Bewerbung vom Ghostwriter "Ärzte haben keine Zeit, Ingenieure schreiben nicht gerne"

Wann haben Sie eigentlich Ihre letzte Bewerbung geschrieben? Wer mitten im Berufsleben steht, hat häufig weder Zeit noch Lust auf das Formulieren einer Bewerbung. Warum nicht einen Ghostwriter engagieren?

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Zehn Killer-Fragen, die Chefs stellen
Was ist Ihre größte Schwäche? Quelle: Fotolia
Was wäre Ihnen lieber? Geachtet oder gefürchtet zu werden? Quelle: Fotolia
Lebenstraum Quelle: Fotolia
Wie wurden Sie behandelt? Quelle: dpa
Warum sind Sie heute hier? Quelle: Fotolia
Was ist Ihre Lieblingsimmobilie bei Monopoly und wieso? Quelle: dpa/dpaweb
Niederlage Quelle: Fotolia

Sind wir mal ehrlich: Niemand schreibt gerne Bewerbungen. Nach stundenlangem Grübeln, Schreiben und Umformulieren kommt der gleiche langweilige Sermon heraus, der vom Personaler sofort ausgesiebt wird: „Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle als ... Ich bin teamfähig, flexibel und liebe Herausforderungen ... Auf eine Rückmeldung von Ihnen freue ich mich“.

Während der Lebenslauf kein großes Problem ist, quälen sich die meisten Bewerber endlos mit dem Anschreiben. Das zeigt die Bewerbungsstudie 2016 der Jobsuchmaschine Indeed. Von den befragten 1.024 Bewerbern empfinden 50 Prozent die Formulierung des Anschreibens als den nervigsten Teil einer Bewerbung. 

74 Minuten sitzt jeder Kandidat im Schnitt an dem Anschreiben - netto. Rechnet man die Zeit hinzu, die der Einzelne über Formulierungen nachdenkt, Freunde Korrektur lesen lässt und den Computer anschreit, kommen ganz andere Zeiträume heraus.

Frustrierend: Häufig bekommen Jobsuchende trotz aller Mühe nicht einmal eine Antwort auf ihr Schreiben - oder eine Standardabsage.

Das Anschreiben gehört dazu

Doch Bewerber kommen um den Ärger mit Anschreiben, Lebenslauf und Foto nicht herum. Von den mehr als 500 Personalern, die Indeed zusätzlich befragte, sagten 69 Prozent, dass sie daran beurteilen, ob sich ein Kandidat gut ausdrücken kann. 61 Prozent vermittelt das Anschreiben einen ersten Eindruck und 45 Prozent wollen sehen, ob sich jemand Mühe gibt. Für gut ein Viertel gehört das Anschreiben einfach dazu. Punkt.

Tipps für den ersten Satz im Bewerbungsschreiben

"Während Bewerber offen sind für moderne Methoden und Ansätze bei der Jobsuche, setzen HR-Verantwortliche und Unternehmen an vielen Stellen auf Bewährtes und verlieren dabei aus dem Blick, worauf es Bewerbern ankommt", sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed in Deutschland. Das rächt sich: 42 Prozent der befragten Bewerber haben schon einmal einen Bewerbungsprozess abgebrochen, weil dieser zu kompliziert war.

Diese genervten Bewerber sind eine attraktive Zielgruppe - für professionelle Ghostwriter. Bei Doktor- und sonstigen wissenschaftlichen Arbeiten wie auch in der Literatur sind Auftragsschreiber ein bekanntes Phänomen. Hierbei stehen allerdings Faken im Vordergrund, bei der Bewerbung geht es zuallererst jedoch um Leidenschaft und Begeisterung. Schließlich soll eine gute Bewerbung vor allem folgendes ausdrücken: Der Bewerber will diesen Job unbedingt und das Unternehmen wäre dumm, ihn sich nicht zumindest einmal näher anzuschauen.

Kann ein völlig Fremder diese Leidenschaft imitieren? Er kann.

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