Digitalisierung Deutschland muss attraktiver für Start-ups werden

Die Kanzlerin will Mut machen, das Thema Digitalisierung offensiv anzugehen. Davor drücken könnten sich weder Firmen noch Bevölkerung. Vor allem für Start-ups müsse Deutschland sich öffnen.

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Berufe mit Zukunftsgarantie
Ein Turm aus Styropor-Bausteinen, der vor dem Arbeitsministerium in Berlin aufgebaut wird, soll den ohne Fachkräfte zusammenbrechenden Arbeitsmarkt symbolisieren. Quelle: dpa
Ein junger Mann bedient einen Gasschweißer Quelle: dpa
Eine Dialyseschwester überprüft in Hamburg im Marienkrankenhaus die Einstellungen eines Dialysegerätes. Quelle: dpa
Ein Schiff fährt in Köln an den Kranhäusern und dem Dom vorbei den Rhein hinunter. Quelle: dpa
Einen Aufkleber mit dem offiziellen Slogan der Imagekampagne des Landes Baden-Württemberg "Wir können alles. Außer Hochdeutsch." hält eine junge Frau in der Hand. Quelle: AP
Der Reichstag in Berlin Quelle: REUTERS
Besucher aus Holland in bayerischem Blauweiß prosten sich beim Münchner Oktoberfest zu. Quelle: dpa

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat an Wirtschaft und Gesellschaft appelliert, die immer weiter in den Alltag vordringende Digitalisierung stärker als bisher positiv zu begleiten und voranzutreiben. „Alle wird es irgendwann erreichen“, sagte sie am Dienstag beim Expertentreffen „Forschungsgipfel 2016“ in Berlin. Auch die Wissenschaft müsse dabei „Mitnahme-Arbeit“ leisten. So gelte es die Einstellung der Menschen etwa zu digitalen Technologien (Big Data) oder zum Robotereinsatz zu verbessern.

Merkel betonte, „dass wir den Standort Deutschland für Startups attraktiver machen wollen, aber auch müssen“. Die geringe Zahl von Internetfirmen in Deutschland sei „ein Nachteil“. Auf europäischer Ebene gebe es Defizite gegenüber Asien und den USA beispielsweise wegen eines zerklüfteten Telekommunikationsmarktes.

Für die Regierung sagte die Kanzlerin zu, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, etwa im Sektor automatisierte und vernetzte Mobilität. Es gebe aber schon „Verlässlichkeit der Finanzierung“, man habe sich dem Ziel von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung „ganz gut genähert“. Derzeit investiert Deutschland 2,9 Prozent des BIP - für viele Experten noch zu wenig.

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Der „Forschungsgipfel“ wurde zum zweiten Mal veranstaltet vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften und der Expertenkommission Forschung und Innovation. Diese hatte in ihrem Jahresgutachten kürzlich festgestellt, dass Deutschland etwa bei der Förderung des Wachstumssektors Serviceroboter oder bei der Nutzung digitaler Chancen für Firmen und Verwaltungen nicht optimal aufgestellt sei.

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So hätten die Firmen „mit wenigen Ausnahmen in den neuen Bereichen der digitalen Wirtschaft bislang keine Stärken aufgebaut“. Sorge bereite auch, „dass ein Großteil des Mittelstands den digitalen Wandel noch nicht mit der erforderlichen Intensität verfolgt“.

Merkel räumte ein, dass es auch bei ihr selbst Unsicherheiten über den Status Deutschlands in puncto Digitalisierung gebe. „Mir ist nicht ganz klar, in welchen Bereichen sind wir top.“ Als Beispiele für eine positive Entwicklung nannte sie „Industrie 4.0“, die Verzahnung industrieller Produktion mit moderner Informationstechnologie, und die deutsche High-Tech-Strategie.

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