Idole & Co. Das sind die Vorbilder der deutschen Manager

Künstler, Heilige, Pioniere und Gründer: Es gibt viele Menschen, denen nachzueifern sich lohnt. Die WirtschaftsWoche hat zehn Topmanager und Unternehmer nach ihren Vorbildern gefragt.

Martina Koederitz, IBM-Deutschland-Chefin:„Vorbilder sind für mich Pioniere! Sie inspirieren mich, mutig neue Wege zu gehen, etwas zu wagen und Neuland zu entdecken. Zum Beispiel die Programmiererin Ada Lovelace für ihre kreativen Codes oder der Dalai Lama für Mitgefühl, Toleranz und Freiheit. Auch Albert Einstein kann neue Ideen entlocken mit seinem Gedanken: „Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben.“ Quelle: REUTERS
Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland:„Ich habe zwei Vorbilder: den Künstler Erwin Wurm – wegen seiner Fähigkeit, über seine Kunstwerke der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und immer daran zu erinnern, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz – für sein ausgeprägtes Unternehmertum, seinen Mut zum Risiko und seine stringente Markt- und Marketingorientierung. So hat er binnen kurzer Zeit eine weltweit erfolgreiche, unverkennbare Marke geschaffen.“ Quelle: dpa
Niklas Östberg, Delivery-Hero-Chef:„Es gibt eine Person, die ich sehr bewundere, für ihren Mut und ihren Willen, die Welt zu verändern. Und das ist Elon Musk. Ich finde gut, dass er das Energieproblem lösen will. Tesla und Solarcity selbst mögen relativ klein sein – aber als Beschleuniger für BMW, Mercedes et cetera ist der Einfluss immens. Ich bewundere auch, dass er so früh fast sein ganzes Vermögen in ein solches Risikoprojekt gesteckt hat. Ein weiterer ist Jeff Bezos, weil er so langfristig denkt. Er hat es hinbekommen, dass seine Aktionäre über viele Jahre akzeptiert haben, dass Amazon nicht profitabel sein wird. Und erst jetzt wird für viele Leute sichtbar, was für ein Unternehmen er aufgebaut hat. Und Bill Gates bewundere ich für sein Engagement in seiner Foundation, um die Medizinprobleme der Welt zu lösen. Mit seinem Vermögen gibt er der Welt jetzt etwas zurück. Es ärgert mich, wenn sich Leute darüber zynisch äußern.“ Quelle: dpa
Joe Kaeser, Siemens-Chef:„Meine wirklichen Vorbilder sind Kinder. Die kann man zu nichts zwingen.“ Quelle: dpa
Werner Wenning, Bayer-Aufsichtratschef:„Ich habe beruflich sehr viele Menschen kennengelernt, vor denen ich hohen Respekt habe. Die einzige Person, die für mich als Vorbild gilt, ist mein Vater. Ich war 14, als er gestorben ist. Ich erinnere mich sehr gut an einiges zurück, was er gesagt und wie er gelebt hat. Da war seine Sorgfalt. Die Sorge um die Familie. Der Wille, dass man etwas wird und dass die Kinder etwas werden. Und der Ansatz, etwas zu behüten und es zu beschützen.“ Quelle: dpa
Elmar Degenhart, Continental-Chef:„In Krisensituationen verlässt man sich in der Regel immer wieder auf die gleichen Leute – das sind diejenigen, die zuverlässig sind, zu denen man Vertrauen hat und die gut sind. Es sind meist nicht die absoluten Spezialisten. Vorbilder sind also für mich Menschen, die wie ein Marathonläufer lange Strecken mit einer sehr guten Leistung bewältigen. Ich selbst bin bekennender Fan der Fußballmannschaft Eintracht Frankfurt, und wenn man sich die vergangenen 50 Jahre dieser Mannschaft anschaut, dann sticht ein Spieler heraus – und das ist Karl-Heinz Körbel, mit dem ich befreundet bin. Er ist mein persönliches Vorbild, denn in Bezug auf Zuverlässigkeit und Treue zu seinem Verein hat er eine absolute Vorbildfunktion.“ Quelle: AP
Sabine Bendiek, Microsoft-Deutschland-Chefin:„Ein Vorbild im Sinne einer Blaupause – genauso möchtest du auch mal werden – hatte ich eigentlich nie vor Augen. Aber es gab und gibt sehr viele Momente in meinem Leben, in denen Menschen mich zutiefst beeindrucken. Die Kunst ist vielleicht, Vorbilder nicht immer auf dem Sockel zu suchen, sondern das Vorbildliche ‚normaler‘ Menschen im Alltag zu sehen: in der Familie, bei Freunden, bei Mitarbeitern und Kollegen. Wenn ich Vorbildliches erlebe, dann gibt mir das selbst immer wieder ein Stück mehr Kraft und Entschlossenheit.“ Quelle: dpa
Wolfgang Büchele, ehemaliger Linde-Chef:„Mein Vorbild ist mein Vater, weil er mir eingeimpft hat, dass man als Unternehmer und Manager auf Veränderungen ganz schnell reagieren muss. Es bringt doch gar nichts, 150 Jobs erhalten zu wollen, wenn nur 100 konkurrenzfähig sind.“ Quelle: dpa
Karen Heumann, Geschäftsführerin der Agentur Thjnk:„Wirkliche Vorbilder habe ich nicht, aber viele Menschen, die mich inspirieren. Einer der wichtigsten ist Sidonie-Gabrielle Colette. Eine Frau mit umfassendem literarischem Œuvre von zu ihrer Zeit teilweise bahnbrechenden Romanen. Ihr eigentliches Werk aber ist ihr beispielloses Leben. Aus der Provinz kommend, war sie die zweite Frau, die in die zehn Mitglieder zählende exklusive Literaturgesellschaft Académie Goncourt gewählt wurde, und die erste, die ein Staatsbegräbnis bekam. Dazwischen lag so ziemlich alles, was ein Mensch leben kann. Sie erfand sich immer neu und blieb dabei auf unerschütterliche Weise sie selbst. Die skandalumwitterte Tänzerin, Liebende, Schönheitssalongründerin und Journalistin, der große Geist Colette war auch ein hemmungsloser Genussmensch. An unserer Küchenwand hängt ein originaler Brief aus ihrer Hand, in dem sie der Nachbarin ein Puddingrezept ans Herz legt. Er ist wie für mich geschrieben.“Fotocredit: Felix Krueger Quelle: PR
Christine Hohmann-Dennhardt, Volkswagen-Vorstand für Integrität und Recht:„Die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes Jutta Limbach war eine kluge, charmante, warmherzige, ja herausragende Frau, Juristin und Politikerin. Als überzeugte und engagierte Demokratin bezog sie ihr Leben lang immer klar Stellung und setzte sich vor allem auch mit aller Kraft für die Gleichberechtigung von Frauen ein. Als erste Frau rückte sie an die Spitze des höchsten deutschen Gerichts und übte das Präsidentenamt mit Bravour aus. Mit ihrem politischen, juristischen, kulturellen und gesellschaftlichen Schaffen war und bleibt Jutta Limbach ein Vorbild – nicht nur für mich, sondern für Generationen von Menschen aus allen Teilen unserer Gesellschaft.“ Quelle: dpa
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