Personalberater Wenn der Headhunter einmal klingelt

Fachkräftemangel, die zunehmende Spezialisierung in der Personalberatung und das Internet verändern den Arbeitsmarkt für Akademiker. Besonders die Branchenspezialisten unter den Headhuntern suchen verstärkt den Kontakt zu Young Professionals.

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Das Team des online Recruitingdienstleisters Absolventa Quelle: Pressebild

Marie Jensen ist 26 Jahre alt und der Traum eines jeden Headhunters. „Wenn das Jobangebot gut ist, bin ich binnen 24 Stunden an jedem Ort der Welt, wo Sie mich haben wollen“, versprach die Betriebswirtschaftlerin dem Düsseldorfer Personalberater Philip Müller schon beim ersten Kennenlerntelefonat. Nur zehn Minuten zuvor hatte Jensen ihren Lebenslauf per E-Mail an die auf die Vermittlung von jungen Kommunikationsexperten spezialisierte Personalberatung PR Career Center geschickt.

Ein Volltreffer. Denn Müller suchte gerade für einen seiner Klienten einen Nachwuchs-Consultant und lud die junge Frau stante pede zum Bewerbungsgespräch ein.

Am nächsten Morgen flog Jensen von London nach Düsseldorf, stellte sich dem Personalberater und eine Woche später dessen Mandanten, der Kommunikationsagentur komm.passion vor, ging durch ein Assessment und bekam den Job. Drei Wochen darauf – im Mai 2011 – saß sie bereits als frischgebackener Trainee-Consultant an ihrem neuen Arbeitsplatz in Düsseldorf. Heute berät sie internationale Konzerne in Sachen interner wie externer Kommunikation.

Hochschulabsolventen sollten früh Kontakt zu Personalrecruitern aufnehmen

Als Marie Jensen ihre Bewerbung über das Internetportal vom PR Career Center von England aus verschickt hatte, wollte sie eigentlich nur ihren Marktwert in Deutschland testen. „Ich hätte nie damit gerechnet, so schnell in meinem Traumjob zu landen“, schwärmt Jensen.

10 goldene Regeln für den Umgang mit Headhuntern
1. Regel: Kontakte herstellenSuchen Sie bereits dann Kontakte zu einem Personalberater, wenn Sie seine Hilfe noch nicht dringend benötigen. So bringen Sie sich ins Gespräch und können im Bedarfsfall auf den Kontakt zurückgreifen. Quelle: dpa
2. Regel: Der AnrufWenn der Headhunter Sie auf der Arbeit anruft: Erschrecken Sie nicht! Es handelt sich meist um ein erstes Informationsgespräch. Nennen Sie Ihre Handy- oder Privatnummer für einen Anruf außerhalb der Arbeitszeit. Quelle: dpa
3. Regel: Der Grund des AnrufsFragen Sie nie, warum der Headhunter ausgerechnet Sie angerufen hat! Entweder der Berater ist durch Ihre Leistungen direkt auf Sie aufmerksam geworden, oder er sucht jemanden, der genau Ihre Qualifikationen hat. Der Angerufene sollte sich allerdings informieren, ob der Headhunter aufgrund eines konkreten Suchauftrages anruft oder lediglich seine Personalkartei ergänzen will. Quelle: dpa
4. Regel: Interesse zeigenZeigen Sie Interesse für das Angebot des Headhunters. Mit einer Antwort wie „Eigentlich bin ich ganz zufrieden in meiner jetzigen Position, aber ihr Angebot macht mich doch neugierig.“ halten Sie das Interesse der Gegenseite aufrecht, ohne sich festzulegen. Quelle: dapd
5. Regel: Die richtigen Fragen stellenDie Frage nach dem Auftraggeber sollten Sie sich verkneifen. Der Headhunter wird ihn zum gegebenen Zeitpunkt preisgeben. Allerdings sollten Sie mit Fragen zur Unternehmensgröße, Branche und dem Standort den Kreis der möglichen Unternehmen eingrenzen. Wichtig: Nähere Fragen zur Position und zum Aufgabenbereich werden sogar von Ihnen erwartet. Quelle: dpa
6. Regel: Einen Überblick bietenGeben Sie dem Headhunter einen kurzen Überblick über ihr konkretes Aufgabengebiet und Ihre Person. Nur so kann er einschätzen, ob er an der richtigen Adresse ist. Quelle: dpa
7. Regel: Das GehaltSeien Sie darauf vorbereitet, dass das Gehalt relativ schnell zur Sprache kommt. Der Personalberater muss wissen, ab welcher Größenordnung ein Wechsel für Sie in Frage kommt. Üblich sind Gehaltsverbesserungen von 15 bis 30 Prozent. Größere Sprünge können spätestens dann zu peinlichen Fragen führen, wenn der neue Arbeitgeber die Steuerkarte erhält. Quelle: dpa

Auch PR Career Center Chef Philip Müller ist nach wie vor von seinem Vermittlungscoup begeistert: „Internationale BWL an der FH Trier, mehrmonatige Praktika in den Kommunikationsabteilungen von BASF und Schott AG in Buenos Aires und New York sowie bei einem Landesministerium und einen Master von der Manchester Business School in Corporate Communications and Reputation Management – die Frau sprühte nur so vor Energie und war genau das, was unser Klient suchte.“

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