Best of Consulting Die besten Berater des Jahres

Boston Consulting, Oliver Wyman und A.T. Kearney sind Deutschlands beste Unternehmensberatungen. Der WirtschaftsWoche-Wettbewerb zeigt: Die großen Universalberater dominieren – doch die kleinen Spezialisten rücken näher.

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Deutschlands beste Unternehmensberater
Ziel des Wettbewerbs, der die Leistung der Berater mit einer ausgeklügelten wissenschaftlichen Methode misst: Mehr Transparenz in eine für ihre Diskretion bekannte Branche zu bringen. "Transparenz erhöht Ihr Geschäft", rief Professor Lars Wellejus (im Bild), der den Wettbewerb wissenschaftlich begleitet hatte, den Beratern zu. Und hatte für alle, die dieses Mal nicht auf dem Treppchen gelandet waren, einen Trost parat: "Wer von seinen Kunden zu gute Noten bekommt, ist eindeutig zu billig." Quelle: Robert Poorten
Marcus Engel, René Vogel, Dr. Michael Hartmann (v.l.n.r.), Solution Providers Quelle: Robert Poorten
Hanjo Arms, A.T. Kearney Quelle: Robert Poorten
Martin Hentschel, Intargia, Dr. Robert Kuhn, Universität Kassel, Matthias Ukrig, Intargia, Silke Weißenborn, Universität Kassel, Christian Schauß, Intagria, Dr. Thomas Jurisch, Intargia (v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten
Alexander Nedelchev, Barkawi Management Consultants, Franz Rother, stellv. Chefredakteur WirtschaftsWoche, Wolfgang Schuerholz, Barkawi Management Consultants, Tobias Krauss, Barkawi Management Consultants(v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten
Dr. Heike Wiegand, Allianz Inhouse Beratung, Franz Rother, stellv. Chefredakteur WirtschaftsWoche Quelle: Robert Poorten
Dr. Michael Kieninger, Horváth & Partner GmbH, Thomas Hintermeier Südwestbank AG, Dr. Andreas Maurer, Südwestbank AG, Rainer Zierhofer, Horváth & Partner GmbH, Dr. Oliver Greiner, Horváth & Partner GmbH (v.l.n.r.) Quelle: Robert Poorten

Christian Veiths Tage als Deutschland-Chef der Boston Consulting Group (BCG) sind gezählt. Zum 1. Januar tauscht der 53-Jährige seinen Spitzenjob bei Deutschlands zweitgrößter Strategieberatung gegen einen noch besseren ein: Der eher leise auftretende, aber strategisch versierte Jurist und Volkswirt verantwortet dann das BCG-Geschäft in Nordeuropa, im Mittleren Osten und in Südafrika. Veiths Nachfolger wird Carsten Kratz, interner Spitzname Mister Dax und Leiter des Frankfurter BCG-Büros.

Wie auch immer die Personalie an der Spitze das Beraterhaus verändern wird: Derzeit ist die BCG-Fangemeinde unter Deutschlands Top-Managern noch groß. Denn im dreiteiligen Wettbewerb Best of Consulting (BoC) landet BCG im Gesamtranking ganz oben und schlägt damit um Haaresbreite Marktführer McKinsey. Als bester Wertsteigerer entpuppte sich ein Konkurrent scheinbar aus der zweiten Reihe: die Strategieberatung Oliver Wyman, geführt von Finja Kütz, der einzigen Frau an der Spitze einer deutschen Unternehmensberatung von nennenswerter Größe.

Die Jury
Prof. Thomas DeelmannProfessor für Corporate Management und Consulting an der BiTS-Hochschule in Iserlohn sowie Leiter Strategieentwicklung bei T-Systems
Ulrich Beckerist als Managing Director seit 2008 verantwortlich für den Bereich Mergers & Aquisitions bei der Credit Suisse. Zuvor arbeitete der promovierte Betriebswirtschaftler (Goethe Universität Frankfurt) als Managing Director bei der Deutschen Börse und als Manager beim Beratungsunternehmen Boston Consulting Group.
Peter Strobelleitet als Direktor der konzerninternen Beratungssparte der Deutschen Bank den Vergabeprozess zur Erteilung externer Beratungsmandate
Roland TichyChefredakteur der WirtschaftsWoche
Axel Wachholzverantwortet in der Geschäftsleitung des mittelständischen Bad- und Armaturenherstellers Viega die Bereiche Finanzen und Informationstechnologie.
Prof. Lars Wellejus (links)ist seit 2008 Professor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Entscheidungssysteme an der Fachhochschule Frankfurt und Aufsichtsratsvorsitzender der European Technologies Holding AG, einer Gesellschaft für Unternehmensfinanzierung und –beratung für Hochtechnologieunternehmen im deutschsprachigen Raum. Quelle: Robert Poorten

Neben Markenstärke und der generellen Fähigkeit zur Wertsteigerung wurde auch konkreter Projekterfolg bewertet. Geprüft von einem wissenschaftlichen Fachbeirat und einer hochkarätig besetzten Jury, konnten sich in dieser Kategorie auch unbekanntere, spezialisierte Beratungshäusern in fünf Segmenten mit den großen Universalanbieter messen. Das beste Projekt lieferte A.T. Kearney ab, das die Stadtwerke Heidelberg von einem verschlafenen Beamtenladen zu einem ernst zu nehmenden Wettbewerber auf dem regionalen Energiemarkt wandelte.

Das sind die Sieger des "Best of Consulting 2012"

„Bisher sind es die Beratungshäuser nur in der Akquise- und Ausschreibungsphase gewohnt, dass ihre Leistung mit Wettbewerbern verglichen wird. Die eigentliche Arbeit bleibt nach außen bislang eher im Dunkeln“, sagt Peter Strobel, BoC-Jurymitglied und als Direktor der konzerninternen Beratung bei der Deutschen Bank für den Vergabeprozess externer Beratungsmandate zuständig. „Den BoC-Wettbewerb sehe ich als ein Instrument, um die Transparenz im Beratungsgeschäft weiter zu erhöhen. Das wird auch die Qualität der Beratungsleistungen steigern helfen“.

Nur das Ergebnis zählt

„Im Beratungsgeschäft zählt am Ende nur eins: das Ergebnis. Schaltet ein Kunde eine Unternehmensberatung ein, erwartet er, dass diese einen signifikanten Beitrag zur Wertsteigerung seines Unternehmens leistet“, sagt BWL-Professor Lars Wellejus. Im Auftrag der WirtschaftsWoche begleiteten sie den Wettbewerb Best of Consulting, der in diesem Jahr zum dritten Mal, allerdings in neuem Gewande, durchgeführt wurde, unter wissenschaftlichen Kriterien. „Gleichzeitig spielen Bekanntheit und Ruf der Beratung für den Erfolg von Beratungsprojekten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Strategische Entscheidungen oder Projektergebnisse, die von einer sehr bekannten oder auch als besonders spezialisiert geltenden Beratung der Belegschaft verkündet und in das Unternehmen hineingetragen werden, kommen in der Regel glaubwürdiger rüber, was den Erfolg eines Projektes beflügeln kann.“

Übersicht zu Deutschlands besten Unternehmensberatungen (zum Vergrößern bitte Bild anklicken)

Genau hier setzt der Erfolg von BCG an: Aus der Umfrage unter 1.500 Top-Managern ging das Unternehmen als die mit Abstand stärkste Beratungsmarke hervor.

„McKinsey steht zwar mit einem Bekanntheitsgrad von 100 Prozent für Beratung wie Tempo für Taschentücher“, sagt Beratungsexperte Frank Höselbarth. Doch mit 93 Prozent Bekanntheit schneidet BCG nur unwesentlich schlechter ab. Wird gleichzeitig aber von Deutschlands Managern so positiv bewertet wie keine andere Beratermarke, ohne beim Betriebsergebnis eklatant schlechter abzuschneiden als etwa Konkurrent McKinsey.

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