Arbeitgeberranking Hier wollen junge Talente arbeiten

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Das Gehalt zählt

Einig sind sich Männer und Frauen nur bei einem: Das Wichtigste ist ein attraktives Grundgehalt. Wenn die Nachwuchskräfte sich unterbezahlt fühlen, handeln sie. Für insgesamt 56 Prozent der Befragten ist eine bessere Vergütung Anlass, einen anderen Job zu suchen. Auf einen leistungsabhängigen, variablen Bonus pochen indes nur 27 Prozent der Teilnehmer.

Große Unterschiede gibt es bei den Geschlechtern in puncto Personalverantwortung. Der Wunsch, Führungsaufgaben zu übernehmen, steht bei den Frauen erst an neunter Position, bei den Männern hingegen an sechster. Fast ebenso wichtig ist den Frauen, professionelles Training zu erhalten und in der eigenen Entwicklung gefördert zu werden. Ein Punkt, der es bei den befragten Männern nicht unter die ersten zehn schafft. Frauen bewerten ein freundliches Arbeitsumfeld als zweitwichtigstes Kriterium, für Männer spielt es eine untergeordnete Rolle.

Die mit Abstand größte Gruppe der Umfrage waren mit mehr als 3000 Teilnehmern die Wirtschaftswissenschaftler. Dort gelang es BMW, Audi und Google, die obersten drei Plätze bei den Frauen zu erlangen, Volkswagen muss sich mit dem siebten Rang zufriedengeben. L’Oréal bleibt der einzige Konzern, der bei den Männern in keinem Fach unter den ersten zehn landet.

Top-10-Ranking Wirtschaftswissenschaften

Aber warum sind Automobilkonzerne weiterhin so beliebt? Lake glaubt: Sie können bei der technikaffinen jungen Generation mit Themen zum vernetzten Autofahren inhaltlich punkten. Doch das hat seinen Preis. „Für diese umworbenste Gruppe wird am meisten gezahlt“, sagt Lake.

Umso entscheidender ist, dass Arbeitgeber die Wünsche der Spezialisten tatsächlich berücksichtigen – auch im Hinblick auf ihre inhaltlichen Vorstellungen. Denn 22 Prozent aller Männer nennen ausreichend Freizeit als wichtiges Ziel für die Berufslaufbahn, 37 Prozent streben nach flexiblen Arbeitszeiten. Den höchsten Wert aber erreicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – 40 Prozent aller Frauen nennen sie als elementares Karriereziel.

Die größten Gewinner neben den Autounternehmen sind im aktuellen Ranking die Beratungsunternehmen wie McKinsey, EY oder PricewaterhouseCoopers, die in der Gunst der Young Professionals allesamt gestiegen sind – obwohl sich gerade diese Branche nicht durch eine ausgeglichene Work-Life-Balance oder flexible Arbeitszeiten auszeichnet.

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