Sind wir mal ehrlich: Niemand schreibt gerne Bewerbungen. Nach stundenlangem Grübeln, Schreiben und Umformulieren kommt der gleiche langweilige Sermon heraus, der vom Personaler sofort ausgesiebt wird: „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als ... Ich bin teamfähig, flexibel und liebe Herausforderungen ... Auf eine Rückmeldung von Ihnen freue ich mich“.
Während der Lebenslauf kein großes Problem ist, quälen sich die meisten Bewerber endlos mit dem Anschreiben. Das zeigt die Bewerbungsstudie 2016 der Jobsuchmaschine Indeed. Von den befragten 1.024 Bewerbern empfinden 50 Prozent die Formulierung des Anschreibens als den nervigsten Teil einer Bewerbung.
74 Minuten sitzt jeder Kandidat im Schnitt an dem Anschreiben - netto. Rechnet man die Zeit hinzu, die der Einzelne über Formulierungen nachdenkt, Freunde Korrektur lesen lässt und den Computer anschreit, kommen ganz andere Zeiträume heraus.
Frustrierend: Häufig bekommen Jobsuchende trotz aller Mühe nicht einmal eine Antwort auf ihr Schreiben - oder eine Standardabsage.
Das Anschreiben gehört dazu
Doch Bewerber kommen um den Ärger mit Anschreiben, Lebenslauf und Foto nicht herum. Von den mehr als 500 Personalern, die Indeed zusätzlich befragte, sagten 69 Prozent, dass sie daran beurteilen, ob sich ein Kandidat gut ausdrücken kann. 61 Prozent vermittelt das Anschreiben einen ersten Eindruck und 45 Prozent wollen sehen, ob sich jemand Mühe gibt. Für gut ein Viertel gehört das Anschreiben einfach dazu. Punkt.
Tipps für den ersten Satz im Bewerbungsschreiben
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(Quelle der Beispiele: Kienbaum)
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von mir zu Hause bis zu Ihnen sind es zu Fuß genau 15 Minuten. Das bedeutet: Während meine Kollegen noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Mitarbeiter in der Firma sein.
(eigenes Beispiel)
"Während Bewerber offen sind für moderne Methoden und Ansätze bei der Jobsuche, setzen HR-Verantwortliche und Unternehmen an vielen Stellen auf Bewährtes und verlieren dabei aus dem Blick, worauf es Bewerbern ankommt", sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed in Deutschland. Das rächt sich: 42 Prozent der befragten Bewerber haben schon einmal einen Bewerbungsprozess abgebrochen, weil dieser zu kompliziert war.
Diese genervten Bewerber sind eine attraktive Zielgruppe - für professionelle Ghostwriter. Bei Doktor- und sonstigen wissenschaftlichen Arbeiten wie auch in der Literatur sind Auftragsschreiber ein bekanntes Phänomen. Hierbei stehen allerdings Faken im Vordergrund, bei der Bewerbung geht es zuallererst jedoch um Leidenschaft und Begeisterung. Schließlich soll eine gute Bewerbung vor allem folgendes ausdrücken: Der Bewerber will diesen Job unbedingt und das Unternehmen wäre dumm, ihn sich nicht zumindest einmal näher anzuschauen.
Kann ein völlig Fremder diese Leidenschaft imitieren? Er kann.
Bewerbungen für Ärzte, Ingenieure, Astronauten
Online-Unternehmen wie bewerbung-schreiber.com, die-bewerbungsschreiber.de und richtiggutbewerben.de beschäftigen ganze Teams von professionellen Textern. Die erstellen anhand von Stärkenanalysen auf den Kunden zugeschnittene Bewerbungen. "Wir beschäftigen uns intensiv mit Ihrem beruflichen Werdegang, Ihren Qualifikationen, Ihren persönlichen Stärken und gehen explizit auf die von Ihnen favorisierte Stellenausschreibung ein", verspricht die-bewerbungsschreiber.de.
Ein Designer entwickelt dann noch das optische Konzept der Bewerbung. So kommen auch zurückhaltende Typen zum perfekten Eigenmarketing.
Diesen Dienst nehmen gerade Fach- und Führungskräfte gerne in Anspruch, wie Bilal Zafar, Gründer und CEO des Start-ups richtiggutbewerben.de sagt. Das Gros der Kunden kommt aus dem kaufmännischen und dem betriebswirtschaftlichen Bereich, außerdem sind viele Ärzte und Ingenieure darunter. "Wir haben aber auch schon eine Bewerbung für eine Astronautin verfasst, die sich beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln beworben hat."
Der Anteil an Berufseinsteigern und Studenten unter den Kunden liegt bei unter fünf Prozent. "Studenten haben nicht das Geld, sich eine Bewerbung schreiben zu lassen und glauben zu wissen, wie es geht", sagt der Chef der Ghostwriter.
Führungskräfte haben keine Lust auf den Bewerbungszirkus
Die Motivation der High Potentials, einen Ghostwriter zu beauftragen, lässt sich einfach beschreiben: "Ärzte und Assistenzärzte haben keine Zeit und Ingenieure schreiben nicht gerne", sagt Zafar. Seiner Erfahrung nach haben besonders Manager keine Lust, sich neben ihrem Job mit dem ganz normalen Bewerberwahnsinn auseinanderzusetzen. "Die Hauptmotivation unserer Kunden ist Zeitersparnis", sagt er.
Der zweite Grund, sich von einem Ghostwriter die Bewerbung schreiben zu lassen, sei, dass viele Bewerber nicht mehr up to date seien: Schreibt man heute noch „Mit freundlichen Grüßen“? Oder reicht „Beste Grüße“?
Der dritte Grund sind Sprachkenntnisse. Mündlich seien die Bewerber fit, aber die schriftliche Bewerbung für eine Stelle in einem internationalen Konzern lassen viele lieber nochmal von Profis checken.
Diese Informationen haben im Lebenslauf nichts verloren
Ihr Familienstand geht den Arbeitgeber nichts an, die Information, ob sie verheiratet, ledig oder geschieden sind und wie viele Kinder Sie haben, hat im Lebenslauf genauso wenig etwas zu suchen, wie der Beruf Ihrer Eltern oder Namen und Anzahl Ihrer Geschwister. Fragt man Personaler, stehen solche Angaben jedoch noch recht häufig in den Bewerbungsunterlagen. Dies nimmt nur Platz weg für die wirklich wichtigen Informationen.
Genauso wenig hat Ihre Konfession etwas im Lebenslauf verloren. Es sei denn, Sie bewerben sich bei einer Kirche oder einer kirchlichen Organisation.
Grundsätzlich sind nur die vergangenen zehn Jahre des Berufslebens interessant. Sie müssen im Lebenslauf weder ihren Kindergarten, noch alle besuchten Schulen aufführen.
Außerdem gehören weder die Abiturnote noch die Abschlussnote vom Studium in den Lebenslauf.
Auch Berufseinsteiger müssen nicht jedes Schulpraktikum und jeden Nebenjob angeben. Es sei denn, er hat etwas mit der Stelle zu tun, auf die Sie sich bewerben. Dass man mit 14 Zeitung ausgetragen hat, bringt einen in der Regel jedoch nicht weiter.
Referenzen von ehemaligen Arbeitgebern oder Kunden gehören in die persönliche Lob-Mappe oder das Profil bei einem Karriereportal. Im Lebenslauf hat das Lob allerdings nicht zu suchen.
Sie können einen Text in Word schreiben oder etwas in Excel berechnen? Toll. Schreiben Sie das aber bitte nicht in den Lebenslauf, Computergrundkenntnisse werden ebenso vorausgesetzt wie sich selbstständig anziehen zu können. Eine wichtige Information wäre dagegen, welche Programmiersprachen Sie beherrschen und in welcher Sie am sichersten sind.
Sie können Hobbys in ihrem Lebenslauf erwähnen, wenn sie etwas mit der angestrebten Position zu tun haben: Wenn Sie sich also um eine Stelle als Tierpfleger bewerben, sollten Sie unbedingt in den Lebenslauf schreiben, dass Reiten und Schlittenhunderennen zu Ihren Hobbys gehören. Wenn Sie dagegen am liebsten lesen oder telefonieren, vielleicht noch Spazieren gehen, behalten Sie es für sich. Das sagt leider nichts über Ihre Talente oder sozialen Fähigkeiten aus. Gerade passive Hobbies wie Fernsehen oder Kino werfen kein gutes Licht auf den Kandidaten.
Routine im Schreiben von Bewerbungen hat ohnehin niemand. Mit der Reife hat das nichts zu tun. Wer seine letzte Bewerbung vor 20 Jahren auf Büttenpapier gedruckt hat, ist oft genauso unsicher wie ein Berufseinsteiger.Im klassischen Sinne nötig haben es die wenigsten Kunden, sich bei der Bewerbung helfen zu lassen, wie er sagt. "Die meisten unserer Kunden sind richtig gut qualifiziert, können sich schriftlich aber nicht gut darstellen. Wenn man da an ein paar Stellschrauben dreht, reicht das meistens schon."
Dann gebe es aber auch ganz andere Fälle, wie Zafar erzählt: Entweder seien die Unterlagen in Ordnung, aber das Foto eine Katastrophe - tiefer Ausschnitt, Instagram-Bilder mit zahlreichen Filtern oder gleich ein Selfie - oder es stehe schlicht Quatsch in der Bewerbung. Eine Kandidatin habe als Fähigkeiten aufgelistet, Pferde, Hunde und Katzen zu besitzen. Wenn man sich nicht als Tierarzt oder Tierpfleger bewerben möchte, ist diese Information jedoch schlicht überflüssig
Das Geschäft mit der Unsicherheit
Dass Unternehmen an unsicheren Bewerber verdienen, ist nicht neu. Die Bewerbungsprofis Jürgen Hesse und Christian Schrader vom Beratungsunternehmen Hesse Schrader etwa beraten seit über 30 Jahren Jobsuchende vom Azubi bis zum Konzernlenker. Ihre insgesamt 150 Sachbücher haben ein Gesamtauflage von 6,5 Millionen Exemplaren erreicht. Der Ansatz bei den Bewerbungsghostwritern aber ist ein anderer. Anstatt Tipps zu bekommen, wie die perfekte Bewerbung auszusehen hat, kann der Gestresste hier die ganze Arbeit outsourcen: Lebenslauf, Referenzen und Zeugnisse hochladen, vier Tage warten und schon ist die fertige Bewerbung da - Eilige buchen das 24-Stunden-Expresspaket.
Grundsätzlich können Bewerber bei den Ghostwritern für jede Lebenslage das richtige Paket buchen - vom Motivationsschreiben für das Masterstudium oder das rundumsorglos-Paket für Manager. Denn an den Angeboten, die über das bloße Anschreiben hinaus gehen, verdienen die Unternehmen ihr Geld. So kostet bei richtiggutbewerben.de die Optimierung einer vorhandenen Bewerbung 67 Euro, wer eine komplett neue Bewerbung inklusive Lebenslauf, Anschreiben und Deckblatt in einer anderen Sprache bestellt, legt dagegen rund 200 Euro auf den Tisch.
Neben Unternehmen wie dem von Zafar gibt es auch diverse Einzelpersonen, die ihre Dienste als Ghostwriter anbieten. Viele sind ehemalige Personaler oder Führungskräfte mit Personalverantwortung. Deren Angebote umfassen häufig noch ein persönliches Coaching oder Tipps und Tricks rund um das Bewerbungsild. Natürlich alles zum entsprechenden Aufpreis.
Das kosten die Angebote der Ghostwriter
Bei richtiggutbewerben.de geht es ab 67 Euro los, so viel kostet die Optimierung vorhandener Bewerbungsunterlagen. Das Komplettpaket inklusive Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf kostet in deutscher Sprache 139 Euro. Laut CEO Bilal Zafar ist dies das meistgebuchte Paket. Eine Bewerbung in einer Fremdsprache - Englisch, Französisch, Spanisch - kostet 194 Euro.
Beim Konkurrenten die-bewerbungsschreiber.de ist die Preisgestaltung ganz ähnlich: Das Anschreiben kostet zwischen 79 und 99 Euro - je nachdem, ob es für eine Studentin oder den High Potential sein soll. Der Lebenslauf kostet 79 Euro, das Motivationsschreiben 99 Euro. Die komplette Bewerbung liegt zwischen 89 Euro für Schüler und 239 Euro für Führungskräfte. Wer möchte, kann sich für gut 250 Euro auch gleich eine ganze Bewerbungshomepage bauen lassen - oder auch nur den Xing- oder LinkedIn-Auftritt optimieren lassen. Kostenpunkt: 59 Euro.
Bei bewerbung-schreiber.com zahlen Berufseinsteiger mit maximal einem Jahr Berufserfahrung für eine Basisbewerbung bestehend aus Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf 129 Euro, das Premiumpaket inklusiver dritter Seite und Anlagenverzeichnis kostet 159 Euro. Für Fachkräfte mit Berufserfahrung liegt der Basistarif bei 159 Euro und das Premium-Angebot bei 199 Euro, Führungskräfte zahlen 219 beziehungsweise 269 Euro.
Bei Ghostwritern, hinter denen sich eine Einzelperson verbirgt, sind die Preise oft etwas höher. So verlangt der Ghostwriter Till Tauber, Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik und Master of Business Administration, für eine komplette Bewerbung in der Preisstufe 1 (Schüler, Studenten) 99 Euro, Fachkräfte zahlen 129 Euro und Manager je nach Hierarchie-Level zwischen 169 und 229 Euro. Anders als die Ghostwriter-Teams bietet Tauber allerdings zusätzlich zur kompletten Bewerbung noch Bewerbungsberatung im persönlichen Gespräch an. Kostenpunkt: Zwischen 299 Euro für Schüler und 499 Euro für Manager in gehobenen Positionen.
Testurteil: authentisch
Trotzdem: Die Ergebnisse sind täuschend echt, wie auch die alten Hasen im Bewerbungsmarkt zugeben müssen. Engagement und Leidenschaft lassen sich also sehr wohl faken, wenn der Ghostwriter Stärken, Referenzen und Anforderungsprofil kennt. Hesse hat für n-tv Bewerbungen von die-bewerbungsschreiber.de und richtiggutbewerben.de getestet und miteinander verglichen.
Sein Fazit: Alles in allem sind die Ergebnisse authentisch. Weder der Bewerbung des Berufseinsteigers Simon noch der des erfahrenen Ingenieurs Müller merkt man an, dass sich dahinter ein Team aus professionellen Auftragsschreibern verbirgt. Einzige Kritikpunkte: Mal ist ein Satz etwas zu lang, mal etwas zu verschachtelt.
Die häufigsten Schlagwörter in deutschen Bewerbungen
Sieht man sich die Selbstbeschreibungen Berufstätiger in Karrierenetzwerken an, liest man auf vielen Profilen dasselbe: die Menschen sind verantwortungsvoll. „Mir ist alles egal“ sollte allerdings auch niemand in eine Bewerbung oder eine Jobprofil schreiben. Im Bewerbungsfloskel-Ranking des Karriereportals LinkedIn landet das Adjektiv auf Platz zehn. Erstaunlich: In internationalen Stellenanzeigen und Profilen taucht das Wort unter den Top Ten gar nicht auf.
Quelle: LinkedIn
Kreativ ist man dagegen sowohl in Deutschland als auch international gleichermaßen: Bei den Bewerbungen nimmt „kreativ“ im Floskel-Ranking den neunten Platz ein.
Egal wie rückwärtsgewandt und veränderungsresistent jemand sein mag - online und in Bewerbungen bezeichnen sich eigentlich alle als innovativ. Entsprechend landet das Wörtchen auf Rang acht im deutschsprachigen Raum. International brüstet man sich nicht mit seiner Innovationsfähigkeit.
Ohne Leidenschaft geht nichts, glauben die deutschen Bewerber – und schreiben das Wort fleißig in ihre Bewerbungen.
Bevor Sie auf die Idee kommen, Ihr Alter zu verraten, schreiben Sie lieber, dass Sie erfahren sind. Das machen die anderen auch so. Im Bullshit-Bingo belegt "erfahren" im deutschsprachigen Raum entsprechend Platz sechs.
Und damit der Personaler nicht glaubt, hier bewirbt sich ein Idiot, heben die Bewerber fleißig ihr „Expertenwissen“ hervor. International belegt diese Phrase Platz sieben.
"Guck mal da, en Eichhörnchen!". Damit niemand glaubt, man lasse sich ständig ablenken, beschreiben sich natürlich alle als fokussiert. International belegt "focused" Rang sechs.
"Du machst erst das, dann tust du jenes und dann sage ich, dass das meine Idee gewesen ist." Schließlich handelt niemand planlos, deutsche Bewerber sind allesamt „strategisch“.
Will man in Erinnerung bleiben, sollte man sich von der Masse abheben. Da leider fast jeder Bewerber angibt, "Führungsqualitäten" zu haben, wird das schwierig.
Ein Königreich den Fachidioten: Sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international geht die Goldmedaille für die meistgenutzte Phrase an "spezialisiert."
Die Personaler scheinen sich daran jedoch nicht zu stören: Laut Zafar werden rund 70 Prozent seiner Kunden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Wie viele den Job auch bekommen, kann das Unternehmen allerdings nicht nachhalten. Das liegt dann schließlich ganz allein in der Hand des Bewerbers.
Für die Start-ups lohnen sich die Unsicherheit und die Schreibblockaden der Jobsuchenden auf jeden Fall. Allein Zafars 20-köpfiges Team bekommt rund 300 Aufträge im Monat, der Umsatz bewegt sich deutlich im sechsstelligen Bereich - und das, obwohl das Unternehmen noch keine zwei Jahre alt ist.