Crowdfunding Ein Schwarm von Finanziers

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Die einzige Chance auf Finanzierung

Tino Kreßner Quelle: Startnext

Susanne Böttcher vom Gründer Plus-Blog rechnet zwar nicht damit, dass es durch Crowdfunding mehr Gründungen geben wird, aber sie schätzt, dass sich die Zahl der erfolgreichen Gründungen erhöhen wird. „Bei keiner anderen Finanzierung sind Gründer und Investoren so eng miteinander verbunden. Loyalität und eine besonders positive Bindung sind die erfolgreichen Konsequenzen aus der Nutzung von Crowdfunding“, so Böttcher.

Durch die Finanzkrise werde Crowdfunding noch weiter an Bedeutung hinzugewinnen, weil es eine alternative Finanzierungsmöglichkeit biete. "Unternehmen sind damit unabhängiger von Staat und Krise.“

Wer am Ende wirklich seine Finanzierung mit einer Crowdfunding-Plattform stemmen möchte, der muss besonders viel Zeit investieren: eine tolle Präsentation und ein gutes Netzwerk sind dabei unverzichtbar für den Erfolg des Projekts.

„Man muss immer mit den Leuten im Gespräch bleiben. Kommunikation ist beim Crowdfunding das A und O“, sagt Sozialmarketing-Experte Eisfeld-Reschke. Wer beispielsweise ein Video seiner Projektidee ins Netz stellt, bloggt oder twittert und eine eigene Internetseite für das Projekt hat, dessen Chancen sind deutlich höher.

Mit Ehrgeiz und Einsatz zum Erfolg

Viele Unternehmen glauben, beim Crowdfunding bekämen sie Ideen oder eine Finanzierung geschenkt, vergessen aber darüber wie viel Arbeit tatsächlich dahinter steckt. Denn regelmäßige Projektupdates und intensive Social-Media-Arbeit sind ein Muss. "Diesen Arbeitsaufwand sollte niemand unterschätzen“, sagt auch Claudia Pelzer vom Crowdsourcing-Verband.

Tino Kreßner, Gründer der Crowdfunding-Plattform Startnext, sieht einen Zusammenhang zwischen dem Engagement, der Planung und dem Erfolg der eingestellten Projekte: „Die Nutzer, die scheitern, haben ihre Ziele oft unrealistisch hoch gesetzt. Sie stellen eine Summe auf, die so nicht erreicht werden kann, oder ihr Netzwerk ist nicht entsprechend ausgebaut, um für sich zu werben.“

Hier sieht Kreßner auch noch eine besondere Stärke der Amerikaner im Vergleich zu den Deutschen: „Selbstvermarktung fällt den Amerikanern leichter. Die Herausforderung ist es für sein eigenes Projekt zu werben und nicht nur einen Fördermittelantrag online zu stellen – hier müssen wir in Deutschland insgesamt noch selbst bewusster werden.“

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