Ansprüche an Führungskräfte Das müssen die Superchefs 2016 können

Führungskräfte sollen entscheidungsfreudig und standhaft sein, für alle Probleme eine Antwort haben und immer und überall ein Ohr für die Mitarbeiter haben. Ist das zu erfüllen? Experten geben Antwort.

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Manager verraten: Das hat mich nach oben gebracht
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Die Ansprüche an Führungskräfte auf allen Ebenen steigen. Und das mit der gleichen Geschwindigkeit, in der sich die Technik und die Konsumwünsche der Menschen ändern. Anpassung ist das Ziel. Noch vor dem Kunden wissen, was er will. Immer und überall auf alles vorbereitet sein. Damit das klappt, müssen Führungskräfte eine ganze Reihe Eigenschaften mitbringen.


„Unsere eigene Forschung zeigt: Es braucht Variabilität. Ein guter CEO muss unterschiedliche Verhaltensweisen anwenden und sowohl Beteiligung schaffen, als auch, sofern nötig, direktiv agieren können“, sagt Eric Wenzel. Er ist verantwortlich für den Bereich Management Diagnostics bei der Unternehmensberatung Hay Group. Der promovierte Psychologe leitet unter anderem regelmäßig Assessments von Managern bis auf Top-Executive-Ebene. Seiner Erfahrung nach muss ein Manager sowohl Bestimmer als auch Entscheider sein können: „Auf dem CEO-Level braucht es einen Entscheider. Hier wird immer auf Augenhöhe mit entsprechenden Gremien abgestimmt. Auf den unteren Management-Etagen muss man gegebenenfalls deutlicher Grenzen aufzeigen und sagen können: Bis hierhin und nicht weiter!“


Er schreibt Managern grundsätzlich fünf Punkte auf die Liste der guten Vorsätze:

  1. Ihren Mitarbeitern und Partnern realistische Ziele zu setzen – gerne herausfordernd, aber erreichbar. „Nichts ist demotivierender, als von vorneherein zu wissen, dass etwas nicht klappt“, sagt Wenzel.
  2. Kritikfähigkeit. „CEOs müssen sich hinterfragen und kritisieren lassen, auch von Menschen außerhalb des Kreises engster Vertrauter.“
  3. Mitarbeiter ins Boot holen und mitmachen lassen – Partizipation ermöglichen. Wenzel: „Die grobe Richtung muss ein CEO festlegen – und dann die Mitarbeiter an der Ausgestaltung beteiligen.“
  4. Gelassenheit. „Ein guter CEO muss die Spannung aushalten zwischen den kurzfristigen Anforderungen des Kapitalmarkts und der Shareholder und dem, was langfristig für sein Unternehmen gut ist.“ Wer kurzfristigen Zielen hinter hechelt, fährt das Projekt oder das Unternehmen sonst über kurz oder lang vor die Wand.
  5. Integrität. „Ein guter CEO ist integer: er steht zu seinem Wort.“

Wie in diesen Punkten mitschwingt: Eine gute Führungskraft geht auch gut mit ihren Mitarbeitern um. Der Makrosoziologe Heinz Bude von der Universität Kassel sagte beispielsweise beim Cross-Company Zukunftsforum: „In der Zusammenarbeit der Generationen von Y bis Baby Boomer ist die Fähigkeit, Unterschiede aushalten zu können, entscheidend.“ Vermutlich fällt das unter die von Wenzel angesprochene Gelassenheit.

Was gute Führung ausmacht

Und Hermann Rodler, Geschäftsführer bei Nokia Networks Deutschland, sagte bei der Veranstaltung, ihm hätten bei der Führung seiner Teams in der ganzen Welt Disziplin und die Technologie weitergeholfen. Allerdings müsse die Art und Weise auch dem jeweiligen Kulturkreis angepasst sein. „Die Südamerikaner interagieren zum Beispiel lieber verbal, also nutzen wir Videokonferenzen“, so Rodler. Einfühlungsvermögen scheint also ebenfalls eine Rolle zu spielen.


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