auch Stunde, Minute und Sekunde an. Und die Bauteile des hoch komplexen Uhrwerks wurden dann auch noch an den Stellen ausgespart, wo das technisch keine Einschränkung der Funktion oder Stabilität bedeutet - die Skelettierung. Auflage: drei Stück. Quelle: PR

Für eine einfache Dreizeiger-Uhr, die lediglich Minuten, Stunden und Sekunden anzeigt, werden mehr als 10.000 Euro fällig. Ähnlich dezent und zeitgleich hochwertig sind Patek Philippes Modelle Calatrava oder Nautilus, die selten aus der Ferne als das erkannt werden, was sie sind: Hochwertige Schmuckstücke.
Wer es ästhetisch etwas moderner mag, kann auf eines der spannendsten Modelle im mechanischen Uhrenbau der vergangenen Jahrzehnte zurückgreifen: Die Modelle der sehr jungen Marke Ressence. Die Besonderheit: Die Anzeige unter dem gewölbten Uhrglas ist samt der mechanischen Teile von Öl umgeben. Der obere Teil der Uhr ist deswegen geschlossen, die Uhr wird von unten per mechanischem Uhrwerk angetrieben, die Kraft wird über Magneten übertragen. Von außen ist das alles kaum zu erkennen. Sie wirkt aber als sei es es ein hochauflösendes Display. Was auf die Schnelle keiner vermutet: Sie kostet bis zu 33.000 Euro. Understatement pur.

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