Jobsuche So sieht eine sinnvolle Stellenanzeige aus

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Dynamische Elemente in Stellenanzeigen nutzen

Laut den Recruiting Trends nutzt derzeit lediglich jedes zehnte Unternehmen dynamische Elemente in seinen Stellenanzeigen, wenngleich die großen Jobbörsen Monster oder Stepstone zum Beispiel Video-Funktionen bereits seit rund zwei Jahren zur Verfügung stellen. Stepstone bietet so bereits seit vergangenem Jahr mit der „Stellenanzeige Plus“ ein interaktives Rekrutierungstool. Die Stellenanzeige wird damit quasi zu einer eigenen kleinen Micro-Recruiting-Webseite mit verschiedenen ansteuerbaren Menüpunkten. „Über Navigations-Tabs können neben der Positionsbeschreibung weitere Informationen zu Unternehmenskultur und zusätzlichen Leistungen für Mitarbeiter transportiert oder Unternehmensvideos integriert werden. Dies bietet Unternehmen die Möglichkeit bei den sogenannten „weichen“ Faktoren zu punkten und sich als Arbeitgeber interessant zu machen“, sagt Knorr.

Fakten sind nach wie vor das A und O

Wie kommen diese neuen und besonders die interaktiven Anzeigen eigentlich bei den besten Kräften, den High Potentials des Arbeitsmarkes an? Die Probe aufs Exempel zur Akzeptanz und der Bedeutung von Kreativität in Stellenanzeigen machte das Marktforschungsinstitut forum! unter anderem im Auftrag der Personalagentur mediaintown und der Jobbörse Monster.

Für die Studie wurden sowohl Unternehmen auch Bewerber aus den Bereichen Marketing und Ingenieurwesen mit vier unterschiedlich gestalteten Stellenanzeigen konfrontiert. Die Bandbreite reichte dabei von reinen Textanzeigen über kreativ auf das Unternehmen zugeschnittene bis hin zu experimentellen, animierten Stellenanzeigen. Im Hinblick auf Originalität tendieren zwar deutlich mehr Bewerber, besonders solche aus dem Marketing, zu kreativen Anzeigen. Die wenigsten Bewerber würden sich dennoch auf die animierte Anzeige bewerben. Vor allem in punkto Seriosität konnten die anderen drei Anzeigenformen deutlich besser abschneiden.

Entscheidend für den Erfolg und die Glaubwürdigkeit einer Stellenanzeige sind so stattdessen nach wie vor die – knackig und prägnant formulierten -  inhaltlichen Aspekte. Dazu gehört für Bewerber in erster Linie eine eindeutige Tätigkeitsbeschreibung und ein klares Anforderungs- als auch Unternehmensprofil. Diese Infos sind weitaus elementarer als etwa das Unternehmensimage oder die Branchendarstellung. Nur etwa vier Prozent der Befragten hielten Animationen in Stellenanzeigen für besonders wichtig.

Balance zwischen Kreativität und Inhalt

Auch wenn auffällig designte Anzeigen oder Unternehmensvideos immer wieder Thema sind, als Eyecatcher durchaus ankommen und im besten Fall sogar einen positiven viralen Effekt auslösen können: Am Ende ist das Angebot des Unternehmens, der Inhalt, entscheidend. Wie präzise ist die Jobbeschreibung? Wie konkret die Anforderungen an den Bewerber? Welche Extras wie Weiterbildungsperspektiven bietet das Unternehmen? Kann dies alles nicht überzeugend, rettet auch das Firmenvideo die Anzeige nicht.

Gestalterische Elemente dürfen so den Informationsgehalt und die schnelle Erfassbarkeit der Inhalte nicht überlagern oder gar davon ablenken: „Eine kniffelige Aufgabe für Unternehmen“,  belegt resümierend die Studie und auch der Blick in die nominierten Personalmarketing-Sünden der Goldenen Runkelrübe.

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