Traumjobs Die gefragtesten Arbeitgeber Deutschlands

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Mehr Leben, weniger Arbeiten

Diagramm: Auto an der Spitze

Ein Grund für den Abstieg, so Wissenschaftler Scholz: Lange Arbeitszeiten und Wochenendschichten lassen „kaum Raum für Freizeit“. Aber genau diese viel zitierte Work-Life-Balance ist mittlerweile eines der wichtigsten Kriterien bei der Jobwahl. Auch für Nina Viola Reichhardt: Die promovierte Chemikerin ist seit November 2011 bei Henkel fest angestellt und weiß das Gleichgewicht zwischen Beruf und Freizeit zu schätzen. Mittwochs geht sie häufig früher, denn um 18 Uhr will sie beim Handballtraining sein. Dafür ist sie am nächsten Morgen vor ihren Kollegen da – bei Henkel kein Problem. „Qualität ist wichtiger als Anwesenheit“, sagt Henkels Employer-Branding-Experte Jens Plinke. Das bestätigt auch eine Studie der Bonner Wirtschaftsakademie: 47 Prozent der befragten Personalmanagern sind der Meinung, dass Unternehmen Mitarbeiter verlieren, wenn sie ihnen keine angemessene Work-Life-Balance bieten.

Auch Chemikerin Reichhardt, noch ohne Kinder, weiß schon jetzt, dass es ihr in absehbarer Zeit wichtig sei, „Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen“. Ihre Chancen stehen gut: 2013 wird die dritte hauseigene Kita fertiggestellt, dann können am Hauptsitz in Düsseldorf 240 Kinder betreut werden. Diese Bemühungen honoriert auch die Hertie-Stiftung. Bereits dreimal hat sie den Konsumgüterhersteller mit dem Zertifikat familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet. Dass junge Talente wie Reichhardt bei Henkel landen, verdankt der Dax-Konzern auch seiner nachhaltigen Kontaktpflege. Seit 2001 war die Chemikerin dem Unternehmen durch ein Stipendium, Praktika und Weiterbildungsseminare verbunden. Zehn Jahre nach dem ersten Kontakt startete Reichhardt als Produktentwicklerin im Bereich Klebstoffe und erforscht Chemikalien, die zum Reinigen oder Vorbereiten spezieller Oberflächen verwendet werden.

Lohn der Mühen: Um 20 Plätze konnte Henkel dieses Jahr bei den Naturwissenschaftlern aufsteigen. Auch weil der Konzern im alljährlichen Nachwuchswettbewerb, der Henkel Innovation Challenge (HIC), 2011 nicht nur nach einer innovativen Produktidee für den Konsumenten fragte, sondern auch nach Technologien für die Zukunft. Das habe Chemiker und Ingenieure zur Teilnahme bewegt.Platz für Fachkräfte hat der Düsseldorfer Konzern dennoch – egal, woher sie kommen. Am Hauptsitz arbeiten mittlerweile 50 verschiedene Nationalitäten. Aus der Not des Fachkräftemangels wird so eine Tugend für die Unternehmenskultur. Nina Viola Reichhardt arbeitet mit einem Iren und einem Spanier zusammen. „Diese internationale Atmosphäre macht mir riesig Spaß.“

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