Neben dem Inhaltlichen stellt der Lebenslauf auch formale Ansprüche. Worauf sollten Bewerber in puncto Layout und Aufbau achten?
Der Inhalt muss stets im Vordergrund stehen. Der Leser soll schnell das finden, was er sucht. Ein paar grundsätzliche Regeln: Ränder sollten nicht zu breit sein, das nimmt unnötig Platz weg. Schriftarten sollten nicht wild wechseln und nicht allzu auffällig sein. Es gibt zudem viele Möglichkeiten für eine etwas ungewöhnlichere Gestaltung: Eine gut leserliche, seriöse, aber eher selten verwendete Schriftart beispielweise. Und für Überschriften kann man auch mal einen Grauton wählen, um das ewige Schwarz-Weiß zu durchbrechen.
Und was den Aufbau betrifft – ist ein chronologischer oder ein funktionaler Lebenslauf heute gefragt?
Der umgekehrt chronologische Lebenslauf ist der Klassiker, damit ist man immer auf der sicheren Seite. Allerdings ist dieses Format vor allem an geradlinigen Arbeitsbiografien ausgerichtet.
Was empfiehlt sich für Quereinsteiger?
Sie sind mit einem funktional strukturierten Lebenslauf besser beraten, bei dem die Erfahrungen nach Themen sortiert sind. Auch wenn bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Vordergrund gestellt werden sollen, ist diese Form eine gute Wahl. Dabei sollte man sich möglichst an die Standardkategorien Persönliches, Ausbildung, berufliche Tätigkeiten und Fähigkeiten halten.
Muss mein Lebenslauf anders aussehen, wenn ich mich nicht in Deutschland, sondern im Ausland bewerbe?
In Deutschland ist der umgekehrt chronologische Lebenslauf die Norm. International sieht das anders aus. In den USA, deren geschäftliche Gepflogenheiten in vielen internationalen Konzernen vorherrschen, ist das Anschreiben in der Regel kurz und wenig aussagekräftig. Der Lebenslauf hat daher auch die Aufgabe zu erklären, warum man sich auf eine bestimmte Stelle bewirbt.
Das heißt?
Hier fängt man häufig mit einem sogenannten Summary an, in dem man kurz die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen umreißt. Auch ein Objective, das nächste Karriereziel, findet man häufig im Amerikanischen. Der eigentliche Lebenslauf ist umgekehrt chronologisch, beginnend mit der aktuellen Tätigkeit gefolgt von der Ausbildung. Auch Sprach- und IT-Kenntnisse, Weiterbildungen, Mitgliedschaften in berufsständischen oder ehrenamtlichen Organisationen sowie Referenzen sind Teil eines amerikanischen Lebenslaufs. Übrigens sind Bewerbungsfotos in amerikanischen Unternehmen tabu. Sie werden im schlimmsten Fall als Versuch der Einflussnahme gewertet.