Chiphersteller Umsatz mit Prozessoren steigt bei AMD

Der US-Chiphersteller und Intel-Rivale hatte noch Ende September Erwartungen gedrückt. Aber in diesem Quartal wurde die Firma doch mehr Prozessoren los als erwartet. Die Anleger jubeln.

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AMD konnte die Probleme bei der Produktion neuer Chips überwinden Quelle: handelsblatt.com

Der Chip-Hersteller AMD hat in den vergangenen Monaten mehr Kunden von seinen Prozessoren überzeugen können. Der Rivale des Marktführers Intel meldete Rekordauslieferungen im dritten Quartal. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar (1,2 Mrd Euro). Unterm Strich blieben 97 Millionen Dollar als Gewinn nach einem Verlust von 118 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie AMD nach Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. 

Die Anleger waren begeistert: AMD verdiente doppelt so gut wie von Analysten erwartet. Die Aktie sprang am Freitag zum Handelsbeginn in New York um rund acht Prozent auf 5,75 Dollar hoch. 

Allerdings hatte das Unternehmen zuvor auch selbst die Erwartungen gedrückt, als es Ende September Probleme ausgerechnet in seinem einstigen Vorzeigewerk Dresden einräumte. Die Ausschussquote sei zeitweise zu hoch gewesen. Dadurch seien weniger der neuen „Llano“-Prozessoren produziert worden. Die „Fabs“ in Dresden werden seit 2009 von der Globalfoundries Inc. betrieben, an der neben AMD eine Investmentfirma des Emirats Abu Dhabi beteiligt ist. 

Der Intel-Konkurrent, der stabil etwa ein Fünftel des weltweiten Chip-Marktes hält, hat harte Jahre mit hohen Verlusten und Führungsproblemen hinter sich. Erst Ende August fand AMD einen neuen Hoffnungsträger für die Konzernspitze. Der neue Chef Rory Read kommt vom chinesischen Computerbauer Lenovo. Zwischenzeitlich war AMD vom deutschen Finanzchef Thomas Seifert geführt worden. 

Trotz eingeschränkter Lieferfähigkeit habe AMD besonders in Wachstumsmärkten wie China und Indien zugelegt und Marktanteile bei den Notebooks dazugewonnen, sagte Read. Der Umsatz im Desktop-Geschäft ging zurück, bei Grafik-Chips gab es dagegen Zuwächse. Reads Fokus liegt nun auf dem Geschäft in Schwellenländern, Produkten für das Cloud-Computing sowie sparsameren Chips. Ein niedrigerer Stromverbrauch ist wichtig, damit die Prozessoren etwa in Tablet-Computern eingesetzt werden können.

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