Arbeitgeber-Ranking 2014 Deutschlands beliebteste Arbeitgeber

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Die beliebtesten Arbeitgeber der Ingenieure
Platz 20: Bosch Rexroth4,0 Prozent der befragten Ingenieure wünschen sich Bosch Rexroth als Arbeitgeber. Quelle der Daten: Universum Communications Quelle: Presse
Platz 19: MAN4,4 Prozent der befragten Ingenieure wünschen sich MAN als Arbeitgeber. Quelle: AP
Platz 18: RWE4,6 Prozent der befragten Ingenieure wünschen sich RWE als Arbeitgeber. Quelle: dpa
Platz 17: Continental4,6 Prozent der befragten Ingenieure wünschen sich Continental als Arbeitgeber. Quelle: dpa
Platz 16: BASF5,1 Prozent der befragten Ingenieure wünschen sich BASF als Arbeitgeber. Quelle: dapd
Schriftzug von E.On Quelle: dapd
Schriftzug von Hochtief Quelle: REUTERS

„Wir bieten vielversprechenden Absolventen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten außerhalb standardisierter Karrierepfade“, sagt Personalerin Siebrecht. Außerdem sucht Merck künftig vermehrt im Ausland nach neuen Mitarbeitern und möchte noch früher mit den Talenten in Kontakt treten.

Letzteres klappt bei der Investmentbank Goldman Sachs schon ganz gut. Nelli Mirontschenko traf ihren künftigen Arbeitgeber, da studierte sie gerade mal im dritten Semester an der WHU Otto Beisheim School of Management. Die Investmentbank lud Mirontschenko zum Seminar „Women in Banking“ ein, auf dem unter anderem der Weg eines Unternehmens an die Börse veranschaulicht wurde. „Das ist es“, sagte sich Mirontschenko – und ließ den Kontakt zu Goldman Sachs nicht mehr abreißen.

Im vierten Semester machte sie ein Praktikum im Investmentbanking, direkt nach ihrem Bachelor in International Business begann die damals 22-Jährige als Analystin in der Frankfurter Zentrale zu arbeiten.

Ein Job, um den sie offenbar viele Konkurrenten beneiden: In diesem Jahr ist Goldman Sachs unter den angehenden Wirtschaftswissenschaftlern der höchste Aufsteiger. Um 17 Plätze konnte sich das Unternehmen, das US-Journalist Matt Taibbi auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Juli 2009 noch mit einer Vampirkrake verglichen hatte, verbessern.

Im vergangenen Jahr verpasste das Unternehmen den Einzug in die Top 50, jetzt liegen die Banker auf Platz 36 und damit nur knapp hinter ihrer Position vor der Finanzkrise (Platz 33). Als „prestigeträchtiges Unternehmen“, bezeichnet Universum-Manager Lake das traditionsreiche US-Finanzinstitut. „Außerdem hat die Euro-Krise andere Buhmänner hervorgebracht.“

Zumal sich Goldman Sachs nach Kräften bemüht, die jüngsten Negativschlagzeilen schnell vergessen zu machen – sei es im eigenen Unternehmen wie zuletzt den Rosenkrieg seines Deutschland-Chefs Alexander Dibelius mit seiner Noch-Ehefrau. Oder in der gesamten Branche der Investmentbanker, in der gerade eine Selbstmordserie für Gesprächsstoff sorgte.

Stattdessen versucht Goldman, mit positiven Nachrichten auf sich aufmerksam zu machen. War die Branche schon immer für gute Gehälter bekannt, entdeckt sie nun auch das Thema Work-Life-Balance für sich: Nach dem Tod eines deutschen Praktikanten, der sich bei der Bank of America Merrill Lynch überarbeitet haben soll, verordneten die Unternehmen ihren Mitarbeitern freie Wochenenden.

„Wer jung ist, kann es lockernehmen“, soll Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein seinen Sommerpraktikanten ausgerichtet haben, „Leute, die so alt sind wie Sie, können sich ruhig auch mal ein bisschen entspannen.“ Außerdem kündigte die Bank an, künftig mehr Analysten einzustellen, um die Arbeitsbelastung Einzelner zu reduzieren.

Nachwuchs-Analystin Nelli Mirontschenko geht zumindest zweimal die Woche zum Sport. Mal verlässt sie am Dienstagabend das Büro um acht, am Freitagnachmittag gar schon um fünf Uhr. „Der Job ist intensiv, doch solange mir die Arbeit Spaß macht, ist das akzeptabel für mich“, sagt Mirontschenko. Die langen Arbeitszeiten lässt sie sich schließlich auch fürstlich entlohnen. Experten schätzen, dass Goldman Einsteigern rund 75 000 Euro zahlen – Boni nicht eingerechnet. Das durchschnittliche Branchengehalt für Analysten liegt zwischen 45 000 und 60 000 Euro.

Doch mit Geld allein lockt auch eine Investmentbank heute keine Talente mehr. „Die Studenten sind selbstbewusster, es wird viel offener kommuniziert“, sagt Dorothee Klein, Personalreferentin bei Goldman Sachs, „sie möchten einen Sinn in der Arbeit sehen und legen viel Wert auf eine Feedback-Kultur.“ Neben regelmäßigen Mitarbeitergesprächen gibt es ein Mentorenprogramm, in dem sich ein erfahrener Kollege und ein Vize-Präsident um die Absolventen kümmern. Am Anfang fliegt jeder Analyst für eine vierwöchige Einführung nach New York. „Ich habe gute Weiterbildungsmöglichkeiten“, bestätigt Nelli Mirontschenko.

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