Lebenslauf-Tipps So sieht der perfekte Lebenslauf aus

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Englische Lebensläufe und Sprachkenntnisse

Ehrlichkeit ist auch bei Sprachkenntnissen wichtig. Wer vor 20 Jahren verhandlungssicher Französisch konnte, mittlerweile aber über ein "Bonjour Madame" nicht mehr hinaus kommt, sollte seinen Lebenslauf entsprechend anpassen.

Die Mehrheit der Deutschen neigt bei den Fremdsprachenkenntnissen zu Übertreibungen, wie Umfragen verschiedener Meinungsforschungsinstitute zeigen. Demnach rühmen sich bis zu 25 Prozent der Bewerber besserer Sprachkenntnisse, als sie tatsächlich haben. Und das mit Erfolg. Nur rund die Hälfte der deutschen Unternehmen überprüft die Englischkenntnisse der Bewerber, wie eine Umfrage unter Personalverantwortlichen im Auftrag von Cambridge English Language Assessment zeigt. Bei anderen Sprachen schauen noch weniger Personaler genau hin.

So geben Sie Ihre Sprachkenntnisse im Lebenslauf richtig an

Also lohnt sich das Schummeln? Für das Vorstellungsgespräch vielleicht, spätestens im Kontakt mit den anderssprachigen Kunden, Kollegen oder Partnern fällt es auf. Das ist nicht nur peinlich, sondern kann dem Bewerber dann auf die Füße fallen.

Das amerikanische Resume und der britische CV

Wer sich international bewirbt, sollte ohnehin fit in anderen Sprachen - zumindest aber in Englisch - sein und den Lebenslauf gleich in der gewünschten Sprache verfassen. Hier ist es wichtig, die Bewerbung beziehungsweise den Lebenslauf nicht einfach zu übersetzen, sondern auf die Feinheiten des jeweiligen Landes einzugehen.

Fotos im Lebenslauf sind sowohl im britischen CV, als auch im amerikanischen Resume ein Tabu: Wer ein Bewerbungsbild mitschickt, ist sofort raus. Auch der Familienstand, die Religion und das Geburtsdatum sind irrelevant.

In Deutschland müssen diese Angaben zwar nicht im Lebenslauf stehen, genauso wenig wie Bewerber ein Foto beilegen müssen, es ist allerdings noch Usus. Bewerber sollten also nicht auf das professionelle Foto verzichten. Außer natürlich bei Unternehmen, die explizit von Fotos nehmen, wie beispielsweise Siemens.

So sieht das perfekte Bewerbungsfoto aus
Dieses Bild ist leider zu klein, bemängelt Maja Skubella, Personalberaterin bei der Hamburger Karriereberatung "karriere & entwicklung". Eine Höhe von sechs und eine Breite von vier Zentimetern wären besser gewesen. Auch sollte das Foto noch ein bisschen mehr vom Oberkörper - und der Krawatte - zeigen. Gerade, da sich der Bewerber auf eine Position mit Personalverantwortung bewirbt, ist eine gut sichtbare Krawatte Pflicht. Ein brauner, grau-brauner oder ockerfarbener Hintergrund würde dem Foto mehr Wirkung verleihen. Ansonsten habe der Bewerber "eine sehr positive und offene Ausstrahlung", findet die Personalerin.
Auch dieses Foto ist etwas zu klein. Kopiert man es in ein Word-Dokument - beispielsweise in den Lebenslauf - wird das Bild unscharf. Auch die weiße, strukturierte Tapete ist als Hintergrund nicht optimal, das Weiß wirkt zu steril. Die Kleidung ist dagegen gut gewählt, urteilt die Personalberaterin.
"Das Format ist gut", sagt die Expertin. Allerdings rät sie dem Bewerber dazu, sich besser mittig zu positionieren, anstatt am linken Bildrand. Außerdem sei die Kopfhaltung ungünstig, da so ein leichtes Doppelkinn entstehe.
Bei diesem Foto zeigt die Bewerberin zu viel Haut. "Der Ausschnitt ist zu tief", urteilt Personalberaterin Maja Skubella. Auch wirke das Outfit für die angestrebte Position etwas zu vornehm und das Lachen etwas verkrampft.
Diesem Bewerber rät die Karriereexpertin zu einem Foto in schwarz-weiß oder sepia, da er im Gesicht zu roten Flecken neige. Skubella empfiehlt darüber hinaus auch Männern, bei Fototerminen Hautunreinheiten oder rote Wangen mit Puder oder Abdeckstiften zu kaschieren. Außerdem sei in diesem Fall der helle Hintergrund an manchen Stellen fleckig. Auch schaue der Bewerber den Betrachter des Fotos nicht direkt an.
Der Bewerber auf diesem Bild steht nach Meinung unserer Expertin zu steif da und hat einen zu starren Gesichtsausdruck. Sie rät dazu, sich ein wenig seitlich zu stellen und gerade in die Kamera zu blicken. Außerdem sollte er darauf achten, dass das Sakko über dem Hemd nicht schräg sitzt, also nicht auf der einen Seite breiter ist, als auf der anderen.
Bei diesem Bewerber empfiehlt die Karriereexpertin aufgrund der ausgewählten Branche eine andere Bekleidung: "Lieber Hemd, Krawatte und dunkles Sakko tragen", sagt sie. Und bei der Frisur sei weniger Gel besser. Um die Körperhaltung noch zu verbessern, empfiehlt sie, sich noch ein wenig seitlicher auszurichten und die Schultern mehr nach hinten zu ziehen. "Auf jeden Fall den Kopf dem Betrachter zuneigen und noch einen kleinen Tick senken", sagt Skubella.

Das amerikanische Resume beginnt mit dem vollen Namen, der Adresse und weiteren Kontaktmöglichkeiten wie E-Mail oder Telefon. Dann kommt das "Personal Profile" und ein "Career Objective". In das Personal Profile gehören die Fähigkeiten und Leistungen, die den Bewerber für den Job qualifizieren: "well-experienced in book keeping", "proven skills in xyz". Im Career Objective listen Bewerber anschließend auf, was sie sich von der Stelle erhoffen. Beispielsweise: "give the management advice in IT-solutions".

Klassische Fragen in englischsprachigen Vorstellungsgesprächen

Der englische CV und der deutsche Lebenslauf sind vom inhaltlichen Aufbau nahezu deckungsgleich: persönliche Angaben, beruflicher Werdegang (in umgekehrter Reihenfolge), Ausbildung, weitere Fähigkeiten. Nur in zwei Punkten unterscheidet sich der CV: Zum einen muss er nicht lückenlos sein. Es reicht also, die Stationen, Aufgaben und Erfolge aufzulisten, die zur Stelle passen. Zum anderen gehören persönliche Referenzen in den CV. Bewerber sollten also am Ende einige Personen aus ihrem Berufsleben - den ehemaligen Chef, die Professorin aus der Uni oder Geschäftspartner - auflisten, die der zukünftige Arbeitgeber kontaktieren kann. Dafür müssen Bewerber keine Zeugnisse oder Arbeitsproben beilegen.

Mehr als zwei Seiten sollte übrigens auch der CV nicht überschreiten. Und: Anders als in Deutschland sind weder im CV noch im Resume eine Unterschrift nötig.

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