Felix Haas mit IDnow
Jeder, der online ein Bankkonto beantragt hat, kennt das: Um sich zu identifizieren, muss eine Postfiliale aufgesucht werden – was viele potenzielle Kunden abschreckt. Das Münchner Start-up IDnow schafft Abhilfe: Es entwickelt eine Technologie, mit der sich Kunden via Smartphone oder Web-Browser identifizieren können. Gründer Felix Haas hat sein erstes Unternehmen zu Schulzeiten gestartet und ist in der Szene als Investor bekannt: Seit dem Verkauf der Ticketing-Plattform Amiando ans Business Netzwerk Xing hat Haas sich an rund 25 Unternehmen beteiligt.
Mikko Alasaarela mit Linko
Wenn Mikko Alasaarela von Berlin spricht, dann regt er sich schon mal auf: Unglaublich langsam sei die Bürokratie, sagt Alasaarela, dabei müssen Start-ups doch schnell sein. Trotzdem hat der finnische Seriengründer sein jüngstes Projekt in der deutschen Hauptstadt gegründet – weil er hier die besten Entwickler fand. Sein Start-up Linko entwickelt Software, mit der sich Kundenbeziehungen unbürokratisch über Smartphones und Tablets pflegen lassen – statt über nervige Formulare mit den eigenen Lieblings-Apps. Der 39-Jährige begann seine Karriere bei Nokia, bevor er zur Jahrtausendwende erstmals selbst ein Unternehmen gründete. Inzwischen hat er sieben Firmen in den USA und in Finnland aufgebaut, einige verkauft, einige eingestellt.
Christoph Janz mit Point Nine Capital
Als Schüler fing er an, mit Computern zu handeln, mit 22 Jahren gründete er mit DealPilot eins der ersten Internet-Start-ups der Republik. Noch bevor die Internet-Blase platzte, verkaufte Christoph Janz die Preisvergleichsplattform an Bertelsmann, gründete neue Projekte – und beschloss 2008, Investor zu werden. Zendesk, eines seiner ersten 25 Investments, ging kürzlich in New York an die Börse – aktueller Marktwert: mehr als eine Milliarde Dollar. 2011 sammelte Janz 40 Millionen Euro ein und gründete Point Nine Capital, einen Risikokapitalgeber, der Start-ups in der Frühphase unterstützt. „Da ist das Risiko zwar am größten, aber wir können am besten helfen“, sagt der 39-Jährige, der seine Expertise in einem Blog „The Angel VC“ seit 2005 bereitwillig mit der Gründerszene teilt.
Thomas Bachem mit Bachem Ventures
Eigentlich hatte Thomas Bachem sein jüngstes Projekt nur als kleines „Technik-Experiment“ gestartet: Mit lebenslauf.com wollte der Kölner Internet-Unternehmer und Softwareentwickler die Möglichkeit bieten, mit ein paar Klicks Lebensläufe für Bewerbungen zu gestalten. Als nach kurzer Zeit bis zu 15.000 Menschen monatlich die Plattform ansteuerten, verkaufte Bachem sie im Mai an das Business-Netzwerk Xing für einen sechsstelligen Betrag. Für den Seriengründer, der zuvor das Videoportal Sevenload und das Online-Spiel Fliplife mit aufgebaut hat, der dritte Exit. Längst investiert der 28-Jährige in Start-ups, außerdem hat er 2012 den Bundesverband Deutsche Startups mitgegründet, mit dem er für mehr Gründergeist in Deutschland kämpft.
Ali Jelveh mit Protonet
Es war ein neuer Weltrekord: Exakt drei Millionen Euro von 1826 Investoren hat das Hamburger Start-up Protonet im Juni über die Crowdfunding-Plattform Seedmatch eingesammelt – in weniger als sechs Tagen. Der Grund für das große Interesse: Das Start-up hat Server für kleine und mittelgroße Unternehmen entwickelt, die ähnlich flexibel und benutzerfreundlich, aber viel sicherer sein sollen als Cloud-Lösungen. Hinter Protonet steckt Ali Jelveh, der das Unternehmen zusammen mit Christopher Blum gestartet hat. Jelveh ist Softwareentwickler und studierter Physiker, vor dem Start von Protonet war er als Programmierer bei Xing tätig. Was seinem Selbstbewusstsein offenbar nicht geschadet hat – seine selbst gewählte Jobbeschreibung: Chief Revolutionary Officer.