Knigge Stilblüten und Fettnäpfchen in China

Auf welche Regeln Sie im Büro, beim Geschäftsessen, im Alltag und beim Dresscode in China achten sollten.

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Manieren China

Begrüßung Der Händedruck sollte nicht zu kräftig, sondern locker bis weich sein. Nicht die Dame wird zuerst begrüßt, sondern der Ranghöchste. Wenn Sie Leute vorstellen: Niemals mit dem Zeigefinger auf jemanden zeigen – extrem unhöflich! Besser ist es, die ganze Handfläche zu benutzen.

Essen Reis wird immer zuletzt gereicht. Zum Essen wird die Schale dicht an den Mund geführt, der Reis mit Stäbchen geschaufelt. Nie mit den Essstäbchen gegen die Schale tippen – das tun nur Bettler! Absolut tabu ist es, die Stäbchen in den Reis zu stecken: Symbol für Tod. Nudeln ebenfalls mit Stäbchen zum Mund führen und schlürfend einsaugen. Schlürfgeräusche sind durchaus erwünscht, als Zeichen dafür, dass es einem schmeckt.

Einladung Chinesen werden dabei aus Höflichkeit zurückhaltend essen. Sie wollen wiederholt zum Essen aufgefordert werden. 156. Getränke Meist werden Schnaps, Bier oder Wein zum Essen gereicht, die Gläser randvoll gegossen. Das Personal schenkt immer neu nach, ansonsten der Mann der Frau, der Ranghöhere dem Rangniederen. Bei der Aufforderung „Ganbei“ („Das Glas trocknen“) trinken alle ihr Glas in einem Zug aus. Dazu erhebt sich die Runde.

Geschenke Werden erwartet. Gerne Obst, Kuchen oder alkoholische Getränke. Jedoch keine Uhren – auf Chinesisch kann „eine Uhr schenken“ auch „eine Beerdigung besuchen“ bedeuten. Die Präsente werden nie in Anwesenheit des Schenkenden ausgepackt – Zeichen von Gier.

Hotels Möglichst nicht in einem Hotel mittlerer Kategorie absteigen. Status und Prestige sind in China extrem wichtig. Chinesen fragen beim ersten Meeting gerne, in welchem Hotel man wohnt.

Kleidung Formale Kleidung – dunkler Anzug und Krawatte – sind im Geschäftsalltag ein Muss. Wer Jeans und Krawatte trägt, wird nicht ernst genommen. Ebenso sind schrille Farben tabu. Für Frauen gelten in China inzwischen westliche Konventionen: Standard ist der dunkle Hosenanzug.

Kritik Direkte und offene Kritik ist in China tabu. Stattdessen beteuern: Der Mitarbeiter habe seine Sache gut gemacht und beim nächsten Mal schaffe er es sicher auch.

Pausen Besprechungen am Vormittag enden um halb zwölf – dann wird in China Mittag gegessen. Abendessen beginnen spätestens um 18.30 Uhr.

Small Talk Beim Kennenlernen sind persönliche Fragen nach Familienstand, Kindern, sogar nach Höhe des Gehalts üblich. Nicht ausweichend antworten! Wer zudem über die Bundesliga Bescheid weiß, genießt hohes Ansehen: Europäischer Fußball ist bei Chinesen beliebt. Tabu sind dagegen Politik, Kritik an Missständen, Umweltverschmutzung und Menschenrechten.

Verhandlungen Am Beginn steht ein ausgedehntes Essen, während dem Gespräche über Geschäftliches tabu sind. Das entscheidende Thema kommt zum Schluss. Sollte es mal haken, auf keinen Fall aus der Haut fahren! Das bedeutet Gesichtsverlust. Besser freundlich bleiben und beteuern, dass man am Abschluss interessiert sei. Oft kommt dann nach wenigen Tagen ein Anruf, der Entgegenkommen zeigt.

Vier Die Zahl kann auf Chinesisch auch „Tod“ bedeuten. Nie etwas schenken, das in irgendeiner Weise diese Zahl enthält!

Visitenkarten Immer viele mitnehmen, mit beiden Händen überreichen und genauso annehmen. Karte noch einen Moment betrachten.

Die wichtigsten Benimm-Regeln im Überblick

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