CEO-Ranking Die schlechtesten Chefs der Welt

Sie haben ihre Energie lieber in Affären mit jungen Frauen oder Privatjets statt in die Firma gesteckt und Geld völlig unsinnig aus dem Fenster geworfen: Ein Überblick über Konzernchefs, die 2012 völlig versagt haben.

Brian Dunn: Die Liste der schlechtesten CEOs des Jahres, die der Management-Professor Sydney Finkelstein jedes Jahr erstellt, wird von Bestbuy-Chef Brian Dunn angeführt. Der zurückgetretene CEO des größten US-Elektronikhändles hat nicht nur Fehlentscheidungen in Milliardenhöhe verursacht, sondern stolperte auch noch über eine Affäre mit einer wesentlich jüngeren Mitarbeiterin. Quelle: dapd
Aubrey McClendon: Der schillernde Vorstandschef des US-Gasgiganten Chesapeake Energy (CHK), der auch am Profibasketball-Team von Oklahoma City beteiligt ist, hat offenbar Mühe, seine eigenen und die Finanzen seines Unternehmens auseinander zu halten. Laut einem Reuters-Bericht hat McClendon über drei Jahre lang Kredite von 1,1 Milliarden Dollar aufgenommen und seine Anteile an Chesapeake-Ölquellen als Sicherheit hinterlegt – ohne dass Aktionäre darüber informiert waren. Das Geld soll er dann genutzt haben, um in den Genuss potenziell lukrativer Sondervergütungen zu kommen. Laut Ranking hat der Milliardär, der eine Sammlung teurer französischer Weine besitzt, außerdem Firmenjets für Privatreisen mit Freunden und Familie genutzt und das Basketball-Team mit Firmengeldern unterstützt. McClendon hat einen Interessenkonflikt immer zurückgewiesen – inzwischen ermittelt die US-Börsenaufsicht. Quelle: REUTERS
Andrea Jung: Die Kosmetik-Königin und jetzt Ex-Avon-Chefin sollte ihren Konzern wieder auf die Erfolgsspur bringen. Doch die Topmanagerin, die einst als Überfliegerin gefeiert wurde, lehnte ein Milliarden schweres Übernahmeangebot ab, das ihrer Firma gut getan hätte – der Preis sei zu niedrig. Quelle: REUTERS
Mark Pincus: Der Zynga-Chef muss mit ansehen, wie der Börsenwert seines kriselnden Spielekonzerns ins Bodenlose stürzt – weil manche Onlinespiele des „Farmville“-Erfinders an Beliebtheit einbüßen, haben die Aktien des fünf Jahre alten Unternehmens in einem Jahr 75 Prozent an Wert verloren. Die Verzweiflung des 46-jährigen CEOs ist riesig, denn er muss jetzt mit einem radikalen Kurswechsel den Niedergang seiner Firma stoppen. Zu allem Unglück verliert Pincus nun auch noch seine Spitzenmanager an seinen engsten Partner: Zuletzt wechselte Finanzchef David Wehner zu Facebook. Quelle: dapd
Rodrigo de Rato: Gegen den ehemalige Chef der spanischen Krisenbank Bankia wird derzeit wegen Preismanipulationen, Bilanzfälschung und Betrug ermittelt. Der Gewinn des Gelhauses, der 2011 unter dem Ex-IWF-Chef mit 309 Millionen Euro angegeben wurde, soll in Wahrheit ein Verlust von rund 3 Milliarden Euro gewesen sein. Quelle: dpa
Mark Zuckerberg: Der Facebook-Chef, der sein Studium an der Elite-Uni Harvard abbrach, hat es nicht in das Ranking der schlechtesten Bosse des Jahres geschafft – allerdings nur ganz knapp, sagt Experte Finkelstein. Weil der Börsengang floppte, schrumpfte Zuckerbergs Vermögen laut Forbes von 17,5 auf 9,4 Milliarden Dollar zusammen (7,2 Mrd. Euro). Quelle: REUTERS
Andrew Mason: Den Einzug knapp verpasst hat auch der Gutscheinportal-Gründer Andrew Mason, der es mit seiner Idee zu Groupon in kürzester Zeit zum Multimillionär gemacht hat. Doch bei dem Schnäppchen-Anbieter läuft es derzeit gar nicht rund, die Geschäftszahlen waren zuletzt enttäuschend. Sogar der Posten von Mason ist gefährdet. Die Aktie verlor seit dem Börsengang vor einem Jahr rund 80 Prozent ihres Werts. Schon seit einiger Zeit hegen die Anleger Zweifel, ob das Geschäftsmodell überhaupt auf Dauer funktioniert. Groupon lebt von einer Kommission auf die Gutscheine. Die Versuche, das Geschäft über die Rabattcoupons hinaus auszuweiten, waren bisher nur mäßig erfolgreich. Quelle: REUTERS
Reed Hastings: Im vergangenen Jahr wurde dem Netflix CEO Reed Hastings die zweifelhafte Ehre des schlechtesten Firmenbosses zuteil - er landete an der Spitze des Rankings, weil der Netflix-Kurs an der Börse allein zwischen Juli und Oktober 2011 um 60 Prozent eingebrochen war. Nachdem Hastings angekündigt hatte, die Preise um 35 Prozent zu erhöhen, flohen die Kunden massenweise und den Aktionären platzte die Hutschnur. Das Unternehmen bietet in den USA nicht nur eine große Auswahl an DVDs und Blu-rays zum Verleih an, sondern hat auch eine Online-Bibliothek mit mehr als 2.500 Titeln. Quelle: dapd
Mike Lazaridis und Jim Balsillie: Das ehemalige RIM-Führungsduo Mike Lazaridis (2.v.l.) und Jim Balsillie (2.v.r.) gehörte im vergangenen Jahr zu den Zweitplatzierten. Die Topmanager haben zu verantworten, dass das Blackberry-Handy als einstiges Manager-Kultspielzeug seinen Nimbus verloren und der Konzern massiv Marktanteile an Apple und Google verloren hat. Quelle: dapd
Leo Apotheker: Ebenfalls im Jahr 2011 völlig versagt hat laut Finkelstein Leo Apotheker, der von 2010 bis 2011 CEO des amerikanischen Technologiekonzerns Hewlett-Packard gewesen ist. Der deutsche Manager und Ex-Chef des Software-Konzerns SAP wollte das angestammte Computergeschäft abspalten und übernahm stattdessen den britischen Software-Entwickler Autonomy. Dieser Zukauft entpuppte sich als Milliardengrab. Zudem verloren die Kunden das Vertrauen in HP und die Verkäufe von Computern und Druckern brachen ein. Quelle: dapd
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