Anerkennen statt Fordern Lob und Wertschätzung sind zwei paar Schuhe

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Tipps vom Rhetorik-Trainer

Um tatsächlich die Unterstützung des anderen zu erhalten, empfiehlt Flume folgendes Gesprächsmuster:

• Freundlich ins Gespräch einsteigen, sich selbst nicht über den anderen stellen, eher sogar die eigene, momentane Unterlegenheit herausarbeiten. Etwa mit einem Einstieg wie: „Ich komme zu Ihnen, weil ich ein Problem mit der Frist für die Präsentation für den Vorstand habe“.
• Dem anderen die Chance geben, eigene Ideen einzubringen. Statt – um beim Beispiel zu bleiben – übergriffig das Überlassen des Mitarbeiters einzufordern besser fragen oder bitten: „Welche Möglichkeiten sehen Sie, mich zu unterstützen?“.
• Gemeinsamkeiten betonen um ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen. „Soweit ich weiß, unterstützt ihr Team auch regelmäßig den Vorstand“, wertschätzt die Arbeit des anderen und signalisiert ihm die Kompetenz, mit bestimmten Anforderungen umzugehen.

„In vielen internen und externen Gesprächen nehme ich wahr, dass Wertschätzung intensiver gelebt werden müsste. Da ist noch viel Luft nach oben“, weiß auch Schabel. Er rät Vorgesetzten, insgesamt mehr zuzuhören und weniger selbst zu reden.

Reinhard Sprengers beste Führungstipps

Wer diese vier Punkte befolge, sei schon ein ganzes Stück näher dran, am zufriedenen Mitarbeiter:


• Open Door Policy: Seien Sie für Ihre Mitarbeiter ansprechbar, lassen die Bürotür offen, wenn kein Meeting ansteht.
• Führen Sie Feedback-Gespräche in beide Richtungen. Sie geben Ihrem Team Rückmeldung, sind aber auch an der Meinung Ihrer Leute interessiert.
• Fehlerkultur: Besprechen Sie intensiv, wenn Projekte nicht ideal gelaufen sind. Aber suchen Sie nicht den Schuldigen, sondern fragen „was können wir daraus lernen?“.
• Umgangsformen: Vermeiden Sie es, andere bloßzustellen. Reiten Sie nicht auf Hierarchien herum und lassen Sie die Kollegen ausreden.

Das Ganze, so Schabel, habe nicht nur einen Effekt auf die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch auf die Performance. Er ist überzeugt: "Wären Unternehmenskulturen wertschätzender, würde die Produktivität signifikant steigen."

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