Bewerbungsgespräch Wie man auf schräge Fragen antwortet

Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten. Was im Alltag stimmt, gilt erst recht im Vorstellungsgespräch. Bewerber müssen darauf vorbereitet sein. Ein paar Tipps im Überblick.

"Welches Küchengerät wären Sie gerne?"Bewerbungsgespräche sind Kennenlern-Situationen. Beide Seiten gehen auf Tuchfühlung und wollen wissen: Wer ist das eigentlich, der mit uns zusammenarbeiten möchte? Schräge Fragen haben daher die Funktion, herauszufinden, wie kreativ, humorvoll und einfallsreich man ist. Es gilt, was in der Verkäuferwelt immer gilt - man darf nichts persönlich nehmen, und daher auch niemals schnippisch auf schräge Fragen reagieren. Wer es doch tut, ist schnell raus. Bei der Frage kann man also zunächst verdutzt dreinschauen - und dann seine Kreativität unter Beweis stellen: "Ich könnte der Wasserkocher sein: Verlässlich mache ich meine Arbeit, immer auf Knopfdruck". Alle folgenden Fragen wurden tatsächlich in Vorstellungsgesprächen gestellt. Quelle: obs
"Wie würden Sie Ihr Erinnerungsvermögen einschätzen?"Bewerber müssen sich auf das jeweilige Unternehmen vorbereiten, bei dem sie sich beworben haben. Unvorbereitet in ein Jobinterview zu gehen, endet selten mit einer Einstellung. Und Stresssituationen sollten geübt sein - ein vorheriges Training mit einem Kumpel, der mittels einem Frage-Antwort-Spiel künstlich Druck erzeugt, kann helfen. Ehrliche Antworten sind natürlich nur von Vorteil. Wer pokern möchte, sollte das gut machen. In diesem Fall hilft als Antwort: Eine schöne Kindheitserinnerung als Beispiel für das Erinnerungsvermögen. Natürlich mit der passenden Begründung. Quelle: Fotolia
"Was ist Ihr Lieblingssong? Singen Sie ihn für uns!" Auch wenn man kein geborener Pavarotti ist: einfach mal losträllern. Das beweist Mut zum Risiko. Quelle: dapd
"Schätzen Sie, wie viel Fenster es in New York gibt"Hier gilt: Kurz das mathematische Denken einschalten und grob schätzen. Keine Antwort bedeutet: Der Bewerber hat keine Vorstellungskraft. Im schlimmsten Fall erscheint der Bewerber dann einfallslos. Eine richtige Antwort gibt es eh nicht. Die Art und Weise, wie man reagiert, ist ausschlaggebend: Zu beweisen, dass man souverän reagiert, zum Beispiel. Quelle: dapd
"Benennen Sie den Winkel des Uhrzeigers, wenn es 11:55 ist"Die Frage mag überraschend, doch auch hier möchte der Interviewer eine kreative, wenn möglich richtige Antwort hören. Der Bewerber sollte das Bildgedächtnis einschalten. Und bestenfalls mit geometrischen Grundkenntnissen aufwarten. Die Antwort "ein spitzer Winkel" wäre zumindest nicht falsch. Quelle: dapd
"Der Chef kommt rein und bietet Ihnen eine Million Euro an, mit der Sie Ihre beste unternehmerische Idee verwirklichen können. Welche Idee wäre das?" Stottern wäre jetzt fatal. Eine vorformulierte Phrase allerdings auch. Hier gilt wieder: Kreativität anschmeißen, kurz nachdenken - und dem Interviewer eine Antwort auf dem Tisch servieren, die eine tatsächliche unternehmerische Phantasie zur Schau stellt. Quelle: Fotolia
"Woran denken Sie, wenn Sie alleine in Ihrem Auto sitzen?" Auch hier gilt: eine kreative Antwort ist die einzig richtige Antwort. Am besten man baut ein Bild auf: Feierabendverkehr, das Auto steckt fest und der Bewerber denkt am liebsten darüber nach, wie er den Salat am Feierabend garniert. Unglaubwürdig wäre es zu sagen: "Ich bereite im Kopf schon das nächste Meeting vor". Warum? Weil man sich damit in die Seelennähe eines Workaholics bringt. Quelle: dpa
"Wie würden Sie jemanden beim Zubereiten eines Omeletts anleiten?"Eine kreative Antwort mag in diesem Fall weiterhelfen, doch tatsächlich zielt diese Frage darauf ab, wie man Anweisungen gibt und wie gut man etwas erklären kann. Quelle: dpa
"Wenn wir Sie zu Hause zum Essen besuchen werden, was würden Sie dann für uns kochen?"Kreativer Humor hilft hier weiter. Man holt sich besser etwas Wissen - darüber, was der andere eher nicht isst. "Kein Schwein?! Dann kann ich mir den Serrano-Schinken schon mal schenken." Quelle: AP
"Meine Frau und ich fahren in den Urlaub. Welches Ziel würden Sie uns empfehlen?" Gleiches gilt für diese Frage. Wer eine Gegenfrage stellt ("Was mögen Sie denn nicht?"), der beweist Einfühlungsvermögen. Quelle: Presse
"Welche zwei Prominenten hätten Sie gerne als Eltern?" Wie wir die Welt sehen, sagt viel über uns aus. Bei dieser Frage also besonders gut nachdenken. Im Bild: Brad Pitt und Angelina Jolie, samt Großfamilie. Quelle: dpa
"Wenn Sie jemand anders sein könnten, wer wären Sie dann?"Natürlich ist hier auch kurzes Nachdenken wichtig, bevor man die Frage beantwortet. Auch bei dieser Frage kommt es auf die Begründung an. Lassen Sie sich eine gute Geschichte einfallen.
"Haben Sie jemals einen Kugelschreiber am Arbeitsplatz gestohlen?" Vorsicht: Humor wäre hier nicht angebracht, die Gegenfrage - "Wer hat denn nicht schon mal einen Stift aus Versehen mit nach Haus genommen?"- zu flapsig. Im Zweifel zeugt es davon, dass man es mit Kleindelikten nicht ganz genau nimmt. Jemanden, der regelmäßig Stifte und Schreibpapier mitgehen lässt, wird man eher nicht einstellen. Quelle: REUTERS
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