Beruf Wie man ein erfolgreiches Praktikum macht

Ohne kommt man heute kaum noch in eine Festeinstellung: Das Praktikum ist das Scharnier zwischen Studium und späterem Beruf. Daher ist es wichtig, dass man auf einige wichtig Aspekte achtet. Ein kleiner Überblick.

Warum ein Praktikum? Das Praktikum ermöglicht einem, das spätere Berufsfeld genauer kennenzulernen und das Fachwissen zu vertiefen. Vielleicht möchte man auch die endlich weg von den Büchern und erleben, wie sich Theorie in Praxis verwandelt. So zumindest sieht es eine Mehrheit der Praktikanten laut dem Praktikantenbericht 2012 (erhoben von meinpraktikum.de), der auf über 5.500 Bewertungen auf meinpraktikum.de basiert. Wichtig: Wer ein Praktikum macht, der sollte vom ersten Tag an mit vollen Herzen dabei sein. Sich vorbereiten, stets nach Aufgaben suchen und Mitarbeiter nach Hilfe ansprechen, selbst Hilfe anbieten und fleißig kluge Fragen stellen - ein erfolgreiches Praktikum hängt vor allem vom persönlichen Einsatz ab. So vermeidet man im Übrigen auch, dass man nur zum Kaffee kochen abgestellt wird. Quelle: Fotolia
GeldLaut Praktikantenreport bekommen 40 Prozent der Praktikanten keine Vergütung. Das hat Folgen, nicht nur für den Geldbeutel. Je weniger Geld man erhält, desto weniger zufrieden wird man sein - auch wenn der Lerncharakter zunächst einmal im Vordergrund steht. 290 Euro erhalten laut Report die deutschen Praktikanten im Schnitt. Hier ist es wichtig sich im Voraus klar zu machen, in welcher Branche man Praktika machen möchte: Die Branchen Gesundheit, öffentlicher Dienst und Bildung sind knausrig; Unternehmensberatungen oder Firmen im Multimedia/Internet-Bereich dagegen nicht. Vorsicht beim öffentlichen Lästern wegen Unterbezahlung - wenn der Praktikant mit keiner Erfahrung irgendwo andockt, muss der Unternehmer ihn erst einmal einarbeiten. Quelle: Presse
Arbeitszeit pro TagIm Schnitt sind Praktikanten bis zu acht Stunden im Büro. Doch wenn sie länger arbeiten, heißt das nicht, dass sie automatisch unglücklicher sind. Der Grund: Vielleicht gibt es ein oder zwei Aspekte bei einem Projekt, die man vertiefen möchte - und das geht nur, wenn man zwei oder drei Tage länger im Büro sitzt. Dann sollte man das auch machen. Ein gutes Ergebnis verschafft auch mehr Zufriedenheit. Zudem: Praktikanten, die stur Dienst nach Vorschrift machen, fallen nicht immer positiv auf. Doch das gilt nicht nur im Praktikum. Quelle: Fotolia
PraktikumsdauerIm Schnitt dauert laut Praktikantenreport ein Praktikum zehn Wochen. Viel kürzer sollte ein Praktikum nicht sein - bei kürzerer Zeit ist man in der Regel nicht zufrieden - auch der Arbeitgeber nicht. Beide Seiten können sich nicht richtig kennenlernen, und der Praktikant kommt selten dazu, sein Können unter Beweis zu stellen. Quelle: dpa
PraktikumsartSchülerpraktika sind in der Regel kurz und nicht bezahlt. Zudem sind sie vorgeschrieben. Hochschulpraktikanten und Werkstudenten können hingegen länger in ein Unternehmen reinschnuppern und auch mehr Geld verdienen. Zudem ist dann der Lerneffekt im Praktikum größer. Quelle: dpa
Die richtig Branche wählenDiese Frage hängt sowohl mit den Vorkenntnissen, bzw. dem Studienfach, das man belegt, als auch mit den Berufszielen zusammen, die man verfolgt. Vielleicht hilft diese Orientierung - zumindest in Bezug auf die Zufriedenheit: Die Branchen Konsumgüterindustrie, Versicherungen, Telekommunikation und Internet/Multimedia sind laut Praktikantenreport besonders beliebt. Das hängt mit den Aufgaben zusammen, die man hier als Praktikant vorgesetzt bekommt. Weniger beliebt sind da der Maschinenbau, der Gastronomiebereich und der öffentliche Sektor. Grund: Die Bezahlung soll nicht gut sein, und der Lernerfolg gering. Im Maschinenbau bemängelt eine Mehrheit der Befragten, dass Mitarbeiter nicht besonders geschätzt werden. Quelle: ZB
Praktikum im Ausland? Grundsätzlich gilt: Nur wenn es im Studium vorgeschrieben ist, sollte man ein Praktikumsabenteuer im Ausland wagen. Man darf nicht den organisatorischen Aufwand unterschätzen: Unterkunft, Praktikumsplatz, Kosten der Anreise. Ist das Auslandspraktikum von der Hochschule vorgeschrieben, dann kann man mit Netzwerken und Hilfe bei der Planung rechnen. Und nur wenn es sinnvoll ist, sollte man den kurzen Sprung ins Ausland wagen. Beispiel Jurastudent: Ein dreimonatiger Aufenthalt bei einer internationalen Anwaltskanzlei in Paris oder London mag sinnvoll sein, wenn es zum Berufszielen des Kandidaten passt. Bafög kann man für die Zeit auch beantragen, wenn man schon während des Studiums Bafög bezieht. Quelle: dpa
Welche Unternehmen?Viele Praktikanten beurteilen größere Firmen und Konzerne besser als kleine Unternehmen - zumindest spricht der Praktikantenreport davon, dass Daimler, Siemens, Lufthansa, BMW und Bosch am meisten genannt werden. Das hängt aber damit zusammen, dass viele technische Studiengänge von ihren Studenten Pflichtpraktika einfordern. Und die kommen dann bei den genannten Konzernen unter. Es wäre falsch zu folgern, dass man bei kleinen Firmen nicht auch glücklicher Praktikant werden kann - die Strukturen dürften hier überschaubarer sein, der Kontakt mit den Mitarbeitern enger und die Aufgaben stellen vielleicht auch eine größere Herausforderung dar. Weitere Tipps und Informationen zum Praktikum findet man bei der IHK Berlin und bei Bafög Aktuell. Quelle: dpa
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