5. Der Weitwerfer
Stephen Curry sucht sein Glück in der Ferne – notgedrungen. Weil er für einen Basketballspieler der amerikanischen Profiliga NBA eigentlich zu klein und zu schmächtig ist, hat er sich auf Weitwürfe spezialisiert. Für die gibt es drei statt zwei Punkte – und keiner sammelt so erfolgreich „Dreier“ wie Curry. Sein Team, die Golden State Warriors, gewann in den vergangenen drei Jahren zweimal die Meisterschaft – und Curry wurde dabei zweimal zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt. Eine hübsche Erinnerung daran, dass kleine Dinge den großen Unterschied machen können.
6. Die Kupplerin
Whitney Wolfe möchte die Partnersuche verändern. Die 28-Jährige ist Gründerin der App Bumble. Das Prinzip der Kuppel-Plattform gleicht dem von Tinder: Die Nutzer sehen Profilfotos; wischen zwei auf ihrem Smartphone nach rechts, können sie sich gegenseitig kontaktieren. Bei Bumble allerdings geht nur von Frauen die Initiative aus. Die App hat mehr als 20 Millionen Nutzer – und Wolfe macht ihrem ehemaligen Arbeitgeber Tinder damit ganz schön zu schaffen.
7. Der Einzel-Händler
Der Wu-Tang Clan hat ein vermeintliches Gesetz der Musikbranche ignoriert: Ein Album ist erfolgreich, wenn es sich gut verkauft. Die Hip-Hopper pressten ihr Album Once Upon a Time in Shaolin nur einmal auf CD. Im Jahr 2015 wurde es bei einer Auktion für zwei Millionen Dollar versteigert. Den Zuschlag bekam der umstrittene Pharmamanager Martin Shkreli.
8. Die Medienmogulin
Jessica Lessin beweist, dass man mit seriösem Internetjournalismus Geld verdienen kann – ganz ohne Katzenbildchen und Klickstrecken. 2013 hat die damalige „Wall Street Journal“-Redakteurin „The Information“ gegründet. Das Portal analysiert die Techbranche und finanziert sich vor allem über Abonnements und Konferenzen. Lessin beschäftigt rund 30 Angestellte.
9. Die Sprachlehrerin
Anne Kjær Riechert findet Computercodes wichtiger als Grammatik. Deshalb gründete sie im August 2015 in Berlin die gemeinnützige ReDI School of Digital Integration. Immigranten, findet Riechert, sollten nicht nur Deutsch lernen, sondern auch eine Programmiersprache wie Java oder Python – das mache fit für den Arbeitsmarkt. Deshalb erhalten Flüchtlinge an der gemeinnützigen Einrichtung kostenlose Kurse.
10. Der Zerstörer
Nicola Samorì attackiert seine eigenen Werke. Der italienische Künstler malt zunächst in dunklen Farben gehaltene Bilder, die an Barockgemälde erinnern: Heiligendarstellungen, Märtyrerporträts und Kreuzigungsszenen. Danach bricht er seine virtuosen Werke mit dem Messer oder verätzt sie durch Laugen. Zum Vorschein kommen geschundene, halb zerstörte Bildflächen, Körper, die ihr Inneres offenlegen: die darunter liegende Leinwand oder das Holz. Eine Kunst, der ihre vergängliche, zerbrechliche Schönheit buchstäblich eingebrannt ist.