Berufswahl Die sommerliche Suche nach dem Traumberuf

Schüler sollten die Sommerferien für die Suche nach ihrem künftigen Beruf nutzen. Berufswahlexperte Denis Buss gibt in einem Gastbeitrag Tipps, die bei den anstehenden Entscheidungen helfen.

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Schüler sollten in den Sommerferien nicht nur entspannen, sondern auch die Zeit nutzen, um ihren Berufswunsch zu festigen. Quelle: dpa

Was soll aus mir einmal werden? Auf kaum einer anderen Frage lastet so viel Druck wie auf der nach der beruflichen Zukunft. Nur die wenigsten Jugendlichen wissen auf Anhieb, dass sie Tierarzt, Lehrer oder Journalist werden wollen. Im Gegenteil, die meisten haben von der Berufswelt eine eher vage Vorstellung. Gerne schieben sie die Antwort auf die lange Bank und schleppen das Thema als stillen Ballast mit sich herum. Da heißt es: Druck rausnehmen – in dem man die Berufswahl angeht. Warum nicht gleich die Sommerferien für ein Praktikum in der Wunschbranche oder den Besuch der regionalen Hochschulen nutzen?

Bevor man aber völlig beliebig in irgendeiner Firma landet, weil dort vielleicht der Onkel arbeitet, sollte man ein paar Dinge beachten. Die Antwort auf die Frage „Was will ich eigentlich?“ findet man nämlich nicht eher bei Google, sondern vor allen Dingen in sich selbst. Ein paar Tipps für einen erfolgsversprechenden Umgang mit der Berufswahl:

Stärken erkennen

Ob teamfähig, kreativ oder sprachgewandt, was für ein Typ bin ich eigentlich? Viele machen den Fehler, möglichst viele Informationen zu möglichst vielen Berufen zu sammeln. Doch bevor man überlegt, was es alles gibt, sollte man überlegen, was man alles kann. Jugendlichen fällt es erfahrungsgemäß oft schwer, von ihren eigenen Stärken zu sprechen. Hier hilft es, Menschen zu fragen, die einen gut kennen. Wie schätzen einen die Eltern ein, wie die beste Freundin? Und auch ein Blick auf Hobbies und Interessen kann hier weiterhelfen: Warum Literaturwissenschaft studieren, wenn man sich schon bei der Schullektüre langweilt. Wer eher der praktische Typ ist, wird vielleicht glücklicher in einer Ausbildung. Und wer mit Leidenschaft in der Jugendarbeit tätig ist, dem liegt ein sozialer Beruf vermutlich eher als das Jonglieren mit Zahlen und Bilanzen.

Wenn Jugendliche sich bei der Studien- und Berufsorientierung auf ihre Stärken konzentrieren und diese konsequent ausbauen, punkten sie auch bei der Suche nach Praktika und Ausbildungsplätzen. Mit einem aussagekräftigen Stärkenprofil sticht man auch im Bewerbungsverfahren aus der Masse hervor.

Wünsche nennen

Genauso wichtig wie die Frage nach den eigenen Stärken ist die nach Wünschen und Vorstellungen. Was ist einem wichtig, was fällt einem leicht und macht besonderen Spaß? Arbeitet man gerne mit Menschen oder zieht man sich lieber in Ruhe hinter den Rechner zurück? Tüftelt man gerne alleine vor sich hin oder arbeitet man lieber im Team? Übernimmt man gerne Verantwortung oder ist man froh, wenn andere die Dinge regeln und man zuarbeiten kann? Auch die Frage, ob es einem wichtig ist, viel Geld zu verdienen, sollte in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Strategien entwickeln

Hat man herausgefunden, welcher Beruf passen könnte, kann die konkrete Recherche beginnen. Zunächst stellt sich die Frage nach dem Zugangsweg. Kann man das Berufsziel über eine Ausbildung oder ein Studium erreichen? Passt ein FH- oder ein Unistudium besser? Am besten schaut man sich alle Zugangswege an und vergleicht, welcher am besten zum eigenen Lerntyp passt. Nicht ganz unwichtig für viele Studiengänge ist auch der Numerus Clausus. Hohe Hürden gibt es für Studienfächer wie Medizin, Psychologie oder Medienwissenschaft. Wer hier nicht schon ab Jahrgangsstufe Elf Gas gibt, muss vielleicht einen Plan B in der Tasche haben oder einige Wartesemester in Kauf nehmen.

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