Jobverlust Gekündigt - nach 15 Jahren als Führungskraft

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Der Fachvermittlungsdienst Quelle: dpa

Wieder vergehen zwei Wochen. Wieder greift Pfeifer zum Telefonhörer. Zehn Unternehmen schreiben danach zurück. Ein Angebot ist dabei. 100 Bewerbungen, zehn Rückmeldungen, eine Offerte – es sieht kurzfristig so aus, als gewänne seine Stellensuche an Fahrt.

Genauso kurzfristig folgt die Ernüchterung. Die offerierte Stelle entpuppt sich als minderwertig. Die restlichen Unternehmen teilen ihm mit, sein Lebenslauf klinge interessant, aber zurzeit sei eben leider, leider keine Stelle vakant. Und er solle bitte nicht mehr anrufen – man melde sich schon. Ach ja, trotzdem viel Erfolg bei der Suche!

Der Fachvermittlungsdienst für Führungskräfte der Arbeitsagentur entpuppt sich indes als Totalausfall. Hella Hagena hatte ihm den Ansprechpartner in Bonn genannt. Er solle da mal anrufen, hattesie ihm gesagt. Das gehöre zum Placement-Programm – und schaden kann’s ja nicht.

Also führt Pfeifer ein kurzes Interview über seine Interessen, seine Kompetenzen, mailt wie verlangt seine Unterlagen – und hört nie wieder was. Befreundete wie betroffene Manager bestätigen ihm später: „Arbeitsamt – kannste knicken.“

Einmal wähnt er sich schon am Ziel: Ein Unternehmen, bei dem er sich via Experteer beworben hatte, meldet sich. Er wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Er würde wieder einen großen IT-Bereich leiten, zu den alten Be-zügen und ein bisschen on top. Alles scheint perfekt. Doch dann wird kurzfristig umdisponiert, man sagt ihm, die Personalabteilung habe sich anders entschieden – für den internen Kandidaten. Mal wieder.

Absicherung durch Abfindung

Ist er nie nervös geworden?

„Ach, wissen Sie, ich hatte ja meine Abfindung“, sagt er und streift sich über die Krawatte. „Die hat mich für drei Jahre abgesichert. Ich habe mir gesagt: Was kann dir schon groß passieren? In drei Jahren geht immer was.“

Er weiß sehr wohl, dass es ein Privileg ist, so zu denken. Den meisten Menschen schnürt ihr Ex-Arbeitgeber kein Rund-um-sorglos-Paket. Und auf eine Abfindung besteht entgegen landläufiger Meinung oft kein Anspruch.

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