Führung im digitalen Zeitalter Was moderne Chefs auszeichnet

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Führungskräfte müssen sich selbst führen

Auch die intelligente Führung der eigenen Person macht die gute Führungskraft aus. Heißt konkret: Sie handelt im Optimalfall stets bewusst, formt die Persönlichkeit und zahlt so auf die "Marke Ich" ein.

Der Vorteil: Wer konzentriert und bewusst handelt, verbessert sein Zeitmanagement automatisch - und fördert seine Lebensqualität. Und es hilft dabei, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren - eine sichere Strategie gegen Überforderung, mit der die Generation Y konfrontiert ist.

So bezeichnen Soziologen die nach 1982 Geborenen, die mittlerweile in den Führungspositionen ankommen. Sie wuchsen schon als Kleinkinder mit digitalen Medien auf. Viele Umfragen bestätigen, dass sich diese Generation vor allem von drei Faktoren motivatieren lässt: Freude an der Tätigkeit, persönliche Weiterentwicklung und Sinnhaftigkeit der Arbeit.

Will sagen: Nicht Karriere um jeden Preis ist der Antreiber! Passend dazu wünscht sich der Nachwuchs für die ideale Arbeitssituation vor alllem Selbstbestimmung, die Arbeit in Teams, persönliche Kontakte und sofortiges Feedback von Vorgesetzten.

Mehr noch: Die Ansprache sollte die Einzigartigkeit jedes Menschen würdigen. Die Generation Y ist nämlich wesentlich heterogener als viele glauben. Kein Wunder, denn die selbstverständliche Nutzung alles Digitalen produziert ja nicht den genormten Menschen.

Und woher stammt der im Vergleich zu Eltern und Großeltern gesunkene Drang nach Karriere und hohem Gehalt? Der einfache Grund: Wer heute um die 30 ist, wuchs meist in finanziellem Wohlstand auf - mal mehr, mal weniger.

Dieser Hintergrund verbindet diese Generation zwar. Dennoch bestehen die individuellen Unterschiede weiterhin - ebenso wenig wie die Leichtigkeit, mit der alle ihr Smartphone bedienen.

Was das heißt? Je mehr die Herrschaft des Digitalen uns zu vereinheitlichen scheint, desto mehr sehnen wir uns nach dem Analogen - und dem damit eindeutig Individuellen. Kein Wunder, denn nichts ist facettenreicher als der Mensch.

Die Persönlichkeit wehrt sich gegen die Digitalisierung und steht weiterhin im Mittelpunkt. Das hat zwei Folge: Zum einen wird Wertschätzung zum Renditefaktor. Zum anderen punkten gute Chefs mit natürlichen Führungsqualitäten: Kommunikationsstärke, echtes Interesse für das Gegenüber, Zuverlässigkeit, Authentizität. Wer über diese Fähigkeiten verfügt, der ist fit für das digitale Zeitalter.

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