Bewerbungsfrust "Beworben habe ich mich im August, die Absage kam im März"

Frust bei Bewerbern: Ewige Wartezeiten und unfreundliche Personaler machen ihnen das Leben schwer. Quelle: Fotolia

Schulabgänger sind zu jung für eine Ausbildung, Mütter untauglich und die Stelle ohnehin längst intern besetzt. Eine Umfrage zeigt, was Bewerber bei Unternehmen erleben - wenn sie überhaupt eine Antwort bekommen.

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"Was ein Sauhaufen": Vielen Unternehmen ist offenbar gar nicht klar, was sie bei potentiellen Angestellten für einen Eindruck hinterlassen. Nämlich durch ihren Umgang mit Bewerbern. Sie sind ihnen gegenüber unfreundlich am Telefon, die Personaler im Vorstellungsgespräch sind arrogant oder desinteressiert. U-form Testsysteme, ein Anbieter von Eignungstests in der Ausbildung und bei Bewerbungen, hat bei 950 Bewerbern und Azubis nachgefragt, worüber sie sich am meisten geärgert haben.

Die häufigste Antwort: Lange Wartezeiten bis eine Rückmeldung kam. Falls überhaupt eine kam.

Vier Jahre Stillschweigen

Ein Bewerber hat beispielsweise auch vier Jahre später trotz Nachfrage weder Feedback bekommen noch seine Unterlagen zurückerhalten. Ein anderer der Befragten sagt: „Ich hatte meine Bewerbungen im August/September 2015 rausgeschickt und von einem Unternehmen erst im März 2016 eine Antwort bekommen.“

Anderen wurde am Tag des Vorstellungsgespräches im Unternehmen eröffnet, dass das Gespräch nicht stattfinden kann.

Zwar lag der Fokus der Befragung auf Jobs im öffentlichen Dienst. Einer der Befragten habe aber "sowohl in großen Betrieben als auch in kleinen sowie im öffentlichen Dienst" katastrophale Erlebnisse gesammelt. Und ist damit, wie die folgenden 20 Statements zeigen, nicht alleine:

Bewerbungsfrust: Worüber sich Jobsucher ärgern

Das ist, gerade für Unternehmen, die über Fachkräftemangel klagen, ein Armutszeugnis - und nicht gut für die Reputation bei weiteren Bewerbern. Die informieren sich nämlich online in Bewertungsportalen über potentielle Arbeitgeber. Wie die online dastehen, wenn sie so mit ihren Bewerbern umgehen, kann man sich vorstellen. Der Eingangs zitierte Bewerber, der sich bei dem "Sauhaufen" beworben hat, erzählt: „Drei Wochen nach Absendung der Bewerbung habe ich angerufen und wurde nur pampig abgewimmelt. Habe daraufhin meine Bewerbung zurückgezogen und in Foren nur schlechte Bewertungen über das Unternehmen hinterlassen."

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