Startups Teuer, aber nützlich

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19 Millionen aus Kalifornien

Die besten Standorte für Startups
Platz 17: Berlin Quelle: dpa
Platz 10: Moskau Quelle: dpa
Platz 9: Bangalore Quelle: Reuters
Platz 8: Sao Paulo Quelle: Reuters
Platz 7: Singapur
Platz 6: Los Angeles Quelle: AP
Platz 5: Tel Aviv Quelle: Reuters

Zum Start klapperten die Gründer rund 100 Privatinvestoren ab, sammelten rund 100.000 Euro bei Business Angels ein. 500.000 Euro gab’s vom halbstaatlichen High-Tech-Gründerfonds, kurz darauf stieg erst Investor T-Venture ein, etwas später pumpte die Londoner Investorengruppe Atomico des Skype-Gründers Niklas Zennström weitere 3,1 Millionen Euro in das Startup, auch der Münchner Risikokapitalgeber Earlybird beteiligte sich. Im November 2013 dann der Paukenschlag: Der kalifornische Wagnisfinanzierer Sequoia Capital, der schon frühzeitig in heutige Giganten wie Apple, Google, Yahoo und Facebook investiert hatte, steckte 19 Millionen Dollar in 6Wunderkinder. Mehrere Jungunternehmen hat Sequoia an die Börse begleitet, die Kapitalspritze für 6Wunderkinder ist das erste Investment in Deutschland. Geschätzt 47 Millionen Euro ist 6Wunderkinder jetzt wert. „Und wenn ein Börsengang mal Thema werden sollte“, sagt Gründer Reber, „werden wir das sehr sorgfältig prüfen.“

Damit wäre er in der Tat gut beraten. Denn der zeitliche und materielle Aufwand eines Börsengangs ist enorm: Nicht nur Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer müssen bezahlt werden, sondern auch die Banken, die den Börsengang begleiten. Allein die verlangen um die fünf Prozent des Emissionsvolumens Gebühr – aber nicht immer sind sie ihr Geld wert.

„In der Mandatierungsphase tun Banken alles, um zu überzeugen. Aber kaum ist das Mandat erteilt, werden Emittenten häufig vor das Problem gestellt, wie sie den Spannungsbogen bei den Banken erhalten können“, warnt Michael Bednar von FrankfurtFinanz Partner, das seit 2006 Unternehmen bei Kapitalerhöhungen und Börsengängen berät. Bednar rät deswegen, „die Banken nicht gleich am Anfang um das Gesamtpaket, sondern um einzelne Leistungen oder Meilensteine bieten zu lassen“. So könnte eine Bank mit den vorbereitenden Arbeiten für die Dokumentation des Börsengangs betraut werden, eine andere mit der Vermarktung des Börsenkandidaten und wieder eine andere mit der Zuteilung der Wertpapiere.

Nach dem Sprung aufs Parkett ist Transparenz gefragt – und die ist teuer: Gründer müssen Halbjahres- und Jahresabschlüsse publizieren, die zuvor geprüft, testiert und zumindest ins Englische übersetzt werden sollten. Eine Investor-Relations-Abteilung sollte sich um die Beziehungen zu Anlegern kümmern, eine gut organisierte Hauptversammlung die Aktionäre bei Laune halten.

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